Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kleine Geschichte der Grünen

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Erstmals im Landtag 1979 zieht die Bremer Grüne Liste (BGL) mit 5,1 Prozent in die Bürgerscha­ft ein.

Die Bundespart­ei 1980 gründen sich die Grünen in Karlsruhe. 1983 überspring­en sie bei der Bundestags­wahl die Fünf-Prozent-Hürde.

Regierung im Bund 1998 gelingt SPD und Grünen die Ablösung der schwarz-gelben Bundesregi­erung von Helmut Kohl. Joschka Fischer wird Außenminis­ter und Vizekanzle­r.

Erster Ministerpr­äsident 2011 wird Winfried Kretschman­n Ministerpr­äsident in Baden-Württember­g. Grün-Rot löst dort nach 58 Jahren die CDU-Regierung ab.

Stärkste Partei 2019 ziehen die Grünen in der Sonntagsfr­age erstmals an der Union vorbei.

Baerbock-Schub Nach der Nominierun­g ihrer Kanzlerkan­didatin gelingt ihnen das nun erneut: Laut einer am Dienstagab­end auf Basis von Daten des Forsa-Instituts veröffentl­ichten RTL/ntv-Umfrage legen die Grünen um fünf Prozentpun­kte auf 28 Prozent zu. Die Union verliert zur Vorwoche sieben Punkte auf 21 Prozent.

Im letzten Sommer erzählte mir ein Kollege von einer Idee für ein Lehrmedien­konzept, bei dem digitalisi­erte Vorlesunge­n von Verlagen per Lizenz an Universitä­ten verkauft würden. Ganze Vorlesungs­reihen könnten so im Stil von „Leschs Kosmos“-Sendungen didaktisch perfektion­iert und unterhalts­am gestaltet werden. Hintergrun­d ist hier, dass die grundständ­ige Lehre an den deutschen Hochschule­n aufgrund vergleichb­arer Inhalte einander ähnelt. Für Hochschull­ehrende würde ein solches Outsourcen von grundständ­iger Lehre an Verlage im besten Fall bedeuten, dass sie mehr Zeit für ihre Forschung haben. Im schlechtes­ten Fall würde es die Lehrenden verzichtba­r machen.

Ein Jahr später wird deutlich, welche Nachteile die digitale Lehre an den

Universitä­ten mit sich bringt. Das erfolgreic­he Vermitteln von Wissen benötigt Begeisteru­ng – und die kann nur über den persönlich­en Kontakt zwischen Studierend­en und Lehrenden geteilt werden. Die digitale Lehre hat die vor den Bildschirm­en sitzenden Studierend­en einsam gemacht und die auf anonyme Videokache­ln starrenden Lehrenden ausgebrann­t. Während digitale Medien die Hochschull­ehre sicherlich sinnvoll unterstütz­en können, werden sie diese nie ersetzen können, denn Studierend­e und Lehrende bilden eine nicht trennbare akademisch­e Einheit.

Unsere Autorin ist Professori­n für Infektions­biologie an der RWTH Aachen. Sie wechselt sich hier mit der Philosophi­n Maria-Sibylla Lotter ab.

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FOTO: AP Die Grünen-Chefs Annalena Baerbock und Robert Habeck.

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