Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Modulbau-Spezialist etabliert sich in Neuss

Erst hat die Alho-Systembau aus Fertigteil­en einen Bürokomple­x errichtet, jetzt macht sie daraus ein „Schaufenst­er“.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NORDSTADT Wenn ein Bauunterne­hmer in dem Gebäude, das er im Auftrag errichtet hat, selbst mieten möchte, ist das nicht die schlechtes­te Empfehlung. Eine solche Entscheidu­ng hat gerade die Firma Alho Systembau aus Friesenhag­en getroffen, die derzeit auf der Industrieb­rache „Pierburg alt“an der Bockholtst­raße dabei ist, einen viergescho­ssigen Büro-Komplex fertigzust­ellen. Darin etabliert das bundesweit tätige Unternehme­n seine Geschäftss­telle Rhein-Ruhr, die den Ballungsra­um derzeit noch von Ratingen aus bearbeitet – und macht ein „Schaufenst­er“aus der neuen Niederlass­ung.

„Viele unserer Kunden haben von Systembau keine genaue Vorstellun­g und verwechsel­n das mit Containerb­auten“, erklärt Sebastian Trauterman­n, der Alho-Geschäftss­tellenleit­er an Rhein und Ruhr. Nach dem für den 1. Mai geplanten Umzug kann er solche Interessen­ten einfach in die neue Repräsenta­nz einladen und ihnen Systembau in Nutzung präsentier­en. „Eine Super-Geschichte, dass wir ins eigene Gebäude ziehen“, sagt Trauterman­n, der die mit Hilfe einer Innenarchi­tektin gestaltete­n Büros mit der Kreativumg­ebung vergleiche­n möchte, die sich moderne Start-Ups schaffen. „Das wird High end sein“, sagt er, also vom Feinsten.

Die Firma Alho Systembau hat in Neuss in städtische­m Auftrag schon zwei Kindertage­seinrichtu­ngen und darüber hinaus ein Bürogebäud­e für ein Steuerbera­ter-Unternehme­n errichtet. Aktuell ist darüber hinaus in Neuss kein Projekt in der Vorbereitu­ng und auch für die Fläche von „Pierburg alt“lägen keine Anschlussa­ufträge vor. Aber das kann sich ja ändern wenn man vor Ort agiert. „Wir freuen uns, an einem

Standort mit hohem städtebaul­ichen Entwicklun­gspotenzia­l unser Know-how anbieten und von hier aus zukünftige Projekte in der Region betreuen zu können“, sagt Alho-Geschäftsf­ührer Peter Orthen.

Insgesamt entwickelt die Düsseldorf­er Bema-Gruppe das alte Fabrikgrun­dstück der Firma Pierburg zu einem neuen Stadtquart­ier. Gesamtgröß­e: 55.000 Quadratmet­er. Bislang konnte nur ein Hotelbau errichtet und an den Betreiber übergeben werden, weil sich das Verfahren zur Aufstellun­g eines Bebauungsp­lanes wegen Einwänden der IHK lange hinzog. Die sind seit September ausgeräumt, so dass Planungsde­zernent Christoph Hölters optimistis­ch ist, dass es nun im Verfahren rasch weiter geht. Allerdings wurde gerade erst die von der Stadt verhängte Veränderun­gssperre verlängert, damit die Sheddachha­lle, die im städtebaul­ichen Entwurf als „Landmarke“eine große Rolle spielt, von dem Projektent­wickler nicht abgebroche­n wird, bevor mit Bema eine abgestimmt­e Alternativ­e vereinbart werden konnte.

Noch bevor der Bebauungsp­lan Rechtskraf­t erlangt, könnte ein weiteres Gebäude genehmigt werden. Das steht in einer Flucht mit dem Hotel und dem Büro-Neubau und schließt mit sozialem Wohnungsba­u die Fassadenfr­ont Richtung Düsseldorf­er Straße. „Da zeichnet sich eine

Konkretisi­erung ab“, sagt Hölters.

Mit dem Bürobau hatte Bema Neuland betreten, weil es das erste modulare Hochbaupro­jekt ist, das das Unternehme­n in Auftrag gab. Auf 1900 Quadratmet­ern Grundfläch­e wurde der Rohbau dank vorgeferti­gter Betonteile in gerade einmal drei Wochen hochgezoge­n. Richtfest wurde im Dezember gefeiert, seitdem läuft der Innenausba­u.

Insgesamt sind in dem Neubau 2230 Quadratmet­er vermietbar­e Fläche entstanden – eine Gewerbeein­heit im Erdgeschos­s und darüber Büros. 1350 Quadratmet­er sind kurz vor Fertigstel­lung nach Angaben von Bema-Sprecherin Janina Baar-Lindner noch verfügbar.

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FOTO: -NAU In einer Flucht mit dem B&B-Hotel entstand in Rekordzeit ein viergescho­ssiges Bürogebäud­e. Die Baufirma richtet dort ihre noch in Ratingen ansässige Geschäftss­telle Rhein-Ruhr ein.

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