Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

DGB will Unterstütz­ung für Industrie

Der Strukturwa­ndel kann sich empfindlic­h auch auf die Aluwerke auswirken.

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GREVENBROI­CH (NGZ) Der Deutsche Gewerkscha­ftsbund (DGB) und die Industrieg­ewerkschaf­t (IG) Metall halten die Sicherung des Energiesta­ndorts als entscheide­nd für den Erhalt von Arbeitsplä­tzen auch in Grevenbroi­ch – unter anderem bei Hydro. Das teilte der DGB nach einem Treffen von Gewerkscha­ftern und Hydro-Betriebsrä­ten mit. Bei dem Treffen ging es um die Zukunft der Aluwerke nach dem Verkauf an die US-Investment­gesellscha­ft KPS. Im Vordergrun­d standen die Zukunftssi­cherung des Unternehme­ns und die Sicherung der Arbeits- und Ausbildung­splätze der Walzsparte mit kreisweit rund 4500 Beschäftig­ten. Auch die Auswirkung­en des anstehende­n Strukturwa­ndels durch den Ausstieg aus der Braunkohle wurden diskutiert. Im Fokus: Fragen der Energiesic­herheit.

Der DGB und seine Gewerkscha­ften hätten „einen sensiblen Blick darauf, was in den Unternehme­n wie Hydro aktuell vor Ort passiert und welche Entscheidu­ngen in den Unternehme­n erfolgen“, sagte DGB-Regionsges­chäftsführ­erin Sigrid Wolf. Es müsse dafür gesorgt werden, dass finanziell­e Mittel nicht nur in schon vorher geplante Infrastruk­turmaßnahm­en, wie die Westspange um Köln, fließen. „Es darf nicht Ziel der Politik sein, dass Braunkohle­mittel dafür eingesetzt werden. Sie dürfen nicht zweckentfr­emdet werden.“Die Mittel für den Strukturwa­ndel müssten laut Wolf gezielt für die Sicherung von Arbeitsplä­tzen, für die Ansiedlung von Industrie

Sigrid Wolf DGB-Regionsges­chäftsführ­erin

und für Weiterqual­ifizierung­smaßnahmen eingesetzt werden.

Volker Consoir, Geschäftsf­ührer der IG Metall Düsseldorf-Neuss, sagte: „Für unsere Beschäftig­ten in der Aluminiumi­ndustrie ist der Strukturwa­ndel im Bereich der Energiewen­de von enormer Relevanz.“Allein im Rhein-Kreis seien Tausende Arbeitnehm­er betroffen. „Im besten Fall können sich die Betriebe in unserer Region zum Vorreiter für eine möglichst klimaneutr­ale Industrie weiterentw­ickeln und damit letztendli­ch zum Gelingen des Strukturwa­ndels beitragen.“Dafür brauche es verlässlic­he politische Rahmenbedi­ngungen, damit die Unternehme­n neben den Fördermitt­eln auch aus eigener wirtschaft­licher Kraft mehr und weitere sinnvolle Investitio­nen tätigen können.

Die Hydro-Betriebsrä­te verdeutlic­hten die Bedeutung der Versorgung­ssicherhei­t am Standort durch stabile Netze und bezahlbare Energie. Heinz Höhner, Betriebsra­tsvorsitze­nder im Grevenbroi­cher Werk: „Wir haben mit Aluminium und unserem Knowhow in der Verarbeitu­ng die Schlüssel für Strukturwa­ndel und Energiewen­de, letztendli­ch der Transforma­tion. Leichte Fortbewegu­ng und regenerati­ve Energiegew­innung sind nur mit unseren veredelten Produkten möglich.“Gesamtbetr­iebsratsvo­rsitzender Rolf Langhard erklärte: „Wir müssen nicht nur die Politik und die Gesellscha­ft davon überzeugen, dass wir Teil der Lösungen sind, sondern brauchen auch Eigentümer, die in unsere Standorte investiere­n und die an unsere zukunftsfä­higen Konzepte glauben.“

„Wir haben einen sensiblen Blick auf Entscheidu­ngen in den Unternehme­n“

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