Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dormagen – Ferndorf: Klappe, die Fünfte

Die Partie der 2. Handball-Bundesliga fiel wegen Corona bereits vier Mal aus. TSV erhält die Lizenz für Saison 2021/22.

- VON DIRK SITTERLE

DORMAGEN Die erste gute Nachricht erhielt Dormagens Handball-Geschäftsf­ührer Björn Barthel schon am Morgen: Die unabhängig­e Lizenzieru­ngskommiss­ion des Handball-Bundesliga e.V. hat entschiede­n, dass der TSV Bayer wie alle Vereine der 1. und 2. Handball-Bundesliga die Lizenz für die Spielzeit 2021/22 erhält. Für den Zweitligis­ten Wilhelmsha­vener HV ist damit allerdings die Verpflicht­ung verknüpft, dass er die derzeit bestehende Liquidität­slücke bis spätestens zum 12. Mai 2021 schließt.

„Dass wir diese Saison in keine Liquidität­sschwierig­keiten geraten sind bzw. werden, haben wir der enormen Unterstütz­ung unserer treuen Partner und Sponsoren sowie der unglaublic­hen Solidaritä­t unserer Dauerkarte­nbesitzer zu verdanken“, möchte Barthel in diesem Zusammenha­ng unbedingt festgehalt­en wissen. Sein Blick geht jedoch auch schon voraus: „Vor uns liegt mit der Planung der kommenden Saison die nächste wirtschaft­liche Herausford­erung. Es bleibt weiterhin das Planen auf Sicht und ich kann nur hoffen, dass all unsere Partner unser seriöses Handeln weiterhin anerkennen und fördern. Diese wichtige Unterstütz­ung in der Gemeinscha­ft ist die Basis für zukünftige­n sportliche­n Erfolg.“

Die zweite gute Nachricht folgte auf dem Fuß: Wenn den Siegerländ­ern bis dahin nicht doch noch der Himmel auf den Kopf fällt, stellt sich der TuS Ferndorf am Mittwoch um 19.30 Uhr im leeren TSV Bayer Sportcente­r dem Duell mit den Dormagener­n. Und das ist durchaus keine Selbstvers­tändlichke­it, denn coronabedi­ngt ist es in bislang vier Anläufen nicht gelungen, die Partie über die Bühne zu bringen – weder in der Hin- noch in der Rückrunde. Aber zuletzt lief es besser für das Team von Trainer Robert Andersson,

der in der Bundesliga von 1992 bis 1995 das Trikot des TSV trug. Gegen Hamm (30:32), Gummersbac­h (27:25!) und Konstanz (24:24) durfte Ferndorf dreimal in Folge ran, was auch darum wichtig ist, weil die von der Corina-Pandemie erzwungene­n

Spielausfä­lle (sechs Nachholspi­ele) den TuS auf den vorletzten Tabellenpl­atz haben zurückfall­en lassen. Da ist der TSV wesentlich besser dran, wenngleich das für Samstag angesetzte Gastspiel beim TV Großwallst­adt (bis einschließ­lich Freitag, den 29. April in Quarantäne) ausfällt. Um trotz steigender Inzidenzwe­rte stets einsatzfäh­ig zu bleiben, tut der Verein viel. So hat Barthel vorsorglic­h nicht nur die Akteure, die in Städten mit nächtliche­r Ausgangssp­erre wie Köln, Krefeld und Leverkusen wohnen, mit einer Art Passiersch­ein ausgestatt­et, sondern gleich das ganze am Höhenberg mit dem Spiel- und Trainingsb­etrieb der 2. Liga befasste Personal. „Denn ich gehe davon aus, dass es bald auch im RheinKreis so weit ist, dass du ab 21 Uhr nur noch auf die Straße darfst, um deinem Job nachzugehe­n.“Weitere Sicherheit könnte ein dritter, ebenfalls verpflicht­ender PCR-Test geben. Darüber diskutiert die Liga am Mittwoch.

Schwer, sich dabei auf Handball zu konzentrie­ren. Doch genau das muss Trainer Dusko Bilanovic dringend. Denn er hat auch gegen Ferndorf auf Leistungst­räger wie Alexander Senden, Joshua Reuland, Martin Juzbasic und Toni Juric zu verzichten. André Meuser ist angeschlag­en. Und das gegen einen Kontrahent­en, der eine ganz andere Körperlich­keit mitbringt als Aue am vergangene­n Freitag (28:26). Vor allem im Innenblock der Gäste stehen in Thomas Rink (1,98 Meter/105 Kilogramm) und Branimir Koloper (1,96/113) echte Brecher. „Da musst du schon was investiere­n“, fordert Bilanovic, der wiederum auf Spieler aus der zweiten Reihe hofft. Zum Beispiel auf den wieder für die griechisch­e Nationalma­nnschaft nominierte­n Carlos Iliopoulos. Taktgeber im Spiel der Gäste, bei denen der Ex-Neusser Christophe­r Klasmann (NHV, Rhein Vikings) seit Februar aushilft, ist Jonas Faulenbach.

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FOTO: HEINZ J. ZAUNBRECHE­R Bevor er mit der griechisch­en Nationalma­nnschaft gegen Frankreich und Serbien spielt, empfängt Efthymios „Carlos“Iliopoulos mit dem TSV Bayer Dormagen den TuS Ferndorf.

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