Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kleinenbroich sagt Schützenfest ab
Für Unges Pengste soll auch über alternative Formate nachgedacht werden.
KORSCHENBROICH (NGZ) Die Kleinenbroicher Sankt-Sebastianus-Bruderschat hat alle Hoffnung aufgegeben, im Mai ihr Schützenfest feiern zu können. Präsident HansBert Heimanns teilte am Freitag mit, dass sich der Vorstand schweren Herzens zur Absage des Traditionsfestes entschlossen habe. „Nach den neueren Entwicklungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie müssen wir leider erkennen, dass es nicht möglich sein wird, im Mai dieses Jahres ein Schützenfest in gewohnter Weise durchführen zu können“, erklärte Heimanns in einem Rundbrief. Die frühe Entscheidung begründete er damit, dass er allen Beteiligten Planungssicherheit geben wolle.
Noch unklar ist, ob weitere Bruderschaften dem Kleinenbroicher Vorbild folgen. Thomas Siegers, Präsident der Sankt-Sebastianus-Bruderschaft Korschenbroich kann die Entscheidung der Kleinenbroicher nachvollziehen. Er selbst hält sich aber eine Entscheidung offen, wiewohl er nicht davon ausgeht, „dass Unges Pengste in gewohnter Weise stattfinden kann.“Dennoch will Siegers Gespräche mit den Vertragspartnern und Beratungen im Vorstand und im Pfingstausschuss beider Bruderschaften abwarten. Ihm ist wichtig, dass zu Unges Pengste zumindest Zeichen des Miteinanderrs gesetzt werden. „Wir sollten intensiv prüfen, welche Formate und Aktionen möglich sind, den Gemeinsinn zu stärken“, sagt er.
Über Alternativkonzepte denkt auch Bezirksbundesmeister Horst Thoren nach. Er betont „natürlich hat die Sorge um die Gesundheit Vorrang“, gleichzeitig aber gebe es eine wachsende Sehnsucht nach frohmachenden Ereignissen. Thoren hofft, im Austausch mit den Schaustellern um Sven Tusch verantwortbare Festformate entwickeln zu können. In einer Videokonferenz mit Heimatministerin Ina Scharrenbach hatte Thoren Gelegenheit, um Hilfe zu bitten. Thoren: „Die Experten im Land sollen aufzeigen, was bei welchen Inzidenzwerten möglich ist.“Den Schützen ist bewusst, dass das erste Halbjahr schwierig werden wird. Thoren: „Da werden nach niederländischem Vorbild bestenfalls Zusammenkünfte mittlerer Größe möglich sein.“Die Schützen richten ihre Hoffnung aufs zweite Halbjahr.
Ab August, so heißt es auch in der Bolten Brauerei und bei Zeltwirten, sind wohl größere Feste denkbar. Dabei gehen alle von einem zügigen Impffortschritt aus und setzen auf Schnelltests, wie sie von der Bundesregierung propagiert werden. Deshalb gehen auch die Planungen fürs Bundesfest mit 25.000 Schützen weiter, das im September in Mönchengladbach gefeiert werden soll. Auch in Kleinenbroich richtet sich die Hoffnung auf den Herbst.
Heimanns wünscht sich, dass „wir alle gesund durch diese so unwirklich scheinende Zeit kommen.“Vielleicht, so schreibt er, „können wir ja unsere Spätkirmes im Oktober feiern.“