Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Drususallee wird zur Radverkehrsachse
Die Stadt packt das Thema autoreduzierte Innenstadt an. In einem ersten Schwerpunkt geht es um die Einrichtung einer Fahrradstraße, die über die Deutsche Straße bis zur Preußenstraße verlängert wird. Im April berät die Politik.
NEUSS 27 Fragen, eine Schlussfolgerung: Eine Mehrheit der Neusser huldigt nicht mehr allein dem Auto, sondern ist offen für eine echte Mobilitätswende und eine Reduzierung des innerstädtischen Autoverkehrs. „Der Wille zur Veränderung ist deutlich ablesbar“, kommentiert Norbert Jurczyk vom Amt für Verkehrsangelegenheiten das jetzt vorliegende Ergebnis einer Online-Umfrage zum Thema Mobilität, die im Dezember und Januar gemacht wurde. Das so nicht von vielen erwartete Ergebnis – für die Verwaltung ist es ein, so Jurczyk, „Langfrist-Ansporn“.
Mit dem Rückenwind aus der Befragung gehen die Verkehrsplaner das von der neuen Ratsmehrheit im Januar angestoßene Thema „autoreduzierte Innenstadt“an. In kleinem Kreis stellte die Verwaltung der Politik dazu jetzt erste Ideen vor, die in der April-Sitzung des Ausschusses für Planung, Stadtentwicklung und Mobilität schon in Grundsatzbeschlüsse gegossen werden sollen.
Ansatzpunkt für einen ersten großen Wurf ist die wieder aufgegriffene Frage, ob und wie die Achse Sebastianusstraße-Glockhammer von Autoverkehr nahezu frei gemacht werden kann. Aus dieser Diskussion entwickelten die Verkehrsplaner die Idee einer Radverkehrsachse, die wie ein Sammler den Radverkehr schon im Stadionviertel aufnimmt und über die Deutsche Straße mit – im Vergleich zu heute – deutlich verbreiterten Schutzstreifen weiter zur Innenstadt führt.
Herzstück des Ganzen: Eine Drususallee, die zur Fahrradstraße umgewidmet wird und über den Benno-Nußbaum-Platz in die fast autofreie Sebastianusstraße beziehungsweise die ebenfalls als Fahrradstraße vorgesehene Achse Hamtor-/Michaelstraße mündet. Die kommt aber erst in einem zweiten Schritt an die Reihe und könnte sogar verkehrsberuhigt werden.
„Fahrradstraße bedeutet nicht, dass zukünftig keine Autos mehr die Straße benützen dürfen“, betont Sascha Karbowiak (SPD), der als Vorsitzender des Planungsausschusses die Idee unterstützt. Aber, so fügt der Stadtverordnete hinzu: „Der Radverkehr hat künftig Vorrang.“
Von der Einrichtung einer (ersten) Fahrradstraße war bislang vor allem im Zusammenhang mit dem inzwischen erfolgten Umbau der Kanalstraße die Rede. Im verkehrlichen Gesamtgefüge sei die aber von nachrangiger Bedeutung, sagt Jurczyk. Die Drusuallee hält er für geeigneter. „Eine Fahrradstraße ist dort möglich, wo das Rad vorrangiges Verkehrsmittel ist – oder sein kann“, sagt er. Das sieht er in der Drususallee nicht zuletzt wegen der zum Quirinus- oder dem Marienberg-Gymnasium fahrenden Schüler als gegeben an.
In einer Fahrradstraße dürfen Radler die Fahrbahn in ganzer Breite nutzen, also auch nebeneinander strampeln. Autofahrer müssen sich dem anpassen. Jurczyk ist ohnehin überzeugt, dass der Autoverkehr in der Allee abnehmen wird, wenn die derzeit noch mögliche Querung der Innenstadt via Sebastianusstraße abgebunden wird. Für den Kreisel am Benno-Nußbaum-Platz mit