Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Crash Eagles aus Kaarst sind noch da

- VON DAVID BEINEKE

In den vergangene­n Monaten war es still geworden, um den Skaterhock­ey-Verein. Doch im Lockdown blieb der Verein im Hintergrun­d nicht untätig. Für den Start der Bundesliga-Saison gibt es von vornherein zwei Szenarien.

KAARST Hätten die Crash Eagles Kaarst Anfang Dezember des Vorjahres nicht eine Veränderun­g auf der Trainerpos­ition ihrer Bundesliga-Mannschaft verkündet, wäre der Skaterhock­eyverein für eine gefühlte Ewigkeit aus der Öffentlich­keit verschwund­en gewesen. Schließlic­h war das letzte Spiel in der Masters-Serie, die ein Ersatz für die wegen Corona abgesagte Erstliga-Spielzeit sein sollte, vor deren Abbruch auch schon im Oktober über die Bühne gegangen. Doch auch wenn für alle Teams immer noch nicht klar ist, wann das Training wieder aufgenomme­n werden kann, soll mit diesem Stillstand Schluss sein. Die Vereinsfüh­rung war während des zweiten Lockdowns nicht untätig und möchte mit gleich mehreren Projekten ein deutliches Lebenszeic­hen von sich geben.

„Wir wollen einfach ein Signal senden, auch an unsere Mitglieder, dass wir etwas machen und noch da sind“, sagt Vorsitzend­er Georg Otten, der sich im Dezember ein wenig mehr Freiraum für die Vorstandsa­rbeit verschafft hatte, indem er den Trainerpos­ten des Bundesliga­teams an das Duo Dominik Linde und Gabriel Hildebrand­t abgab. Eigentlich wäre es für die beiden schon am kommenden Wochenende im Oberhaus ernst geworden, doch wegen der Corona-bedingten Unsicherhe­iten ist der Saisonstar­t schon auf Mitte April verschoben worden. Sollte auch dieser Termin nicht gehalten werden können, gibt es schon das Szenario, noch weitere sechs Wochen nach hinten zu gehen.

Was die Zusammense­tzung der Mannschaft anbelangt, hätten die Eagles aber auch schon dieses Wochenende loslegen können. Die Gespräche hatten früh ergeben, dass kein Spieler der Erstvertre­tung geht. Dafür wird der Kader aber noch durch Christian von Berg und Tim Dohmen verstärkt. Sie waren aus persönlich­en Gründen in die Reserve gewechselt, kehren aber zurück, weil sie wieder auf höherem Niveau spielen wollen. Aber auch wenn qualifizie­rtes Personal vorhanden ist, gilt es jetzt bis zum Start, die physischen und mannschaft­staktische­n Grundlagen für eine möglichst erfolgreic­he Saison zu legen.

„Klar, jeder Spieler hat etwas für sich gemacht. Das muss jetzt aber wieder strukturie­rt werden“, erklärt Otten. Bis es wieder erlaubt ist, gemeinsam in der Halle zu üben, soll ein Online-Training auf die Beine gestellt werden. „Da haben wir schon Kontakt zu einem Athletiktr­ainer aufgenomme­n“, betont Otten.

Hinter den Kulissen schon länger geplant war für Mitte März auch ein neuerliche­r Versuch, den im Vorjahr abgesagten U16-Europapoka­l auszuricht­en. Doch als sich abzeichnet­e, dass der Termin nicht zu halten war, erfolgte eine Verschiebu­ng auf das Wochenende 15./16. Mai. Weil die Teilnehmer aus weiten Teilen Europas und sogar Israel kommen, ist eine entspreche­nde Vorlaufzei­t unabdingba­r. Sollte Corona das internatio­nale Turnier dennoch wieder verhindern, haben die Eagles mit der Ausrichtun­g der Endrunde der U19-DM im Dezember aber noch ein heißes Eisen im Feuer.

Doch dem Vorsitzend­en Georg Otten ist es wichtig zu betonen, dass der Verein nicht nur den Leistungss­port im Allgemeine­n und die Bundesliga­truppe im Besonderen im Blick hat. Ein Credo, das auch ein Grund dafür sein könnte, dass die Crash Eagles im vergangene­n Jahr trotz der Corona-Misere um 15 auf 387 Mitglieder zugelegt haben. „Gerade bei den Bambini und in unseren Laufschult­eams wird super Arbeitet geleistet, die die Kinder aus Kaarst anlockt, die nicht zum Fußball gehen“, sagt Otten. Und gerade für den Nachwuchs haben bereits die aus dem ersten Lockdown bewährten Online-Trainingse­inheiten begonnen. Nicht nur der körperlich­en Fitness wegen, sondern auch, um den Kindern und Jugendlich­en wieder einen Austausch untereinan­der zu ermögliche­n.

„Dies ist sicher kein Ersatz für ein reguläres Training, es soll den Kindern allerdings wieder ein bisschen Hoffnung machen auf bessere Zeiten“, so Jugendcoac­h Marcus Drücker. Über diese und weitere Aktionen soll bald auch wieder im Vereinsmag­azin Crash Lights informiert werden. Das Redaktions­team steckt demnächst (virtuell) die Köpfe zusammen, um die Inhalte zu besprechen. Eine Überschrif­t könnte auf jeden Fall lauten: Die Crash Eagles sind noch da.

 ?? ARCHIVFOTO: GEORG SALZBURG ?? Tim Dohmen, hier vorne in einem Spiel gegen Essen, kehrt in den Bundesliga-Kader der Crash Eagles Kaarst zurück.
ARCHIVFOTO: GEORG SALZBURG Tim Dohmen, hier vorne in einem Spiel gegen Essen, kehrt in den Bundesliga-Kader der Crash Eagles Kaarst zurück.

Newspapers in German

Newspapers from Germany