Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Möglichkeiten für Gastronomie erweitern“
Der CDU-Fraktionschef über die Gestaltung des Jüchener Marktes und politische Arbeit in der Pandemie.
Herr Cremers, auf Antrag der CDU-Fraktion hat der Hauptausschuss die Neugestaltung eines Teils des Jüchener Marktes beschlossen. Warum haben Sie auf eine rasche Umsetzung gedrängt?
RALF CREMERS In der Pandemie rufen viele nach Unterstützung der Gastronomiebetriebe. Am Jüchener Markt haben wir eine relativ einfache Möglichkeit, etwas für sie zu tun, indem wir einen Teil des Bürgersteigs verbreitern. Danach können dort Tische und Stühle aufgestellt werden – vorausgesetzt, die Situation bei Corona erlaubt das. Damit erweitern wir am Markt die Möglichkeiten zur Außengastronomie, die das Marktcafé gegenüber ja bereits nutzt.
Bürgermeister Harald Zillikens hat vorgeschlagen, die Ausführungsplanung für die Umgestaltung erst in einer öffentlich tagenden Sitzung vorzustellen. Dazu kommt es nicht. Ist sich die CDU sicher, dass es von Anliegern eine Kritik am Umbauplan gibt?
CREMERS Für die drei beschlossenen Punkte – Verbreiterung des Bürgersteigs, Verlegung der Parkplätze und Tempo 20 am Markt – bin ich mir sicher, dass die Anlieger damit einverstanden sind. Die CDU hat im Vorfeld intensiv mit Anwohnern, Gewerbetreibenden und Schützen gesprochen. Die wegfallenden Parkplätze werden ja ersetzt. Die übrigen Maßnahmen des von uns erarbeiteten Kataloges sollen erst in einer Bürgerversammlung vorgestellt werden. Dazu gehören etwa die Diskussion über den Abbau der ,Scheune' und die vorgeschlagene Regelung, bei der der Verkehr Richtung Kreisel über die heutige Busspur auf dem Markt geführt wird.
In den vergangenen Monaten gab es wegen Corona kaum Sitzungen. Nun sollen, wie im Hauptausschuss besprochen wurde, mehrere Fachausschüsse im März virtuell tagen. Was verspricht sich die CDU-Fraktion davon?
CREMERS Es geht unter anderem darum, dass die Sachkundigen Bürger ein halbes Jahr nach der Kommunalwahl
endlich in die politische Arbeit einsteigen können. Zudem haben wir wichtige aktuelle Themen, etwa die Schuldigitalisierung. Die Stadt sorgt mit Fördermitteln für die Verkabelung der Schulen, für Tablets und andere Geräte. Im Schulausschuss wollen wir von Vertretern der Schulen erfahren, wie der digitale Unterricht funktioniert.
Welche Themen stehen sonst an? CREMERS Wir möchten wissen, wie der Stand beim Zweckverband Landfolge Garzweiler für den Strukturwandel ist. Das Ende des Tagebaus ist in Sicht, die Arbeit muss weitergehen. Das gilt auch für die Verkehrsplanung. Ein Verkehrsentwicklungskonzept für das Stadtgebiet ist in Auftrag gegeben. Wir brauchen eine Verkehrsanbindung
an das heutige Tagebaugebiet, das ja in Teilen bebaut werden soll. Wir möchten das mit einer Nord-Süd-Straßenverbindung kombinieren, die die Orte von Wey bis Hochneukirch entlasten soll.
Was bedeutet Corona für die Parteiarbeit?
CREMERS Es ist schwierig, in der Breite zu diskutieren, ohne sich zu treffen. Wir nutzen für den Austausch WhatsApp-Gruppen und Videokonferenzen, aber das ersetzt keine Präsenz-Veranstaltungen.
Bei der CDU stehen im Stadtverband und in Ortsverbänden Wahlen an. Wie sollen die ablaufen? CREMERS Ja, wir müssen in diesem Jahr wählen, doch zurzeit geht das nicht. Wir möchten für die Wahlen gern Präsenz-Termine abhalten, wie wir es 2020 bei der Kandidatenaufstellung für die Kommunalwahl gemacht haben. Wir hoffen, dass das im Sommer möglich sein wird.
Treten Sie bei den Vorstandswahlen in diesem Jahr wieder für das Amt des CDU-Stadtverbandsvorsitzenden an?
CREMERS Ja, die Arbeit macht Spaß – und ich habe ein gutes Team.