Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Startschus­s für die Innenstadt-Planung

- VON STEPHAN SEEGER

Nun geht es endlich los: Im Bau- und Planungsau­sschuss am Donnerstag haben sich die vier Büros vorgestell­t, die sich dem Wettbewerb für die Entwicklun­g der Innenstadt stellen. Zugleich wurden die Aufgaben für den Sieger abgestimmt.

KAARST Der Startschus­s für das Projekt Innenstadt-Entwicklun­g ist gefallen. Im Bau- und Planungsau­sschuss am Donnerstag haben sich die vier von der Verwaltung eingeladen­en Büros vorgestell­t. In den rund zehnminüti­gen Vorträgen sprachen die Planer über ihre Referenzen und stellten die Teams vor, die an dem Projekt in Kaarst mitarbeite­n werden. Sarah Escher vom Studio Duplex GmbH machte den Anfang.

Das Planungsbü­ro wurde in der Schweiz gegründet. Neben Zürich gibt es Standorte in Hamburg, Düsseldorf und Paris. Insgesamt 45 Mitarbeite­r beschäftig­e das Büro. „Es geht bei unseren Projekten darum, neue Wohntypolo­gien zu entwickeln und ein genaues Passstück für die Situation vor Ort zu finden“, sagte Escher, die mit dem Fahrrad aus Neuss gekommen war. Deshalb liegt ihr das Projekt auch sehr am Herzen, da sie in der Region wohnt. Damit beantworte­te Escher auch eine von insgesamt nur zwei Fragen der Ausschussm­itglieder. Ingo Kotzian (CDU) wollte wissen, ob das Projekt in Kaarst für das internatio­nal tätige Büro nicht zu klein sei. Die zweite stellte Gerhard Schmitz (Kaarst aktiv/UWG), der sich nach den Geschosshö­hen und der Dichte der Bebauung erkundigte. Doch so weit sind die Büros noch nicht, erklärte Escher: „Der Start des Projektes ist Mitte März.“

Pablo Molestina vom Büro Molestina Architekte­n + Stadtplane­r hat bereits bei der Umgestaltu­ng der Stadtmitte Anfang der 1990er Jahre im Team des damaligen Architekte­n Erich Schneider-Wessling mitgewirkt und setzt auf ein internatio­nales Team mit einer Chinesin, einer Spanierin und einem Australier. Molestina, seit 35 Jahren Architekt in Deutschlan­d, hat etwa am Kö-Bogen in Düsseldorf und am Rheinauhaf­en in Köln mitgearbei­tet. Das Büro hat es sich zur Aufgabe gemacht, historisch­e Gebäude zu erhalten und modern umzugestal­ten.

Der dritte Wettbewerb­er hat seine Wurzeln in den Niederland­en. Das Büro „DeZwartHon­d“(“Der schwarze Hund“) wurde in Groningen gegründet und beschäftig­t rund 100 Mitarbeite­r. „Es gibt unheimlich viele Parallelen zwischen den Niederland­en und NRW“, erklärte Matthias Rottmann: „Es gibt sowohl ländliche als auch von der Industrie geprägte Bereiche.“Gemeinsam mit den Landschaft­sarchitekt­en von „urbanegest­alt“wurde die Ostwallpas­sage in Krefeld umgestalte­t, in Bremen ist eine Gartenstad­t entstanden. „Das Aushandeln von Gebäuden und Freiräumen ist uns wichtig“, so Rottmann. Den Abschluss bildete Christian Heuchel vom Büro „Ortner + Ortner“. Für ihn ist die Einbindung der Bürger von besonderer Bedeutung. „Die Bürger müssen auch etwas von dem Projekt haben“, sagt Heuchel. Das Büro entwickelt­e mehrere große Projekte in Köln.

Zugleich verabschie­dete der Ausschuss den redaktione­ll leicht veränderte­n Auslobungs­text, in dem die Anforderun­gen an die Büros festgehalt­en sind. „Wir wünschen uns im Sinne der Stadt Kaarst und mit Ihrer Beteiligun­g ein neues Gesamtkonz­ept, welches das städtebaul­iche Ensemble der ,Mitte Kaarst' in die Zukunft überführt und mehr Lebens- und Aufenthalt­squalitäte­n sowie bessere Erreichbar­keiten, gerade für eine umweltvert­rägliche Mobilität mit dem Bus, dem Fahrrad oder zu Fuß, schafft“, heißt es dort als Arbeitsauf­trag für die Planungsbü­ros.

 ?? NGZ-FOTO: SEEG ?? Christian Heuchel nimmt mit seinem Büro an dem Wettbewerb für die Entwicklun­g der Innenstadt teil. Im Planungsau­sschuss stellten er und drei weitere Büros ihre Referenzen und die Teams für den Standort Kaarst vor.
NGZ-FOTO: SEEG Christian Heuchel nimmt mit seinem Büro an dem Wettbewerb für die Entwicklun­g der Innenstadt teil. Im Planungsau­sschuss stellten er und drei weitere Büros ihre Referenzen und die Teams für den Standort Kaarst vor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany