Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Modulbau-Spezialist etabliert sich in Neuss
Erst hat die Alho-Systembau aus Fertigteilen einen Bürokomplex errichtet, jetzt macht sie daraus ein „Schaufenster“.
NORDSTADT Wenn ein Bauunternehmer in dem Gebäude, das er im Auftrag errichtet hat, selbst mieten möchte, ist das nicht die schlechteste Empfehlung. Eine solche Entscheidung hat gerade die Firma Alho Systembau aus Friesenhagen getroffen, die derzeit auf der Industriebrache „Pierburg alt“an der Bockholtstraße dabei ist, einen viergeschossigen Büro-Komplex fertigzustellen. Darin etabliert das bundesweit tätige Unternehmen seine Geschäftsstelle Rhein-Ruhr, die den Ballungsraum derzeit noch von Ratingen aus bearbeitet – und macht ein „Schaufenster“aus der neuen Niederlassung.
„Viele unserer Kunden haben von Systembau keine genaue Vorstellung und verwechseln das mit Containerbauten“, erklärt Sebastian Trautermann, der Alho-Geschäftsstellenleiter an Rhein und Ruhr. Nach dem für den 1. Mai geplanten Umzug kann er solche Interessenten einfach in die neue Repräsentanz einladen und ihnen Systembau in Nutzung präsentieren. „Eine Super-Geschichte, dass wir ins eigene Gebäude ziehen“, sagt Trautermann, der die mit Hilfe einer Innenarchitektin gestalteten Büros mit der Kreativumgebung vergleichen möchte, die sich moderne Start-Ups schaffen. „Das wird High end sein“, sagt er, also vom Feinsten.
Die Firma Alho Systembau hat in Neuss in städtischem Auftrag schon zwei Kindertageseinrichtungen und darüber hinaus ein Bürogebäude für ein Steuerberater-Unternehmen errichtet. Aktuell ist darüber hinaus in Neuss kein Projekt in der Vorbereitung und auch für die Fläche von „Pierburg alt“lägen keine Anschlussaufträge vor. Aber das kann sich ja ändern wenn man vor Ort agiert. „Wir freuen uns, an einem
Standort mit hohem städtebaulichen Entwicklungspotenzial unser Know-how anbieten und von hier aus zukünftige Projekte in der Region betreuen zu können“, sagt Alho-Geschäftsführer Peter Orthen.
Insgesamt entwickelt die Düsseldorfer Bema-Gruppe das alte Fabrikgrundstück der Firma Pierburg zu einem neuen Stadtquartier. Gesamtgröße: 55.000 Quadratmeter. Bislang konnte nur ein Hotelbau errichtet und an den Betreiber übergeben werden, weil sich das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplanes wegen Einwänden der IHK lange hinzog. Die sind seit September ausgeräumt, so dass Planungsdezernent Christoph Hölters optimistisch ist, dass es nun im Verfahren rasch weiter geht. Allerdings wurde gerade erst die von der Stadt verhängte Veränderungssperre verlängert, damit die Sheddachhalle, die im städtebaulichen Entwurf als „Landmarke“eine große Rolle spielt, von dem Projektentwickler nicht abgebrochen wird, bevor mit Bema eine abgestimmte Alternative vereinbart werden konnte.
Noch bevor der Bebauungsplan Rechtskraft erlangt, könnte ein weiteres Gebäude genehmigt werden. Das steht in einer Flucht mit dem Hotel und dem Büro-Neubau und schließt mit sozialem Wohnungsbau die Fassadenfront Richtung Düsseldorfer Straße. „Da zeichnet sich eine
Konkretisierung ab“, sagt Hölters.
Mit dem Bürobau hatte Bema Neuland betreten, weil es das erste modulare Hochbauprojekt ist, das das Unternehmen in Auftrag gab. Auf 1900 Quadratmetern Grundfläche wurde der Rohbau dank vorgefertigter Betonteile in gerade einmal drei Wochen hochgezogen. Richtfest wurde im Dezember gefeiert, seitdem läuft der Innenausbau.
Insgesamt sind in dem Neubau 2230 Quadratmeter vermietbare Fläche entstanden – eine Gewerbeeinheit im Erdgeschoss und darüber Büros. 1350 Quadratmeter sind kurz vor Fertigstellung nach Angaben von Bema-Sprecherin Janina Baar-Lindner noch verfügbar.