Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Brand im Kloster gibt noch Rätsel auf
Sachverständiger forscht nach der Ursache des Feuers bei den Langwadener Zisterziensern.
LANGWADEN Noch ist unklar, wie es zu einem Brand in der Seniorengemeinschaft St. Andreas im Kloster Langwaden kommen konnte. Auch die Höhe des entstanden Sachschadens kann noch nicht beziffert werden. „Wir erwarten einen Sachverständigen, der nach den Ursachen des Feuers forschen wird“, sagt Zisterzienser-Prior Bruno Robeck. Der Brand habe den Bewohnern und auch den Mönchen einen großen Schrecken eingejagt – „aber ich glaube, wir haben am Samstag sehr viel Glück im Unglück gehabt“. Vor allem, weil keine Menschen verletzt worden seien.
Kurz nach 11 Uhr hatte die Brandmeldeanlage im Kloster ausgelöst, der Alarm schrillte durch die alten Gemäuer. Bruno Robeck eilte in den zweiten Stock, in dem die Andreas-Gemeinschaft ihr Domizil hat. „Ich habe die Tür zu einem Zimmer geöffnet und gesehen, wie auf einem Bett die Matratze brannte“, schildert der Prior. Da sich der Bewohner nicht mehr im Raum befand, schloss er die Tür und forderte die sich in den anderen Zimmern aufhaltenden Männer dazu auf, das Gebäude schnellstmöglich zu verlassen. Beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte hatten sich bereits 25 Bewohner ins Freie begeben, zehn weitere – die gehbehindert sind – wurden von den Feuerwehrleuten aus dem Obergeschoss gerettet. Nahezu zeitgleich begannen die Löscharbeiten.
„Durch das schnelle Eintreffen der Feuerwehr wurde ein größerer
Schaden verhindert“, berichtet Bruno Robeck. Der Brand habe lediglich ein Zimmer beschädigt, das nun renoviert werden müsse. „Ich hatte die große Sorge, dass das Feuer auf den Dachstuhl mit seinen uralten Holzbalken übergreifen könnte – zu unserem großen Glück ist das nicht passiert“, sagt der Prior. Und über eines ist er auch froh: „Das Feuer ist am Vormittag ausgebrochen – nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn es mitten in der Nacht gebrannt hätte.“
Wie es zu dem Feuer kam, sei ihm ein Rätsel. „Der Bewohner, der schlecht gehen kann, befand sich nachweislich in einem anderen Teil des Klosters – weitab von seinem Zimmer“, schildert Robeck. „Eigenartig.“Dem Mann sei ein anderer, vor kurzem frei gewordener Raum zur Verfügung gestellt worden. „Er muss nun komplett neu eingekleidet werden, denn seine ganzen Sachen sind nicht mehr zu gebrauchen“, berichtet der Prior.
Durch die Löschaktion der Feuerwehr seien nach ersten Erkenntnissen keine größeren Gebäudeschäden entstanden. Aus diesem Grund hätten die Senioren am Samstag auch relativ schnell wieder ihre Zimmer beziehen können – nachdem das zweite Obergeschoss mehrere Stunden lang gelüftet worden war und die Feuerwehr vorsichtshalber das Dach des Klosters untersucht hatte.
Die Brandmeldeanlage, die direkt zur Feuerwehr aufschaltet, wurde im Rahmen der 2011 und 2012 vorgenommenen umfangreichen Sanierung des Klosters eingebaut.