Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
XXL-Programm für Gebäudesanierung
Mit insgesamt 2,28 Millionen Euro will die Stadt 2021 ihre Gebäude sanieren. Die beiden größten Projekte – zwei Turnhallen – stehen aber unter dem Vorbehalt, dass Landeszuschüsse aus dem Sportstätten-Investitionspakt fließen.
JÜCHEN Das Team um den technischen Dezernenten Oswald Duda hat sich für 2021 viel vorgenommen. Gleich vier größere Sanierungsprojekte stehen neben etwa einem Dutzend kleineren Vorhaben im Instandhaltungsprogramm. Kostenpunkt insgesamt: rund 2,28 Millionen Euro, deutlich mehr als üblich. Der Grund für die hohe Summe: Die Stadt hofft, mit Landeszuschüssen von mehr als einer Million Euro aus dem Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten sowohl die Peter-Bamm-Halle in Hochneukirch als auch die Zweifach-Turnhalle an der Stadionstraße in Jüchen „in einem Rutsch“umfassend zu sanieren, statt Jahr für Jahr nur einzelne Umbaumaßnahmen erledigen zu können.
Ob das aber gelingt, steht noch nicht fest. Im vergangenen Jahr gehörte die Stadt nicht zu den geförderten Kommunen, nun soll es im zweiten Anlauf gelingen. Im Sommer 2020 wurde angesichts der Corona-Pandemie ein Krisen- und Konjunkturbewältigungspaket auf den Weg gebracht. In zwei Jahren stehen in NRW insgesamt 78 Millionen Euro für Sportstätten bereit. „Im vergangenen Jahr sind wir dabei leider nicht zum Zuge gekommen, jetzt hoffen wir auf eine Förderung für 2021 – wohl wissend, dass auch viele andere Kommunen mit ,in die Bütt' gegangen sind“, berichtet Oswald Duda. Zehn Prozent der Kosten müsste die Kommune bei der Förderrunde 2021 als Eigenanteil stemmen.
Die Sanierungspläne für die beiden Sporthallen liegen bei der Stadt auf jeden Fall schon in der Schublade. Bei der aus den 70er Jahren stammenden Peter-Bamm-Halle, die – außerhalb der Pandemie – auch für Veranstaltungen genutzt wird, gibt es so einiges zu tun. Maßnahmen für 827.000 Euro möchte die Stadt gern umsetzen – von der Erneuerung
der Lüftungs-, Wasser- und Elektroanlagen über neue Türen und Fenster bis hin zur neuen Außenwandverkleidung und Dachsanierung. „Wir müssen häufiger den Dachdecker da hoch schicken. Die Dachfolie beginnt porös zu werden, Wasser dringt ein“, schildert Duda.
Mit diesen Arbeiten „hätten wir das Gebäude auch energetisch saniert“.
Sanierungsmaßnahmen für 635.000 Euro hat die Verwaltung für die Zweifach-Turnhalle in Jüchen aufgelistet. Das reicht von der Erneuerung der Sanitäranlagen und Lüftung bis hin zu einem neuen Schwingboden in der Halle. „Der bisherige Boden bekommt immer mehr Risse“, sagt Duda.
In den nächsten Wochen rechnet die Verwaltung mit einem Bescheid, ob sie für die Hallen Zuschüsse erhält. Und wenn Jüchen erneut nicht zu den geförderten Städten gehört? „Wir hoffen dann, dass das Programm verlängert wird“, so Duda.
Auch zwei weitere, wenn auch nicht ganz so große „Brocken“stehen im Instandhaltungsprogramm. Bereits in vergangenen Jahren war das Ende der 90er Jahre errichtete Gebäude des Gymnasiums immer wieder Baustelle. In mehreren Etappen wurden für rund 450.000 Euro marode Weichholz- gegen Kunststofffenster austauscht. In diesem Jahr sollen die Scheiben und Dachfenster im Atrium, dem Pyramidendach,
erneuert werden. In einem Teil des Gebäudes wird neue Heizungstechnik installiert, zudem sollen die letzten alten und laut Stadt morschen Bitumen-Schindeln vom Dach runter. 570.000 Euro kostet das Gesamtpaket, für das auch Mittel aus dem Programm „Gute Schule 2020“genutzt werden. Ein großer Teil der Arbeiten soll in den Sommerferien erledigt werden.
Auch das Rathaus steht auf der Sanierungsliste 2021. In vergangenen Jahren hatte die Veraltung wegen Feuchtigkeitsproblemen den Keller komplett abgedichtet, nun steht für 125.000 Euro die Fassadensanierung mit neuem Anstrich an. Mitte der 90er Jahre war die Verwaltung nach komplettem Umbau in das Gebäude eingezogen, bis dahin hatte es als Seniorenzentrum gedient.