Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Infizierte Arzthelferin bestreitet Vorwürfe
Die Fachangestellte sagt, dass sie eine Maske getragen hat. Ansteckungen gab es bisher keine.
PEMPELFORT (gaa) Der Stadt liegen bislang keine Informationen vor, dass die mit der britischen Mutante infizierte Arzthelferin Personen angesteckt hat. Der medizinischen Fachangestellten einer Praxis in Pempelfort wird vorgeworfen, trotz Krankheitssymptomen bei der Arbeit nicht durchgängig einen MundNasen-Schutz getragen und Kontakt mit bis zu 600 Menschen gehabt zu haben. Laut Stadt sagt die Frau, dass sie eine Maske getragen hat. Bei der Nachverfolgung der Kontakte sollen Personen dem aber widersprochen haben.
Die Nachverfolgung der Kontakte ist abgeschlossen. Die Stadt ordnete für 271 Kontaktpersonen der Kategorie I eine Quarantäne an. Mit Sequenzierungen soll herausgefunden werden, ob und wie viele Menschen sich bei der Frau angesteckt haben. Die Ergebnisse sollen bis Ende nächster Woche vorliegen. „Es befinden sich Kontaktpersonen der Mitarbeiterin in Quarantäne. Von diesen Personen müssen Abstriche mit einem zeitlichen Abstand gemacht werden in Abhängigkeit von dem Zeitpunkt, zu dem sie sich möglicherweise angesteckt haben“, erklärt eine Stadtsprecherin.
Falls die Frau tatsächlich wissentlich mit Symptomen und ohne Maske gearbeitet hat, wird die Staatsanwaltschaft
ein Ermittlungsverfahren einleiten, vermutet Anwalt Stefan Tierel, der für unsere Redaktion den Vorfall einordnet. Dies sei im vergangenen Jahr häufiger in Bayern bei ähnlichen Fällen vorgekommen. Es bestand der Anfangsverdacht einer versuchten gefährlichen Körperverletzung. Sollte der Arzt das Verhalten seiner Angestellten geduldet haben, müsse auch er mit einem Verfahren rechnen.