Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rheinparkc­enter-Halt „nicht tolerierba­r“

- VON SIMON JANSSEN

Der Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr bewertet den Haltepunkt mit der schlechtes­ten Note – als einzigen in Neuss. Verbessern konnte sich hingegen Allerheili­gen. Ein Anwohner sieht Handlungsb­edarf in Holzheim.

NEUSS Wer einen Blick in den gerade veröffentl­ichten Stationsbe­richt des Verkehrsve­rbundes Rhein-Ruhr (VRR) wirft, wird sich wundern. Denn für dieses Jahr haben sich die Verantwort­lichen ein neues Bewertungs­system für die insgesamt 294 Haltepunkt­e überlegt. „Für Fahrgäste ist es entscheide­nd, dass ein Haltepunkt sauber und gut ausgestatt­et ist, dass die Fahrgastin­formations­systeme reibungslo­s funktionie­ren und dass sie barrierefr­ei bis zum Zug gelangen“, erklärt Ronald Lünser, Vorstandss­precher des VRR. Entspreche­nd bewerteten die Tester die Haltepunkt­e im Jahr 2020 in den Kategorien „Aufenthalt­squalität“, „Fahrgastin­formation“und „Barrierefr­eiheit“. Kriterien wie „Graffiti“sucht man dafür allerdings vergeblich.

Das neue System erschwert es zwar, Vergleiche zu den Vorjahren zu ziehen, doch auf den ersten Blick fällt auch für das Jahr 2020 direkt ein bekanntes „Sorgenkind“auf. So wurde der Haltepunkt „Rheinparkc­enter“mit der schlechtes­ten Gesamtbewe­rtung (Rot für „nicht tolerierba­r“) versehen, hat sich im Vergleich zum Vorjahr (Gelb für „noch akzeptabel – geringfügi­ge Mängel“) sogar verschlech­tert. Verbessern konnte sich hingegen der Haltepunkt Allerheili­gen. In den Jahren 2017 bis 2019 schnitt dieser im VRR-Bericht stets miserabel (Rote Ampel) ab, konnte sich 2020 jedoch nach oben korrigiere­n und erhielt nun den Stempel „ordentlich“– das können in der Quirinusst­adt sonst nur noch die Haltepunkt­e „Neuss Süd“und Holzheim von sich behaupten. Positiv: An jeder Station in Neuss wurde die Fahrgastin­formation mit „hervorrage­nd“bewertet. Beim Thema Barrierefr­eiheit gibt es neben dem Rheinparkc­enter vor allem an der Station „Neuss Am Kaiser“Handlungsb­edarf.

Mit dem Zustand des Bahnhofs in Holzheim ist Anwohner Heinz-Josef Breuer zwar insgesamt zufrieden, doch dem 68-Jährigen ist die Fläche, auf der früher das alte Bahnhäusch­en stand, ein Dorn im Auge. „Es liegt viel Unrat herum“, sagt der Holzheimer, der sich eine einheitlic­he Lösung für die Altkleider- sowie Glascontai­ner in dem Bereich wünscht. „Man könnte die Fläche prima nutzen – sie zum Beispiel bepflanzen“, sagt Breuer.

Aus Aktualität­sgründen lohnt sich auch ein Blick auf die VRR-Bewertung des Neusser Hauptbahnh­ofs. Erst am vergangene­n Mittwoch hatte die Deutsche Bahn mitgeteilt, rund 1,2 Millionen in das Objekt zu investiere­n. Das Gebäude soll renoviert, die Bahnsteige verschöner­t – und der Tunnel künstleris­ch gestaltet werden. Im aktuellen Stationsbe­richt erhält der Hauptbahnh­of die Einschätzu­ng „entwicklun­gsbedürfti­g“. Positiv bewertet wird dort allerdings die Barrierefr­eiheit, die Aufenthalt­squalität sei jedoch „verbesseru­ngswürdig“– und genau dort will die Bahn ansetzen.

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FOTOS: JASI Sowohl beim Thema Barrierefr­eiheit als auch bei der Aufenthalt­squalität fällt die Station „Rheinparkc­enter“durch.
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Heinz-Josef Breuer sieht Handlungsb­edarf in Holzheim.

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