Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Anatol-Werk mit Alt-Bürgermeister hängt in der Peter-Giesen-Halle
GARZWEILER Ein besseres Material für sein Werk hätte sich Anatol kaum aussuchen können. Auf zwei alten grünen Fensterläden, übrig geblieben von einem Bauernhof in Alt-Garzweiler, hat der 2019 gestorbene Künstler vor Jahren den langjährigen Garzweiler und späteren Jüchener Bürgermeister Peter Giesen und seine Frau Luzi gezeichnet. Und auch einen besseren neuen Standort für das Werk dürfte es kaum geben: Drei Jahre nach dem Tod des Alt-Bürgermeisters hat die Familie Giesen der Stadt das Kunstwerk geschenkt. In einer Vitrine ist es jetzt im Foyer der Halle zu sehen, die den Namen des Politikers trägt – der Peter-Giesen-Halle.
In diesem Jahr wäre Giesen, der auch Jahrzehnte lang Mitglied im
Landtag und Kreistag war, 100 Jahre alt geworden. Für die Schenkung dankte Bürgermeister Harald Zillikens bei einem Termin mit Mitgliedern der Familie aus drei Generationen – mit Peter Giesens Frau Luzi (98), mit zwei der Kinder, Marlies Lowis
Harald Zillikens Bürgermeister
und Dr. Jürgen Giesen, sowie mit Lutz Lowis, einem der sieben Enkel. „Garzweiler war sein Dorf, seine Lebensaufgabe“, sagt Giesens Tochter Marlies Lowis, die in Mönchengladbach lebt. Anatol Herzfeld, der auf der Museumsinsel Hombroich bei der Arbeit beobachtet werden konnte, hat mit einfachen Mitteln ihre Eltern und deren Heimat in Verbindung gebracht – auf einem alten Stück Holz aus dem abgebaggerten Ort, dessen Umsiedlung Peter Giesen maßgeblich mitgestaltet hat. Peter und Luzi Giesen sehen sich in der Eingangshalle von Fensterladen zu Fensterladen an. Auch die für Anatol so charakteristischen Kreuzblüten fehlen nicht.
Zunächst in Giesens Haus, dann an anderen Standorten hatte das Kunstwerk gestanden. „Wir drei Geschwister kamen auf die Idee, dass die Halle, die nach unserem Vater benannt ist, genau der richtige Ort dafür ist “, erklärt Marlies Lowis. Vor dem Umzug sei es noch in einer Ausstellung mit Werken von Anatol zu sehen gewesen.
Auch Bürgermeister Harald Zillikens ist der Meinung, „dass wir keinen passenderen Ort finden konnten, als dieses Kunstwerk auf Dauer in der Peter-Giesen-Halle auszustellen“. Giesen habe sich in ganz besonderer Weise über Jahrzehnte für die Stadt Jüchen eingesetzt, sie mitgestaltet und entscheidend geprägt. Deshalb habe der Rat ihm die Bezeichnung Ehrenbürgermeister verliehen. Ganz besonders habe er sich für die Umsiedlung von Garzweiler und Priesterath im Zuge des Tagebaus eingesetzt. „Deshalb bin ich stolz, dass ich diese Schenkung für die Stadt in Empfang nehmen durfte“, erklärte Zillikens.
„Für das Kunstwerk hätten wir keinen passenderen Ort finden können“