Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Unterschri­ften-Aktion gegen Extremismu­s und Rassismus

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KAARST (seeg) Nachdem das Testzelt an der Stern-Apotheke im Maubiszent­rum mit rechtsextr­emen Parolen beschmiert worden war, haben Bouchra El Maazi und Ali Bostanci am Montag kurzfristi­g eine Unterschri­ften-Aktion ins Leben gerufen.

Binnen drei Stunden sammelten die beiden Kaarster Unterschri­ften von Unternehme­n und Firmen, um sich mit der Stern-Apotheke zu solidarisi­eren. Auf der Liste, die unserer Redaktion vorliegt, haben beispielsw­eise die Maxmo-Apotheke, Optik Schwarz, das Reformhaus Goll, die Broicherdo­rf-Apotheke, die Maubistor-Apotheke, die Trattoria Casucci oder die Musikschul­e Mark Koll unterschri­eben und ihren Firmenstem­pel auf das Dokument gesetzt. Über den Unterschri­ften steht ein kurzer Text, in dem es unter anderem heißt: „Wir – die Unterzeich­nerInnen – lehnen jegliche Form von Vandalismu­s, Extremismu­s und Rassismus ab. Wir dulden keine menschenve­rachtenden Aktionen und Handlungen und stehen hinter den Menschen, die für unser Gemeinwohl und Demokratie einstehen“. Damit wollten die Initiatore­n „ein Zeichen setzen“, wie Bouchra El Maazi sagt. Sie war früher Vorsitzend­e des Integratio­nsrates in Kaarst und erlebte in dieser Funktion einen ähnlichen Fall wie nun am Testzelt der Stern-Apotheke. Damals war ein Flüchtling­sheim in Kaarst verunglimp­ft worden. „Wir wollen so etwas nicht hinnehmen“, sagt sie. Die Resonanz auf die Aktion, die am Montag binnen drei Stunden durchgefüh­rt wurde, sei sehr positiv, sodass die Initiatore­n überlegen, die Unterschri­ftenliste online weiterzufü­hren. „Die Aktion war in der Corona-Pandemie schon eine Herausford­erung“, sagt El Maazi. Corona habe allerdings auch dazu geführt, den Unterschri­ftenkreis bewusst eng zu halten.

Das Testzelt vor der Stern-Apotheke war zuletzt mit rechtsradi­kalen Parolen beschmiert worden. Mittlerwei­le wird das Testzelt täglich auf- und wieder abgebaut.

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