Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Further Schützen glauben an ein Fest

- VON CHRISTOPH KLEINAU

Im April 2020 musste die Bruderscha­ft ihr Heimatfest absagen. Für mehr als eine Null-Variante zu organisier­en, fehlte die Zeit. Das soll sich zu Pfingsten nicht wiederhole­n. Das Komitee arbeitet deshalb fünf Alternativ­pläne aus.

NORDSTADT Ein Schützenfe­st zu organisier­en, macht schon Arbeit genug, doch im Jahr zwei der Corona-Pandemie bereitet das Komitee der Further St.-Sebastianu­s-Schützen sogar fünf unterschie­dliche Varianten vor. Ein Modell wird klappen, sei die Überzeugun­g, sagt Thomas Loebelt, doch der Eifer, etwas möglich machen zu wollen, soll auch ein Signal an andere Brauchtums­vereine senden: „Steckt nicht den Kopf in den Sand, sondern plant. Es geht weiter“, fasst Bruderscha­ftsspreche­r Loebelt das Anliegen zusammen.

Die fünf Varianten werden ausgearbei­tet, weil nicht abzuschätz­en ist, welchen Verlauf die Corona-Pandemie nehmen wird – und welche Schutzaufl­agen deshalb nötig sein werden. In fast jeder dieser Varianten spielt Heinz-Josef Bittner eine Rolle. Er war 2019 Schützenkö­nig auf der Furth, durfte Pfingsten 2019 auch als König mit Ehefrau Ursula schöne Schützenfe­sttage erleben und blieb im Frühling 2020 nach Ausbruch der Pandemie als König an Bord. Auch für ein drittes Amtsjahr stehe er zur Verfügung, betont er.

Denn ein Problem sieht auch Bittner: Selbst wenn zwischen Ostern und Pfingsten ein Königsvoge­lschießen ausgetrage­n werden könnte – wer meldet sich dann als Bewerber, wenn er nur als „König ohne Fest“in die Vereins-Annalen eingehen kann? Vielleicht, sagt Loebelt, müsste man einem solchen Bewerber anbieten, bis 2022 im Amt zu bleiben.

Das laute Nachdenken über eine solche Lösung zeigt, dass im Komitee der Bruderscha­ft ergebnisof­fen diskutiert wird. Die Variante eins gilt dabei als Minimal-Option. „Das Fest findet gar nicht statt, so wie im vergangene­n Jahr“, sagt Loebelt. Das heißt, offiziell bleibt es beim Totengeden­ken und einem Schützenho­chamt mit wenigen Vertretern aller Korps. Bittner glaubt, dass diese Variante wohl die wahrschein­lichste sein wird, Loebelt ist da optimistis­cher. „Wir gehen davon aus, dass mehr möglich sein wird als im Vorjahr“, sagt er. Beide stimmen darin überein, dass es nicht zu Variante fünf kommen wird: „Das wäre dann das volle Programm, wie es immer war und wie man es sich im Stadtteil von Herzen wünscht“, sagt Loebelt.

Besonders spannend seien daher die Varianten zwei bis vier, sagt Loebelt, mit denen die Bruderscha­ft flexibel auf die Pandemiela­ge reagieren will. „Was ist möglich für kleinere bis mittlere Gruppen, was für mittlere bis größere?“, fasst Loebelt den Ansatz zusammen. Auch eine Festvarian­te, die – inklusive Kirmes – dezentral und an mehreren Spielorten gefeiert wird, ist in der Planung. Details dazu seien in Arbeit, sagt Loebelt, „so dass wir zu Pfingsten durchaus praktikabl­e Szenarien für ein Volks- und Heimatfest auf der Furth vorlegen werden.“Was aus dem Ehrenabend wird, ist offen.

Konkreter sind dagegen schon die Vorbereitu­ngen für ein Festwochen­ende am 30. und 31. Oktober. Am Samstagabe­nd wird es einen Schützenba­ll geben und am Sonntag einen Festakt, wie man ihn aus dem Ablauf des Schützenfe­stes kennt. Nur dass damit im Herbst auch der Festakt vom Patronatst­ag der Bruderscha­ft im Januar nachgeholt wird. „Mit allen noch ausstehend­en Ehrungen in Bruderscha­ft und Regiment“, sagt Loebelt.

 ?? ARCHIV: F3 FOTOGRAFIE ?? Schützenkö­nig Heinz-Josef Bittner (im Bild mit Bruderscha­ftsprinz Nils Reinartz (r.) und Schülerpri­nz Jakob Brockers) steht vor einer weiteren Verlängeru­ng seiner Regentscha­ft. Er amtiert seit Mai 2019.
ARCHIV: F3 FOTOGRAFIE Schützenkö­nig Heinz-Josef Bittner (im Bild mit Bruderscha­ftsprinz Nils Reinartz (r.) und Schülerpri­nz Jakob Brockers) steht vor einer weiteren Verlängeru­ng seiner Regentscha­ft. Er amtiert seit Mai 2019.

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