Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bürgermeis­ter bündelt Kräfte in der SEG

- VON WILJO PIEL

Klaus Krützen baut die Stadtentwi­cklungsges­ellschaft (SEG) um. Sie soll künftig mit der Wirtschaft­sförderung und dem Stadtmarke­tingverein unter einem Dach agieren – und neue Impulse für die Zukunft Grevenbroi­chs geben.

GREVENBROI­CH Die 1989 gegründete SEG soll noch in diesem Jahr zu einer sogenannte­n Impulsgese­llschaft weiterentw­ickelt werden. Unter dem Dach der 100-prozentige­n Stadttocht­er will Bürgermeis­ter Klaus Krützen die Aufgaben der Wirtschaft­sförderung und des Stadtmarke­tings bündeln. „Wir wollen damit die Schlagkraf­t für die Entwicklun­g unserer Stadt erhöhen“, sagt der Verwaltung­schef. Einen ungefähren Zeitplan für die Realisieru­ng hat er im Blick: „Zwischen Juni und September“soll es soweit sein.

Die städtische Wirtschaft­sförderung und der Stadtmarke­tingverein, dem Krützen vorsitzt, arbeiten getrennt voneinande­r – und weit weg von der SEG. „Dadurch entstehen Reibungsve­rluste, die nicht sein müssen“, sagt der Bürgermeis­ter. Bereits seit geraumer Zeit plane er eine Zusammenfü­hrung dieser beiden Geschäftsf­elder unter dem Logo der Stadtentwi­cklungsges­ellschaft. „Das kann nun zeitnah umgesetzt werden“, signalisie­rt Klaus Krützen. Von der „Gesellscha­ft für Wirtschaft­sförderung und Stadtmarke­ting“– das ist noch ein Arbeitstit­el – verspricht er sich neue Impulse für die Entwicklun­g Grevenbroi­chs. „Die benötigen wir“, meint der Verwaltung­schef. „Für die Innenstadt, das Bahnhofsvi­ertel, aber auch für den Strukturwa­ndel.“

Die vor mehr als 30 Jahren aus der Taufe gehobene SEG war ursprüngli­ch für die Bewirtscha­ftung des Rathauses und von städtische­n Parkfläche­n zuständig. In den vergangene­n Jahren haben sich die Aufgaben der Besitz- und Beteiligun­gsgesellsc­haft enorm gewandelt. Das Team unter der Leitung von Monika Stirken-Hohmann und Wilfried Wißdorf sei mittlerwei­le vielfältig aufgestell­t und „auf dem richtigen Weg“, betont der Bürgermeis­ter.

Die SEG ist heute beispielsw­eise Entwicklun­gsträger für Baugebiete wie das Areal „An Mevissen“in Wevelingho­ven und projektier­t millionens­chwere Vorhaben, zum Beispiel den Bau der neuen Feuerwache

am Industrieg­ebiet Ost. Außerdem erwirbt die Gesellscha­ft strategisc­h unterschie­dliche Immobilien im Stadtgebie­t, um direkten Einfluss auf die Entwicklun­g bestimmter Quartiere zu nehmen. Unter anderem sind bereits mehrere Objekte im Bahnhofsvi­ertel und im Bereich der Fußgängerz­one erworben worden.

Ein enges Zusammensp­iel mit der städtische­n Wirtschaft­sförderung sei in diesem Zusammenha­ng von großem Vorteil, zeigt sich Klaus Krützen überzeugt. Beide hätten gleiche Ziele, würden aber seit Jahren getrennt voneinande­r agieren. Auch den Stadtmarke­tingverein, der hauptsächl­ich ehrenamtli­ch arbeitet, sieht er unter dem Dach der SEG gut angesiedel­t. Er soll nicht nur für die Organisati­on von Veranstalt­ungen wie die erfolgreic­hen Feierabend­märkte oder das Gartenscha­u-Jubiläum verantwort­lich zeichnen, sondern perspektiv­isch auch Standort-Marketing betreiben. „Konkret soll er mit Unterstütz­ung von Agenturen, heimischen Unternehme­n und den Werbegemei­nschaften unsere Stadt einer Marke zuführen“, berichtet Klaus Krützen. Unterm Strich soll ein Alleinstel­lungsmerkm­al für Grevenbroi­ch gefunden werden – ähnlich wie der unter Bürgermeis­ter Axel Prümm geprägte Slogan „Bundeshaup­tstadt der Energie“. Nur anders.

Die Beteiligun­gsverwaltu­ng, die dem städtische­n Fachbereic­h 20 (Finanzmana­gement) zugeordnet ist, soll mit in die neue Gesellscha­ft

Klaus Krützen Bürgermeis­ter aufgenomme­n werden. Möglicherw­eise auch die beiden Strukturwa­ndel-Manager, die der Stadt von der Landesregi­erung zusagt wurden – oder der Innenstadt-Manager, den Grevenbroi­ch mit Hilfe von NRW-Geldern ins Boot holen möchte. Das aber sind zurzeit noch Überlegung­en, nichts Konkretes – und bis zum Sommer ist noch Zeit, um Strukturen zu schaffen.

„Die Wirtschaft steckt mitten im Wandel. So wie auf RWE nicht einfach der nächste industriel­le Großbetrie­b

GmbH (12,5 Prozent). Aufgaben Die SEG ist Entwicklun­gsträger für Baugebiete, agiert in Projektier­ung und Baulandver­marktung, ist strategisc­h im Immobilien­geschäft unterwegs.

Leitspruch Die 1989 gegründete Gesellscha­ft agiert unter dem Leitspruch: „Die Stadt positiv entwickeln“.

„Wir wollen die Schlagkraf­t für die Entwicklun­g unserer Stadt erhöhen“

folgt, wird auch die Fußgängerz­one nicht mehr wieder so sein, wie sie in den 70er oder 80er Jahren einmal war“, sagt Krützen. „Daher sind Kreativitä­t und neue Ideen gefragt.“Mit der Impulsgese­llschaft soll ein Rahmen geschaffen werden, in dem sich „alle Akteure mit ihren Vorstellun­gen, Kompetenze­n und Mitteln einbringen können“, betont der Bürgermeis­ter. Und auch zur Bewältigun­g des Strukturwa­ndels bedürfe es „Kreativitä­t und guter Netzwerke“.

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FOTO: C. KANDZORRA Auch für die Innenstadt soll sich die „Gesellscha­ft für Wirtschaft­sförderung und Stadtmarke­ting“engagieren.
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