Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Buseinstieg bis 2023 ohne Barrieren
Rommerskirchens Bauausschuss soll die Anmeldung zum Umbau der Haltestellen in Vanikum, Rommerskirchen und Oekoven beschließen. Zudem soll mit dem Kreis der Umbau von sechs Haltestellen an der K 27 realisiert werden.
ROMMERSKIRCHEN Das Thema Barrierefreiheit bringen viele automatisch mit körperbehinderten Mitmenschen in Verbindung. Dabei betrifft es einen weitaus größeren Personenkreis: Ältere Leute, die nicht mehr so beweglich sind, gehören dazu, aber zum Beispiel auch Mütter und Väter, die mit Kinderwagen unterwegs sind. In Politik und Verwaltung der Gemeinde besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Schaffung von mehr barrierefreien Räumen sinnvoll ist. Seit 2015 läuft in Rommerskirchen der Umbau der Bushaltestellen, damit der Einstieg in den Bus für alle Bevölkerungsgruppen einfacher und unkomplizierter wird. Allmählich geht das Projekt auf die Zielgerade. „Bis 2023 wollen wir damit durch sein“, bestätigte Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens auf Anfrage unserer Redaktion. Damit es voran geht, soll der Bauausschuss in seiner Sitzung am Donnerstagabend (siehe Info) die nächsten Schritte einleiten.
Konkret sollen die Ausschussmitglieder die Gemeindeverwaltung beauftragen, für das Jahr 2022 die Haltestellen in Vanikum, Oekoven und Rommerskirchen zur Umgestaltung und für den Erhalt von Fördergeldern anzumelden und darüber hinaus die Verwaltungsvereinbarung mit dem Rhein-Kreis-Neuss für den Umbau von sechs Haltestellen an der Kreisstraße 27 abzuschließen. So steht es in dem von Bürgermeiser Mertens unterzeichneten Beschlussvorschlag. Bis zum Abschluss des gesamten Programms im Jahr 2023 sollen insgesamt noch vier Haltestellen in Vanikum, jeweils zwei in Rommerskirchen und Oekoven sowie vier in Deelen barrierefrei werden.
Die Corona-Pandemie hatte zuletzt dafür gesorgt, dass die Umrüstung im Gemeindegebiet etwas ins Stocken geraten war. Schon für das Jahr 2019 waren die Haltestellen entlang der B 477 in Butzheim,
Frixheim und Anstel zur Förderung angemeldet worden. Diesem Antrag waren die bereits mit Buskapsteinen versehenen Haltestellen an der Vanikumer Straße, der Hauptstraße und am Monschauer Weg (insgesamt fünf Haltestellen) für die Nachrüstung mit taktilen Elementen beigefügt worden. Der Zuwendungsbescheid war im Oktober 2019 eingetroffen, die Arbeiten waren im Februar 2020 vergeben worden. Doch mit der Umsetzung konnte laut Gemeinde coronabedingt erst im Oktober 2020 begonnen werden. Die Maßnahme soll allerdings in Kürze abgeschlossen werden.
Der Zuwendungsbescheid für den barrierefreien Umbau der Haltestellen entlang der Kreisstraße in Anstel und Evinghoven war im Juli 2020 erteilt worden. Der Ausbau der Haltestelle Antoniterstraße in Fahrtrichtung Oekoven war vorgezogen worden, weil der Rhein-KreisNeuss eine bereits länger geplante Deckenbaumaßnahme auf der Antoniterstraße im Sommer umsetzte und sich eine gemeinsame Bauabwicklung angeboten hatte. Die Ausschreibung für die Ansteler Haltestellen Wasserburgstraße/Langer Berg, Wasserburgstraße/Am Rosenend
und die Evinghovener Haltestelle Widdeshovener Straße, Alte Schule) wird laut Mertens derzeit vorbereitet.
In Evinghoven gibt es eine Besonderheit. Dort kreuzen sich die Linien 872 (Landestheater Neuss – Oekoven-Dorfanger) und 892 (Sinsteden – Realschule Wevelinghoven). Die Haltestellen Evinghoven-Kirche und Evinghoven-Antoniterstraße/Theodor-Heuss-Straße sind Umsteigehaltestellen. Hier muss noch geklärt werden, welche Haltestellen wie ausgebaut werden können und müssen. Neben der Erreichbarkeit der Haltestelle müssen bautechnische Faktoren bei der Entscheidung berücksichtigt werden. Bedingt durch eine andere Planung der Gemeinde im Bereich der Haltstelle Evinghoven-Kirche könne noch keine abschließende Lösung vorgelegt werden, teilt die Rommerskirchener Gemeindeverwaltung mit. Deshalb werde der Ausbau dieser Haltestellen bis zur endgültigen Entscheidung aller Planungen zurückgestellt und in der nächsten Sitzung des Fachausschusses zur Entscheidung vorgelegt.