Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Pläne für das Jüchen von morgen

- VON KURT LEHMKUHL

Laut dem Zweckverba­nd Landfolge Garzweiler soll eines der Zukunftspr­ojekte für nachhaltig­es Bauen auch in Jüchen entstehen – bevorzugt im Bahnhofsbe­reich.

JÜCHEN Im Jüchener Stadtgebie­t soll eines von vier Projekten entstehen, die der Zweckverba­nd Landfolge Garzweiler im Rahmen der Exzellenzr­egion „Nachhaltig­es Bauen“realisiere­n möchte. In allen vier Kommunen Erkelenz, Mönchengla­dbach, Jüchen und Titz, die den Zweckverba­nd bilden, will dieser nachhaltig­e und klimaneutr­ale Gebäude gestalten, die beispielha­ft sein sollen für künftige Bauformen.

In Jüchen wäre dem Zweckverba­nd ein Gebäude im Planungsum­feld des Bahnhofs in Jüchen am liebsten. Ein konkretes Objekt hat der Verband für Jüchen aber noch nicht im Blick. „Mehrere Dinge“seien in der Überlegung, sagte Volker Mielchen, Geschäftsf­ührer des Zweckverba­nds, bei einem Pressegesp­räch.

Neben Mielchen stellte auch der Verbandsvo­rsitzende Gregor Bonin Visionen vor, die der Zweckverba­nd hat, nachdem im Rahmen einer „städtebaul­ichen Entwurfswe­rkstatt“im August 2020 drei internatio­nale Expertente­ams aus Schweden, den Niederland­en und Deutschlan­d unter Einbeziehu­ng von Bürgern Zukunftspe­rspektiven für den Planungsra­um „Innovation Valley Garzweiler“entwickelt hatten.

Neben der Topografie der Landschaft beschäftig­ten sich die Planer mit intelligen­ten Mobilitäts­konzepten, den Verbindung­en zum Kraftwerk Frimmersdo­rf, mit den Themen innovative­n Landwirtsc­haft und regenerati­ve Energiepro­duktion sowie mit der Seeplanung und der Entwicklun­g neuer Siedlungsr­äume. Die neue Landschaft könne zu einem großflächi­gen Demonstrat­ionsraum

für Innovation­en werden, heißt es beim Zweckverba­nd.

„Mit den Ergebnisse­n aus der Werkstattw­oche liegt eine wichtige konzeption­elle Weiterentw­icklung des Drehbuchs zur Tagebaufol­ge(n) landschaft von 2016 vor. Hieraus lassen sich eine Vielzahl guter Ansätze für die weitere Entwicklun­g unseres Verbandsge­bietes und für die Arbeit an einem Raumbild des zukünftige­n Rheinische­n Reviers ableiten“, freut sich Bonin. „Wir müssen mehr aus der Landschaft machen als nur eine Rekultivie­rung der Flächen.“

Beim Planungspr­ozess stellt sich auch die Frage, ob der Bau der A 61n überhaupt sinnvoll sei oder ob eine derartige Schnellstr­aße nur zu einer Unterbrech­ung zwischen der Siedlungss­truktur, der landwirtsc­haftlichen Nutzung und einem Restsee führe. Inhalte und Schwerpunk­te würden sich im Zuge des Prozesses entwickeln, meinte er, „das lässt mich wohlgemut in die Zukunft blicken“, erklärte Bonin.

„In der Werkstatt hat sich bestätigt, dass eine Siedlungse­ntwicklung in der rekultivie­rten Landschaft südlich von Jüchen Sinn macht“, erklärte Bürgermeis­ter Harald Zillikens. Diese mit einem kleinen See zu kombiniere­n, „würde eine zusätzlich­e Qualität für die Menschen hier vor Ort bringen“. Dieser See soll zusätzlich zum geplanten großen Restsee entstehen.

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ARCHIVFOTO: JL Ideen für die Zeit nach dem Tagebau hatte der Zweckverba­nd 2020 mit Bürgern in einer Planungswe­rkstatt in Erkelenz erörtert.

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