Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Streit um Prioritäten bei Grundschulen
Vor allem Dreikönigenschule (Neubau) und Pestalozzischule (Sanierung) sorgen für Diskussionen.
NEUSS Die geplanten Neubauten und Sanierungen der Grundschulen in Neuss schlagen weiter hohe Wellen. Insbesondere der Zeitplan für Dreikönigenschule und Pestalozzischule steht dabei im Fokus. Die CDU fordert, dass beide Maßnahmen auf der Prioritätenliste nach vorne rücken. Die Dreikönigenschule zum Beispiel soll laut aktueller Planung des städtischen Gebäudemanagements (GMN) 2026 wieder an ihren alten Standort ziehen können, zuletzt war 2024 avisiert worden. Auch bei der Pestalozzischule geht es langsamer voran als erhofft. Die CDU hatte nun gemeinsam mit der FDP die Umsetzung beider Maßnahmen bis 2024 beantragt – ohne Erfolg. Die Christdemokraten kritisieren nun, dass sich SPD und Grüne gegen eine schnelle Umsetzung der seit Jahren beschlossenen Maßnahmen stellen und diese „blockieren“. Das weist Rot-Grün zurück.
Jascha Huschauer, schulpolitischer Sprecher der SPD, verweist auf die interfraktionelle Arbeitsgruppe, die 2019 eine konzeptionelle Schulentwicklung insbesondere mit Blick auf die Grundschulen nach dem Prinzip „Kurze Beine, kurze Wege“erarbeitet hat. Darin wurden Grundrisse der Schulen, Grundstücksgrößen
und die Entwicklung der Schülerzahlen analysiert. „Ergebnis war, dass die Zahl der Einschulungen von 1395 im Schuljahr 2013/14 voraussichtlich auf 1694 im Schuljahr 2023/24 steigen wird“, erklärt Huschauer. Daher werde insbesondere im Innenstadtbereich und in der Nordstadt bereits ab 2022/23 mehr Platz benötigt. „Die Schulpolitiker haben aus meiner Sicht sehr vorausschauend geplant“, betont Huschauer. Noch reichen zwar die vorhandenen Räume. „Die Erweiterungen an Martin-Luther-/Kreuzschule, Adolf-Clarenbach-Schule und Karl-Kreiner-Schule sind aber dringend nötig und müssen unbedingt im Zeitplan bleiben.“
Laut Huschauer bleibe Planung „brotlose Kunst“, wenn sie nicht rechtzeitig umgesetzt werde. Nur: Alles auf einmal sei nicht zu stemmen. „Auch wenn Dreikönigenschule, Pestalozzischule, St.-Martinus-Schule, Münsterschule und weitere etwas weniger dringend sind, wollen wir Eltern und Schüler nicht länger vertrösten“, erklärt er. Auch an diesen Schulen bestehe dringender Handlungsbedarf. Aber dafür müsse das GMN erst entsprechend aufgestellt werden. Die CDU fordert Tempo. Stadtverordnete Elke Schlangen: „Jetzt müssen den Worten auch endlich Taten folgen.“