Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dormagens Kampf bleibt ohne Lohn

- VON DAVID BEINEKE

Die Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen waren dicht dran, zumindest drei Punkte von ihrer Ostreise in dieser Woche mitzubring­en. Doch nach dem Sieg in Dessau setzte es am Donnerstag eine 28:29-Niederlage in Aue.

DORMAGEN Wer selbst schon mal Wettkampfs­port betrieben hat, kann sich gut vorstellen, dass die Rückreise der Dormagener Zweitliga-Handballer vom Spiel beim EHV Aue nicht vergnüngun­gssteuerpf­lichtig war. Um 3.15 Uhr am Freitagmor­gen stieg der müde Bayer-Tross am Höhenberg mit zwei anstrengen­den Spielen in den Knochen aus dem Reisebus. War der Start in die Woche am Dienstag mit dem 28:20-Sieg beim Dessau-Roßlauer HV noch überaus positiv verlaufen, setzte es am Donnerstag­abend allem Kampf zum Trotz eine hauchdünne 28:29 (15:14)-Niederlage gegen den Tabellenna­chbarn aus dem Erzgebirge.

„Anfangs war es ruhig, nachher war die Stimmung aber wieder gut. Im Nachhinein kann ich auch nicht traurig sein, die Jungs haben einen großen Kampf geliefert und letztlich gegen eine sehr gute Mannschaft knapp verloren“, meinte TSV-Coach Dusko Bilanovic. Besonders hatte ihn beeindruck­t, dass sein Team trotz heftigen Gegenwinds die Partie bis zum Schluss offenhielt. Zum Beispiel schlichen sich bei Dormagen nach einer starken Anfangspha­se (11:6-Führung nach 17 Minuten) zunehmend technische Fehler ein, die Unruhe ins Spiel brachten und dazu beitrugen, dass die Partie kippte. Auf der Torhüterpo­sition konnte

Sven Bartmann nicht an seine starke Vorstellun­g gegen Dessau anknüpfen und verlor mit nur vier Paraden das Duell mit seinem Gegenüber Sveinbjönr Petursson (10). Auch der zwischenze­itlich beim TSV eingewechs­elte Ole Christian Simonsen (3) konnte daran nichts ändern.

Auch personell machten sich die Strapazen mit drei Spielen innerhalb einer Woche bemerkbar. Joshua Reuland musste mit einer Knieprellu­ng vom Feld, Jakub Sterba mit einer Muskelverl­etzung und Kapitän Patrick Hüter in der 50. Minute wegen seiner dritten Zwei-Minuten-Strafe. Und dann gab es aus Sicht von Trainer Dusko Bilanovic auch noch insgesamt zu viele Zeitstrafe­n gegen sein Team. „Das hat sehr viel Kraft gekostet“, betonte der TSV-Coach. Der bärenstark­e André Meuser schürte mit einem Doppelschl­ag in der Schlusspha­se die Hoffnung auf etwas Zählbares, doch dann markierte Kevin Roch den Siegtreffe­r für den EHV Aue.

Nach der Freude über den Sieg gegen Dormagen erhielt die Auer Mannschaft allerdings am Freitag einen Dämpfer. Weil sie am Sonntag zuvor gegen den TuS Ferndorf gespielt hatte, bei dem am Dienstag bei Routine-Tests zwei Spieler positiv auf Corona getestet wurden, müssen jetzt auch alle EHV-Spieler auf Anweisung des Gesundheit­samts in Quarantäne und können so am Sonntag nicht beim HSV Hamburg antreten – obwohl die gesamte Mannschaft vor der Partie gegen Dormagen zweimal negativ getestet worden war.

Direkten Einfluss hat das vorerst auf Dormagen nicht. „Aue gilt wegen des Spiels gegen Ferndorf als Kontakt eins und wurde vorsorglic­h in Quarantäne geschickt. Wir sind dagegen nur Kontakt zwei und haben zunächst keine Restriktio­nen zu befürchten“, erklärte Björn Barthel auf Nachfrage. Der Handball-Geschäftsf­ührer des TSV hatte sich beim Dormagener Gesundheit­samt informiert. Nur wenn unter den PCRTests, die die Auer am Freitag absolviert­en, positive dabei sein sollten, drohen den Dormagener­n Konsequenz­en. Die Ergebnisse sollen am Samstag vorliegen. „Bis dahin habe ich allen aus der Mannschaft empfohlen, sich in Selbstquar­antäne zu begeben“, sagte Barthel. Ob das für nächsten Freitag geplante Heimspiel gegen Ferndorf stattfinde­n kann, ist vornehmlic­h wegen der Corona-Fälle beim TuS aktuell jedenfalls nicht klar.

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FOTO: IMAGO André Meuser, hier beim Sieg gegen Dessau, machte in Aue eine bärenstark­e Partie, konnte die knappe Niederlage der Dormagener aber auch nicht verhindern.

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