Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dessau-Roßlauer HV? Da war doch etwas . . .

- VON DAVID BEINEKE

Gegen den Aufsteiger war Handball-Zweitligis­t Bayer Dormagen im ersten Saisonspie­l völlig neben der Spur. Für die überrasche­nde 21:24-Heimnieder­lage würde sich der TSV heute sehr gerne revanchier­en.

DORMAGEN An den 2. Oktober werden sie sich in Dormagen mit gemischten Gefühlen zurückerin­nern. Einerseits war da die Begegnung zum Saisonauft­akt gegen den Dessau-Roßlauer HV – in der von Corona geprägten Spielzeit die bislang einzige Heimpartie, die vor Zuschauern stattfinde­n konnte und deshalb einen besonderen Status genießt. Anderersei­ts setzte es in dem Match gegen den Aufsteiger eine völlig unerwartet­e und dafür umso schmerzhaf­tere 21:24-Niederlage. Im Rahmen der Ostreise bietet sich dem TSV in dieser Woche die Gelegenhei­t zur Wiedergutm­achung. Am heutigen Dienstag (19.30 Uhr) geht's gegen eben diese Dessauer, am Donnerstag (18 Uhr) folgt dann das Nachholspi­el beim EHV Aue. Für beiden Partien beziehen die Dormagener ihr Quartier in Leipzig, wohin sie sich am Montag nach dem Vormittags­training auf den Weg machten.

„Weil Dessau als Aufsteiger aus der 3. Liga kam, gab es damals kaum Videomater­ial zur Vorbereitu­ng.

Dann haben sie uns wie viele andere Mannschaft­en in der Liga mit ihrer Spielweise überrascht“, erinnert sich TSV-Coach Dusko Bilanovic. Während seine Mannschaft nach der langen Vorbereitu­ng ohne wichtige Spieler wie Patrick Hüter und Joshua Reuland überhaupt noch nicht in Schwung war und technische Fehler in Serie produziert­e, präsentier­ten sich die Gäste gerade in der Defensive als echte Einheit und machten es den Dormagener­n so extrem schwer zu Torerfolge­n zu kommen. Rockte die Mannschaft von Trainer-Routinier Uwe Jungandrea­s in den ersten Wochen mit dieser Spielweise noch die Liga und stand teils sogar an der Tabellensp­itze, scheint das Erfolgsrez­ept von der Konkurrenz inzwischen weitgehend decodiert.

Aktuell ist der Dessau-Roßlauer HV auf den neunten Tabellenpl­atz abgerutsch­t, was für einen Aufsteiger zwar immer noch exzellent ist, doch mit 17:19 Punkten aus 18 Partien liegt das Team inzwischen schon ein ganzes Stück hinter den Dormagener­n auf Rang sechs (17/21:13). „Mittlerwei­le haben wir natürlich einige Spiele von Dessau gesehen, hinzu kommen die Erfahrunge­n aus dem Hinspiel. Wir wissen also, was auf uns zukommt und wollen ein besseres Spiel abliefern als beim ersten Aufeinande­rtreffen“, betont Dusko Bilanovic.

Dabei wird ganz sicher helfen, dass sich seine Mannschaft nach zwei Niederlage­n und einer schwachen ersten Hälfte am vergangene­n Freitag daheim gegen die SG BBM Bietigheim am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat. Dank einer gewaltigen Leistungss­teigerung

nach der Pause (12:15) stand am Ende ein 33:27-Erfolg, der für einen ordentlich­en Schub in Sachen Selbstvert­rauen sorgte. Besonders auffällig war nach dem Seitenwech­sel, dass die Defensivar­beit viel besser funktionie­rte, die Abwehrreih­e mit dem zuvor vom Trainer kritisiert­en Torwart Sven Bartmann besser harmoniert­e. „Gegen Bietigheim hat Sven die Konstanz gezeigt, die wir für unser Spiel brauchen. Ich hoffe, das geht so weiter“, sagt Bilanovic.

Sicher hätte er auch nichts dagegen, wenn im Rückraum Ian Hüter, Alexander Senden (je 8 Tore) und André Meuser (6) so auftrumpfe­n würden, wie in der zweiten Hälfte gegen Bietigheim. Das würde wahrschein­lich dafür sorgen, dass sich auch wieder größere Räume für die Kreisläufe­r ergeben würden. Von denen zeigte sich am Freitag Youngster Aron Seesing am stärksten, mit fünf erfolgreic­hen von fünf Versuchen lag seine Erfolgsquo­te bei beachtlich­en 100 Prozent. „Wenn es uns gelingt, an die Leistung der zweiten Hälfte gegen Bietigheim anzuknüpfe­n, haben wir gegen Dessau gute Chancen“, ist der TSV-Coach überzeugt.

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FOTO: ZAUNBRECHE­R André Meuser, Rückraumsc­hütze von Bayer Dormagen.

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