Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neusser Verein finanziert Grundschulbau in Afrika mit
Wakozee und einen schönen Abend Euch noch“, sagt Anja Mecking und klappt den Rechner zu. Die 49-jährige ist Vorsitzende des Vereins Miteinander für Uganda (MfU), der 2004 von einer Gruppe Privatpersonen gegründet wurde. Der Verein ist durch familiäre Kontakte in die Region Kisoro im Süden Ugandas sehr nah dran an den Menschen vor Ort. Bei der ersten Sitzung des Vereins in diesem Jahr wurde, selbstverständlich nur digital, über die Jahresplanung 2021 diskutiert. Anja und ihr Mann Stephan waren schon viele Male in dem ostafrikanischen Binnenland und haben dort aktiv mit angepackt. „Wakozee heißt Danke im örtlichen Dialekt Rufumbiara“, erzählt uns Anja, die mit ihrer Familie in Weckhoven wohnt und sehr dankbar ist für das tolle Engagement der Vereinsmitglieder und Sponsoren des Vereins.
Auch in Uganda ist das öffentliche Leben noch weitestgehend im Lockdown. Um die Menschen im ländlich geprägten Raum um Kisoro, die derzeit besonders betroffen sind, etwas zu entlasten, wird der Verein die Ausgabe von Hilfspaketen mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln fortsetzen – Corona-Soforthilfe, die auch wirklich ankommt.
Die Schulen haben wieder geöffnet – aber nur für Examensjahrgänge. Da die Schüler aus der Provinz Kisoro bei den anstehenden zentralen Examensprüfungen, die in diesen Tagen losgehen, im Nachteil sind gegenüber den Schülern in den Städten Ugandas, die die Möglichkeit hatten, am Fernsehunterricht teilzunehmen und auch besser mit Lernmaterialien versorgt wurden, hat der Verein Zusatzstunden organisiert und die Lehrer entsprechend entlohnt. Daran war auch das Quirinus-Gymnasium aus Neuss beteiligt, dessen stellvertretende Schulleiterin Bettina Goßmann ebenfalls Vereinsmitglied ist.
An der staatlichen Mutolere Primary School wird für 64 Kinder der Abschlussklasse, dank der Unterstützung aus Deutschland, täglich eine warme Mittagsmahlzeit gekocht und kostenlos ausgegeben. Bei regulärem Schulbetrieb sind es 150 Kinder, die bekocht werden und die ohne die Hilfe hungern würden, weil ihre Familien zu arm sind, um für eine ausreichende Ernährung zu sorgen.
In den Bereichen Gesundheit, Bildung und Corona-Hilfe hofft Anja, dass die Umsetzung der vielzähligen Projekte dieses Jahr wieder Fahrt aufnimmt: „Durch die Corona-Schutzmaßnahmen waren in 2020 viele Handwerksbetriebe
und der Fachhandel, den wir für die Beschaffung von Baustoffen brauchten, geschlossen.“Nun drücken die Verantwortlichen die Daumen, dass vor allem die Sanierung einer maroden Grundschule in Kagera, die mit 43.000 Euro unterstützt wird, vorangehen kann.
Fünf Klassenräume sollen entstehen und auch ein Lehrerzimmer.
Die erste Ansprechpartnerin des Vereins, der 17 Mitglieder hat und in Afrika 150 Patenschaften betreut, ist Waltraud Ndagijimana. Die gebürtige Hoistenerin wohnt seit 1976 in Uganda. Ihre drei Kinder
und sieben Enkel wohnen und arbeiten in Neuss, beziehungsweise Bonn. Um die Arbeit vor Ort noch besser zu koordinieren, wurde vor fünf Jahren die Miteinader für Uganda - Section Mutolere gegründet, in der eine Gruppe von zurzeit sieben Ehrenamtlern Waltraud
vor Ort unterstützt – vor allem jetzt, da keiner aus Deutschland nach Uganda reisen kann.
Unter www.MiteinanderFuerUganda.de informiert der Verein über Projekte und Patenschaften, sowie Möglichkeiten der Unterstützung.