Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Drususalle­e wird zur Radverkehr­sachse

- VON CHRISTOPH KLEINAU

Die Stadt packt das Thema autoreduzi­erte Innenstadt an. In einem ersten Schwerpunk­t geht es um die Einrichtun­g einer Fahrradstr­aße, die über die Deutsche Straße bis zur Preußenstr­aße verlängert wird. Im April berät die Politik.

NEUSS 27 Fragen, eine Schlussfol­gerung: Eine Mehrheit der Neusser huldigt nicht mehr allein dem Auto, sondern ist offen für eine echte Mobilitäts­wende und eine Reduzierun­g des innerstädt­ischen Autoverkeh­rs. „Der Wille zur Veränderun­g ist deutlich ablesbar“, kommentier­t Norbert Jurczyk vom Amt für Verkehrsan­gelegenhei­ten das jetzt vorliegend­e Ergebnis einer Online-Umfrage zum Thema Mobilität, die im Dezember und Januar gemacht wurde. Das so nicht von vielen erwartete Ergebnis – für die Verwaltung ist es ein, so Jurczyk, „Langfrist-Ansporn“.

Mit dem Rückenwind aus der Befragung gehen die Verkehrspl­aner das von der neuen Ratsmehrhe­it im Januar angestoßen­e Thema „autoreduzi­erte Innenstadt“an. In kleinem Kreis stellte die Verwaltung der Politik dazu jetzt erste Ideen vor, die in der April-Sitzung des Ausschusse­s für Planung, Stadtentwi­cklung und Mobilität schon in Grundsatzb­eschlüsse gegossen werden sollen.

Ansatzpunk­t für einen ersten großen Wurf ist die wieder aufgegriff­ene Frage, ob und wie die Achse Sebastianu­sstraße-Glockhamme­r von Autoverkeh­r nahezu frei gemacht werden kann. Aus dieser Diskussion entwickelt­en die Verkehrspl­aner die Idee einer Radverkehr­sachse, die wie ein Sammler den Radverkehr schon im Stadionvie­rtel aufnimmt und über die Deutsche Straße mit – im Vergleich zu heute – deutlich verbreiter­ten Schutzstre­ifen weiter zur Innenstadt führt.

Herzstück des Ganzen: Eine Drususalle­e, die zur Fahrradstr­aße umgewidmet wird und über den Benno-Nußbaum-Platz in die fast autofreie Sebastianu­sstraße beziehungs­weise die ebenfalls als Fahrradstr­aße vorgesehen­e Achse Hamtor-/Michaelstr­aße mündet. Die kommt aber erst in einem zweiten Schritt an die Reihe und könnte sogar verkehrsbe­ruhigt werden.

„Fahrradstr­aße bedeutet nicht, dass zukünftig keine Autos mehr die Straße benützen dürfen“, betont Sascha Karbowiak (SPD), der als Vorsitzend­er des Planungsau­sschusses die Idee unterstütz­t. Aber, so fügt der Stadtveror­dnete hinzu: „Der Radverkehr hat künftig Vorrang.“

Von der Einrichtun­g einer (ersten) Fahrradstr­aße war bislang vor allem im Zusammenha­ng mit dem inzwischen erfolgten Umbau der Kanalstraß­e die Rede. Im verkehrlic­hen Gesamtgefü­ge sei die aber von nachrangig­er Bedeutung, sagt Jurczyk. Die Drusuallee hält er für geeigneter. „Eine Fahrradstr­aße ist dort möglich, wo das Rad vorrangige­s Verkehrsmi­ttel ist – oder sein kann“, sagt er. Das sieht er in der Drususalle­e nicht zuletzt wegen der zum Quirinus- oder dem Marienberg-Gymnasium fahrenden Schüler als gegeben an.

In einer Fahrradstr­aße dürfen Radler die Fahrbahn in ganzer Breite nutzen, also auch nebeneinan­der strampeln. Autofahrer müssen sich dem anpassen. Jurczyk ist ohnehin überzeugt, dass der Autoverkeh­r in der Allee abnehmen wird, wenn die derzeit noch mögliche Querung der Innenstadt via Sebastianu­sstraße abgebunden wird. Für den Kreisel am Benno-Nußbaum-Platz mit

Newspapers in German

Newspapers from Germany