Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Feuerwehr Rommerskirchen stellt erfolgreich auf Digitaltechnik um
ROMMERSKIRCHEN Ein neues Löschfahrzeug ist schon da, eine spezielle Decke zum Löschen brennender Elektroautos auch, der neue Brandschutzbedarfsplan wird erarbeitet, und über eine neue, moderne Feuerwache an einem neuen Standort in der Nähe der Bundesstraße 59 gibt es zumindest aussichtsreiche Diskussionen: Es ist zurzeit nicht schlecht bestellt um die Rommerskirchener Feuerwehr. Da passt eine aktuelle Nachricht aus dem Rathaus gut ins Bild: Vor wenigen Tagen hat die Freiwillige Feuerwehr rund 150 Melder ausgetauscht und auf digitale Technik umgestellt. Und der Wechsel hat laut Gemeindeverwaltung funktioniert. Das habe ein Testlauf gezeigt, bei dem alle vier örtlichen Löschzüge probeweise alarmiert worden waren. „Bis auf wenige Kleinigkeiten konnten unsererseits keine Probleme festgestellt werden“, berichtet Daniel Krey, der im Ordnungsamt für die Feuerwehr verantwortlich ist, vom Start der neuen Technik.
Für die Alarmierung der Feuerwehren und Rettungsdienste ist der Rhein-Kreis Neuss im Rahmen des Bevölkerungsschutzes verantwortlich, der die neuen Melder gekauft hat. Der Kreisverwaltung zufolge löst die jetzt freigeschaltete Technik ein 20 Jahre altes Verfahren
ab. Eigentlich sollte es bereits zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland bundesweit Digitalfunk geben, doch das Vorhaben scheiterte damals an Finanzierungsfragen und an einem Kompetenzgerangel zwischen Bund und Ländern.
Die neue Technik wurde mit Bedacht angeschafft: Sie soll eine schnellere und sicherere Alarmierung der Einsatzkräfte ermöglichen. Einerseits was die Abhörsicherheit und die Störungsfreiheit anging, aber auch beim Thema schnellere Alarmierung genügte die bisherige Technik nicht mehr den Erfordernissen und den Ansprüchen an eine moderne Feuerwehr.
Dennoch habe es nochmals einige Zeit gebraucht, bis die digitale Alarmierung in Betrieb genommen werden konnte, berichtet die Gemeindeverwaltung. Zwecks besserer Verteilung des Signals mussten neue Masten gebaut werden. „Das neue digitale System verschlüsselt die Nachrichten, so dass diese nicht mehr von Unbefugten mitgelesen werden können. Zudem ist die neue Alarmierung zeitlich wesentlich schneller als die bisherige, so dass keine Zeit mehr unnötig verloren geht“, betont Daniel Krey vom Ordnungsamt.
Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens zeigte sich nach der geglückten Umstellung erleichtert. „Ich freue mich sehr, dass die Einführung der neuen Frequenz endlich erfolgt ist und die Alarmierung sich damit auf dem aktuellen technischen Stand befindet“, sagte er.
Gelöst ist inzwischen auch das Problem mit den örtlichen Sirenen, die beim bundesweiten Warntag im September 2020 stumm geblieben waren. Die Mängel sind behoben worden, und auch der Härtetest verlief überzeugend: Eine Probealarmierung klappte problemlos. Zuvor waren an jeder Sirene die Steuerungseinheit mit der Alarmierungseinheit ausgetauscht und erneuert worden.
Die Freiwillige Feuerwehr in Rommerskirchen kann derzeit auf 147 aktive Erwachsene und circa 60 Jugendfeuerwehrleute bauen.