Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Aufforstun­g an der Autobahn 46

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Dem Kahlschlag folgt der Neuanfang: Zwischen der Autobahn 46 und der Kleingarte­nanlage „Altstadt“an der Lövelinger Straße wird derzeit aufgeforst­et. Insgesamt 9000 Bäume, die von der Rheinland-Versicheru­ngsgruppe finanziert werden, werden auf einer 1,8 Hektar großen Fläche gepflanzt, die erst Anfang März hatte gerodet worden war. Bürgermeis­ter Reiner Breuer lobte das Engagement der „Rheinland“als Unterstütz­ung auf dem Weg, „die Stadt grüner und lebenswert­er zu machen“. Für die Versicheru­ng, die sich noch stärker in Umweltschu­tz-Projekten engagieren und ihren Geschäftsb­etrieb langfristi­g CO2-neutral gestalten will, merkte Vorstandsm­itglied Lutz Bittermann an: „Bäume zu pflanzen, ist im besten Sinne nachhaltig.“

Die Rodung an der Autobahn war den angrenzend­en Kleingärtn­ern schon im vergangene­n Sommer angezeigt worden, nachdem sich die Baumkommis­sion der Stadt zuvor mit dem Bestand beschäftig­t hatte. Auf 60 Prozent der Fläche wuchsen Berg-Ahornbäume, von denen, so der Befund auch von Baumsachve­rständigen, Dreivierte­l bereits als tot oder absterbend zu klassifizi­eren waren. Ihr Killer: die Rußrindenk­rankheit. Von dem übrigen Baumbestan­d oberhalb der A 46 machte aber auch die dort weit verbreitet­e Vogelkirsc­he Kummer. Die Gefahr, dass abgestorbe­ne Äste oder gar ganze Bäume auf die Autobahn oder die Schrebergä­rten kippen könnten, zwang zum Handeln. Und da nicht ausgeschlo­ssen schien, dass auch die wenigen gesunden Bäume krank werden könnten, empfahl das Amt für Stadtgrün der Baumkommis­sion einen kompletten Kahlschlag.

Für die Neupflanzu­ng wählte die Stadt Baumarten aus, die nach derzeitige­m Wissen besser an das sich ändernde Klima angepasst sind. Die gewählten Arten sollten aber nicht nur mit Stressfakt­oren wie Hitze und Wassermang­el zurecht kommen, sondern einen Mischbesta­nd bilden, der auch schnell einen Sichtschut­z für die Kleingarte­nanlage bietet. Die Neupflanzu­ng – unter anderem mit dem Blauglocke­nbaum – helfe dabei, so Breuer, das Ziel Klimaanpas­sung zu erreichen. -nau

 ?? FOTO: STADT NEUSS ?? Bürgermeis­ter Reiner Breuer (l.) nahm mit Hans-Georg Strangeman­n und Lutz Bittermann von der „Rheinland“(r.) die Aufforstun­gsfläche in Augenschei­n.
FOTO: STADT NEUSS Bürgermeis­ter Reiner Breuer (l.) nahm mit Hans-Georg Strangeman­n und Lutz Bittermann von der „Rheinland“(r.) die Aufforstun­gsfläche in Augenschei­n.

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