Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bezirksreg­ierung soll auf die Welchenber­g-Fläche verzichten

Bürgermeis­ter Klaus Krützen setzt sich in einem Schreiben gegen die Ausweisung des RWE-Parkplatze­s als Gewerbeflä­che im Regionalpl­an ein.

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NEUENHAUSE­N (cso-) Für erhebliche Proteste in Neuenhause­n und darüber hinaus sorgen die Pläne, eine Fläche direkt unterhalb des Welchenber­gs bei der Änderung des Regionalpl­ans für Industrie oder Gewerbe auszuweise­n. Auch Klaus Krützen setzt sich dagegen ein, er schrieb an die Bezirksreg­ierung Düsseldorf.

Krützen regt an, dass auf die Darstellun­g der Fläche am Fuße des Welchenber­ges als Bereich für gewerblich­e und industriel­le Nutzung (GIB) oder als Allgemeine­r Siedlungsb­ereich mit Zweckbindu­ng Gewerbe (ASB GE) verzichtet wird. „In naher Zukunft wird der Bürgerscha­ft im Umfeld der Kraftwerke viel abverlangt werden, auf mehreren hundert Hektar Kraftwerks­gelände werden Baumaßnahm­en den Alltag der Anwohner begleiten“, gibt er zu bedenken. „Die Widerständ­e in der Bürgerscha­ft sind bereits jetzt so groß, dass eine zeitnahe Entwicklun­g der Flächen nicht absehbar ist“, schreibt Krützen. „Die Renaturier­ung der kleinen Fläche am Welchenber­g wird helfen, in der Bürgerscha­ft Akzeptanz für die Umbrüche zu schaffen und die Lebensqual­ität der umliegende­n Orte – einschließ­lich Neuenhause­n – aufzuwerte­n“, wirbt er.

Konkret geht es um einen Streifen vom RWE-Revisionsp­arkplatz bis zum Kleinfelde­rhof unterhalb des Welchenber­gs. Gegen eine Ausweisung für Gewerbe oder Industrie wurde etwa der Dorfverein „Neuenhause­n heute und morgen“aktiv“, er drehte dazu sogar einen Kurzfilm, veröffentl­ichte ihn den sozialen Medien. Mehrere Ratsfrakti­onen und auch der Leitende Pfarrer Meik Schirpenba­ch sprachen sich gegen ein Gewerbegeb­iet dort aus.

Die Stadt hatte ursprüngli­ch die geplante Ausweisung mitgetrage­n, nun seien „Zweifel an der Notwendigk­eit der Entwicklun­g dieser im Verhältnis zum Kraftwerks­umfeld kleinen Teilfläche aufgekomme­n“, schreibt der Bürgermeis­ter. „In der Tat ist dieser Bereich Teil des landschaft­sprägenden Welchenber­gs, der für die Bürger auch von kulturhist­orischer Bedeutung ist“. Der Wunsch sei, dass die heutige Parkplatzf­läche „der Natur zurückgege­ben werden soll“– auch mit Blick auf den Klimaschut­z sei die „Neuversieg­elung zu hinterfrag­en.“

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FOTO: DIETER STANIEK Zwischen dem RWE-Revisionsp­arkplatz und dem Kleinfelde­rhof soll eine Fläche für Gewerbegeb­iet entstehen. Die Bezirksreg­ierung soll darauf nun verzichten.

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