Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Further Schützen glauben an ein Fest
Im April 2020 musste die Bruderschaft ihr Heimatfest absagen. Für mehr als eine Null-Variante zu organisieren, fehlte die Zeit. Das soll sich zu Pfingsten nicht wiederholen. Das Komitee arbeitet deshalb fünf Alternativpläne aus.
NORDSTADT Ein Schützenfest zu organisieren, macht schon Arbeit genug, doch im Jahr zwei der Corona-Pandemie bereitet das Komitee der Further St.-Sebastianus-Schützen sogar fünf unterschiedliche Varianten vor. Ein Modell wird klappen, sei die Überzeugung, sagt Thomas Loebelt, doch der Eifer, etwas möglich machen zu wollen, soll auch ein Signal an andere Brauchtumsvereine senden: „Steckt nicht den Kopf in den Sand, sondern plant. Es geht weiter“, fasst Bruderschaftssprecher Loebelt das Anliegen zusammen.
Die fünf Varianten werden ausgearbeitet, weil nicht abzuschätzen ist, welchen Verlauf die Corona-Pandemie nehmen wird – und welche Schutzauflagen deshalb nötig sein werden. In fast jeder dieser Varianten spielt Heinz-Josef Bittner eine Rolle. Er war 2019 Schützenkönig auf der Furth, durfte Pfingsten 2019 auch als König mit Ehefrau Ursula schöne Schützenfesttage erleben und blieb im Frühling 2020 nach Ausbruch der Pandemie als König an Bord. Auch für ein drittes Amtsjahr stehe er zur Verfügung, betont er.
Denn ein Problem sieht auch Bittner: Selbst wenn zwischen Ostern und Pfingsten ein Königsvogelschießen ausgetragen werden könnte – wer meldet sich dann als Bewerber, wenn er nur als „König ohne Fest“in die Vereins-Annalen eingehen kann? Vielleicht, sagt Loebelt, müsste man einem solchen Bewerber anbieten, bis 2022 im Amt zu bleiben.
Das laute Nachdenken über eine solche Lösung zeigt, dass im Komitee der Bruderschaft ergebnisoffen diskutiert wird. Die Variante eins gilt dabei als Minimal-Option. „Das Fest findet gar nicht statt, so wie im vergangenen Jahr“, sagt Loebelt. Das heißt, offiziell bleibt es beim Totengedenken und einem Schützenhochamt mit wenigen Vertretern aller Korps. Bittner glaubt, dass diese Variante wohl die wahrscheinlichste sein wird, Loebelt ist da optimistischer. „Wir gehen davon aus, dass mehr möglich sein wird als im Vorjahr“, sagt er. Beide stimmen darin überein, dass es nicht zu Variante fünf kommen wird: „Das wäre dann das volle Programm, wie es immer war und wie man es sich im Stadtteil von Herzen wünscht“, sagt Loebelt.
Besonders spannend seien daher die Varianten zwei bis vier, sagt Loebelt, mit denen die Bruderschaft flexibel auf die Pandemielage reagieren will. „Was ist möglich für kleinere bis mittlere Gruppen, was für mittlere bis größere?“, fasst Loebelt den Ansatz zusammen. Auch eine Festvariante, die – inklusive Kirmes – dezentral und an mehreren Spielorten gefeiert wird, ist in der Planung. Details dazu seien in Arbeit, sagt Loebelt, „so dass wir zu Pfingsten durchaus praktikable Szenarien für ein Volks- und Heimatfest auf der Furth vorlegen werden.“Was aus dem Ehrenabend wird, ist offen.
Konkreter sind dagegen schon die Vorbereitungen für ein Festwochenende am 30. und 31. Oktober. Am Samstagabend wird es einen Schützenball geben und am Sonntag einen Festakt, wie man ihn aus dem Ablauf des Schützenfestes kennt. Nur dass damit im Herbst auch der Festakt vom Patronatstag der Bruderschaft im Januar nachgeholt wird. „Mit allen noch ausstehenden Ehrungen in Bruderschaft und Regiment“, sagt Loebelt.