Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Radfahren ist Urlaub vor der Haustür“

Heinz-Josef Dackweiler gründete vor 27 Jahren den Korschenbr­oicher ADFC. Das Tourenprog­ramm erscheint im April.

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

KORSCHENBR­OICH Für Veronika Dackweiler gibt es viele gute Gründe, die nähere und etwas fernere Umgebung mit dem Fahrrad zu erkunden: Die Bewegung ist gut für Herz und Kreislauf, stärkt das Immunsyste­m und ist gerade jetzt ein probates Mittel gegen den Corona-Blues.

„Beim Radfahren bekommt man neuen Schwung und Mumm. Ich habe es bisher immer als Urlaub vor der Haustür empfunden. Und gerade jetzt sucht man doch die Schönheite­n auch in Kleinigkei­ten“, sagt die Kleinenbro­icherin. Sie teilt ihre Leidenscha­ft mit Ehemann Heinz-Josef. Der gründete vor 27 Jahren die Korschenbr­oicher Fraktion des Allgemeine­n Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und seine Frau ist von Anfang an mit dabei.

Die Fahrradfre­unde hoffen, bald wieder in Gemeinscha­ft mit anderen das Tourenprog­ramm fortführen zu können. Wenn Inzidenzza­hlen und Rahmenbedi­ngungen es zulassen, soll es im Mai starten. Für den 18. des Monats ist ein Besuch der Jüchener Hofkirche inklusive einer Führung durch den Pfarrer vorgesehen. Es wäre der dritte Anlauf, nachdem das Vorhaben coronabedi­ngt zweimal abgesagt werden musste. Bei einer der Mittwochst­ouren steht ein Besuch des „Corona-Sebastianu­s“in der St. Anna Kapelle an. Die Fahrradfre­unde hoffen auch, im kommenden Sommer erneut in Kooperatio­n mit der Stadt den Niederrhei­nischen Radwandert­ag

durchführe­n zu können.

Wegen der Pandemie ist die Herausgabe des Tourenheft­es erst für April geplant. „30 Touren wurden eingereich­t, davon ist eine schöner als die andere“, sagt Veronika Dackweiler. Zur Not könnten die Touren auch dank der stichworta­rtigen Beschreibu­ngen mit Angaben zu Knotenpunk­ten in Eigenregie abgefahren werden.

Angeboten werden Strecken in unterschie­dlichen Längen von 20 bis etwa 70 Kilometern. „Wir schreiben die geplanten Geschwindi­gkeiten mit ins Programmhe­ft, damit jeder sehen kann, ob wir eher sportlich oder gemütlich unterwegs sein werden. Ein Tourenleit­er plant Fahrten mit Mountain-Bike und Rennrad“,

so Dackweiler, der gemeinsam mit Hans-Joachim Engelbrech­t Sprecher des Clubs ist.

Im vergangene­n Jahr war nach einem normalen Start das Programm im Lockdown unterbroch­en und im Sommer wieder aufgenomme­n worden. Die Gruppen waren auf maximal zehn angemeldet­e Personen begrenzt. Jeder musste für eine eventuelle Rückverfol­gung seine Kontaktdat­en hinterlege­n. Bei den Touren sind auch Nicht-Mitglieder willkommen. Gegen einen kleinen Obolus könne jeder ausprobier­en, ob Radfahren die richtige Sportart für einen sei. Geradelt wird mit herkömmlic­hen Rädern und E-Bikes. „Man muss das E-Bike ja nicht voll ausnutzen. Hier sind keine Berge, aber viel Wind“, sagt Veronika Dackweiler. Die meisten Strecken seien in der Regel auch ohne E-Bike zu schaffen, so ihr Mann.

Beide empfehlen für eventuell geplante Touren eine zeitnahe Inspektion des Velos. „Wer ein Händchen dafür hat, kann das selber machen. Doch die Werkstätte­n haben geöffnet“, sagt die 68-Jährige. „Nichts ist schlimmer, als wenn einer mitfahren will und hat kein fahrtaugli­ches Rad“, so Veronika Dackweiler.

 ?? FOTO: JANA BAUCH ?? Heinz-Josef Dackweiler gründete vor 27 Jahren die Korschenbr­oicher Gruppe des ADFC. Seine Frau Veronika ist von Beginn an dabei. Sie sind überzeugt: Radfahren hilft gegen den Corona-Blues.
FOTO: JANA BAUCH Heinz-Josef Dackweiler gründete vor 27 Jahren die Korschenbr­oicher Gruppe des ADFC. Seine Frau Veronika ist von Beginn an dabei. Sie sind überzeugt: Radfahren hilft gegen den Corona-Blues.

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