Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Tempolimit vor Grundschule abgelehnt
Aus der Einrichtung einer Tempo-30-Zone auf der Salm-Reifferscheidt-Alleee in Höhe der Grundschule Burg in Hackenbroich wird nichts. Zumindest vorerst nicht. Die CDU will an dem Thema dranbleiben.
HACKENBROICH Vor knapp vier Jahren wurden die Mitglieder des Hauptausschusses darüber informiert, dass die Stadt aufgrund einer Änderung in der Straßenverkehrsordnung alle soziale und schutzwürdige Einrichtungen in der Stadt überprüft habe, ob dort eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 notwendig ist. Für die Grundschule Burg wurde festgestellt, dass dies aufgrund ihrer Lage für diese Schule nicht notwendig ist. Weil sich daran bis heute nichts geändert hat, hat der Hauptausschuss in dieser Woche einen entsprechenden Bürgerantrag von Alessio Selalmatzidis und Andreas Buchhartz (zwei CDU-Politiker) zurückgewiesen. Entscheidender Punkt dafür ist die ablehnende Haltung der Kreisverwaltung als Straßenbaulastträgerin, die keine Notwendigkeit sieht.
Neben der Grundschule Burg gibt es mit der Friedensschule in Gohr (an der Bergheimer Straße) und im Bereich des Leibniz-Gymnasiums/ Realschule nur noch zwei weitere Schulstandorte ohne Tempo-30-Zone. Dort gilt Tempo 50.
Der Vorstoß der beiden CDU-Politiker war zuletzt in der Februar-Sitzung bereits abgelehnt worden, aber damals fehlte zum einen eine Stellungnahme von Schulpflegschaft und Schulleitung, zum anderen sollten die Petitenten noch einmal einen Vorstoß beim Landrat unternehmen. In der jetzt vorliegenden Stellungnahme befürworten Elternvertreter und Schule eine solche Geschwindigkeitsbegrenzung. Der Hauptzugang zum Schulgelände befinde sich zwar auf der rückwärtigen Seite zu Burgstraße/Burggraben hin. „Dennoch quert täglich ca. ein Viertel der Schülerschaft aus dem gegenüberliegenden Flussviertel die Salm-Reifferscheidt-Allee am Kreisverkehr mittels Zebrastreifen“, schreiben Marina Meier, Vorsitzende der Schulpflegschaft, und Rektorin Larissa Goller-Wolf. „Überquert wird die Fahrbahn leider auch an den nicht dafür vorgesehenen Stellen während der üblichen Bring- und Abholzeiten. Eltern parken rechts und links der Salm-Reifferscheidt-Allee auf und neben dem vorgesehenen Parkstreifen, steigen mit ihrem Kind aus, so dass vorbeifahrende Fahrzeuge eine große Gefahr darstellen“, beschreiben sie die Situation vor Ort.
Das alles reicht nicht aus, vor allem, weil neben dem Rhein-Kreis Neuss auch die Polizei an dieser Stelle keinen Handlungsbedarf sieht. Der Bereich ist unauffällig, heißt es. Auch hat die Verwaltung die Einrichtung
eines weite- ren Fußgängerüberwegs zur Verbesserung der Sicherheit geprüft. Aber für eine Umsetzung lägen „momentan die entsprechende Anforderung, zum Beispiel die Unfallliste, nicht vor“, heißt es. Zudem: Die jährlichen Überwachungen direkt nach den Sommerferien zur Einschulung der Erstklässler ergaben laut Stadt, dass sich die Verkehrsteilnehmer an den Vorrang der Fußgänger halten. „Es wurden keine gefährlichen Situationen festgestellt.“Dennoch will die Stadt etwas tun: Es sollen Kontrollen zu den Bring- und Abholzeiten vorgenommen werden. Wird ein Handlungsbedarf erkannt, soll der Hauptausschuss informiert werden. Für die CDU machte Fraktions-Vize Jo Deußen klar, dass man an diesem Thema dran bleiben werde. „Wir werden es im nächsten Jahr wieder auf die Tagesordnung setzen“, kündigte er an.