Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
CDU-Fraktion ist gegen die Fahrradstraße
Christdemokraten nennen viele Argumente, die gegen eine andere Nutzung der Deichstraße sprechen.
DORMAGEN (kiba) Anfang März verkündeten Bündnis 90/Die Grünen im Ausschuss ihre Idee, aus der Deichstraße zwischen Stürzelberg und Zons eine Fahrradstraße zu machen. Mit dem Gegenwind der Anwohner hatten sie dabei sicherlich nicht gerechnet, doch diese stellen sich quer: Die landwirtschaftlichen Betriebe an der Deichstraße fürchten eine schlechtere Erreichbarkeit ihrer Höfe und damit auch Umsatzeinbußen, die Anwohner der Stürzelberger Straße sehen eine Überlastung und Verkehrschaos auf dieser Verbindung der beiden Ortsteile auf sich zukommen. Die CDU stellt sich nun auf die Seite der Anwohner und fordert in einem Antrag für die nächste Sitzung des Rates der Stadt Dormagen, dass aus der Deichstraße keine Fahrradstraße werden soll.
Man lehne die Errichtung einer Fahrradstraße auf der Oberstraße/ Deichstraße zwischen Stürzelberg und Zons ab, weil eine Vielzahl von Gründen dagegen spreche. Als ersten Punkt nennt Fraktionsvorsitzender Kai Weber folgenden: „Die Landwirtschaftlichen Betriebe werden sehr viel schlechter erreichbar sein, wenn die Straße zu einer Fahrradstraße wird. Das gilt sowohl für Kunden, die örtlich, tagesfrisch und ökologisch produzierte Lebensmittel kaufen wollen, als auch für die 50 Pferdebesitzer, die ihre Tiere versorgen wollen.“Damit würden große Umsatzeinbußen einhergehen, die möglicherweise eine Existenzgefährdung der landwirtschaftlichen Betriebe verursachen könnten.
Das zweite Argument: „Die Schulstraße/Stürzelberger Straße wurde fertiggestellt und mit einem tollen Radweg ausgestattet, eine Ausweisung der Deichstraße als Fahrradstraße ist damit nicht mehr erforderlich, da eine gut ausgebaute Radwegverbindung zwischen Stürzelberg und Zons – die auch die natürliche Wegeverbindung zwischen Stürzelberg und Zons ist - existiert.“Als Wegeverbindung nach Dormagen könne alternativ auch der Fahrradweg entlang der B9 benutzt werden. Weber führt weiter aus: Sollte die Fahrradstraße errichtet werden, führe dies zu einer großen zusätzlichen Belastung des vorhandenen innerörtlichen Straßennetzes auf der Ober-, Brunnen und Schulstraße in Stürzelberg, sowie auf der Stürzelberger-, Kurfürsten-, Lessing-, Aldenhovenund Wilhelm-Busch-Straße in Zons. „Insbesondere die Schulstraße wird in naher Zeit ohnehin schon eine starke Zunahme des Verkehres durch die Bebauung des alten Sportplatzgeländes mit einer Vielzahl von Wohneinheiten und einem Kindergarten erfahren.“
Dazu käme noch, dass der Deichverband in naher Zukunft die Sanierung des Deiches plane. Eine Ausweisung der Deichstraße als Fahrradstraße sei in diesem Zusammenhang kontraproduktiv, „da die Materialien über diese Straße angeliefert werden müssen“. Als letzten Punkt nennt die CDU die Anlegung eines Fahrrad-/Rollatorwegs am alten Limes. „Sowohl Dormagener Bürger als auch Touristen werden diesen Weg sicherlich stark frequentieren. Ein Grund mehr auf die Errichtung einer Fahrradstraße auf der Deichstraße zu verzichten.“