Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Corona-Tote: Kerzen und Trauerbeflaggung zum Gedenken
NEUSS (abu) Das Neusser Rathaus erhält Trauerbeflaggung. Unter dem Motto „Jedes Licht ein Neusser Leben“gedenkt die Stadt am Wochenende, 17. und 18. April, der Menschen, die mit oder in Folge einer Corona-Erkrankung gestorben sind. Auf dem Markt werden dafür 24 Stunden lang mehr als 100 Kerzen leuchten, jede einzelne Kerze erinnert an ein Neusser Opfer. Das Rathaus wird bis Sonntagabend ebenfalls beleuchtet sein. Hinzu kommt die Trauerbeflaggung.
Bislang hat die Corona-Pandemie im Rhein-Kreis Neuss insgesamt 300 Tote gefordert, darunter sind 106 Neusser. Zudem starben 45 Dormagener, 35 Grevenbroicher, 34 Jüchener, 25 Kaarster, 23 Meerbuscher, 22 Rommerskirchener und zehn Korschenbroicher.
Bürgermeister Reiner Breuer ruft dazu auf, sich dem gemeinsamen
Gedenken anzuschließen. „Stellen Sie von Samstagabend bis Sonntagabend ein Licht ins Fenster und lassen Sie uns gemeinsam der Verstorbenen in Neuss gedenken“, betont er. Denn in Neuss und im Kreis hat die Pandemie bei vielen Menschen tiefe Spuren hinterlassen. Zahlreiche Menschen konnten sich wegen der Einschränkungen häufig nicht von ihren sterbenden Angehörigen verabschieden. Für Hinterbliebene sei es dadurch schwer, angemessen zu trauern.
Die Stadt Neuss ergänzt mit der „Licht-Aktion“die zentrale Corona-Gedenkfeier im Konzerthaus Berlin am Sonntag, 18. April, die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgerichtet wird. Dieses Gedenken ist laut Steinmeier auch den Hinterbliebenen gewidmet, „die ihre Angehörigen beim Sterben nicht begleiten durften und denen wichtige und trostspendende Rituale der Trauer nicht möglich waren“. Auch wenn die Pandemie noch nicht überwunden sei, solle dies „ein Tag des Innehaltens sein, der zeigt, dass wir als Gesellschaft Anteil nehmen, die Toten und das Leid der Hinterbliebenen nicht vergessen“. Übertragen wird die zentrale Gedenkfeier in Berlin ab 13 Uhr live im ZDF, auf Phoenix, im Deutschlandradio und in weiteren Hörfunkangeboten.