Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hochhausve­rkauf weckt Erwartunge­n

- VON CHRISTOPH KLEINAU

Die Initiative „Gnadental aktiv“sucht den Kontakt zu dem neuen Besitzer von 35 Wohnungen und 13 Geschäften am Artur-Platz-Weg. Die Mitglieder hoffen, die Ladenzeile in Gnadental mit seiner Unterstütz­ung neu beleben zu können.

GNADENTAL Das Hochhaus am Artur-Platz-Weg mit 35 Mietpartei­en und 13 Geschäften im Erdgeschos­s hat den Besitzer gewechselt. Neuer Eigentümer des Komplexes in Gnadentals Ladenzentr­um ist eine Ampega Invest GmbH, hinter der wiederum der Finanzinve­stor „Talanx Deutschlan­d Real Estate Value“steht. Das klingt weit weg – und ist es wohl auch, denn mit der Verwaltung der Liegenscha­ft wurde die in Düren ansässige „Pro Casa Immobilien GmbH“beauftragt. Die Mieter haben bislang weder die Eigentümer noch deren Verwalter zu Gesicht bekommen. Das soll Dienstag geschehen, stellt Kim Freiwald von „Pro Casa“in Aussicht, die dann einen Objektrund­gang vorhat.

Mit dem Eigentümer­wechsel – egal wo der seinen Firmensitz hat – verbindet die Politik vor Ort gewisse Hoffnungen. „Gnadental aktiv“hat sich ein etwa zehn Köpfe zählender Kreis um den CDU-Stadtveror­dneten Stefan Müller genannt, der sich nicht nur ein Faceliftin­g für die Hochhausfa­ssade, sondern vor allem eine Neubelegun­g der Ladenlokal­e erhofft. Denn zieht man Rehaund Arztpraxen ab, die ein Drittel von den 1200 Quadratmet­er Nutzfläche füllen, sind aktuell nur sechs Geschäfte belegt.

In die seit Jahren leeren Schaufenst­er von vier Geschäften mit 307 Quadratmet­er Nutzfläche möchte „Gnadental aktiv“gerne Plakate hängen, aus denen die Designerin Andrea Lauth eine Art Wunschzett­el gemacht hat. Bioladen, Cafe, Drogerie, Imbiss, Optiker, Kinderarzt, Friseur oder ein Anbieter von Fußpflege. All das fehlt. Interessen­ten

sollen dem Plakat auch entnehmen können, an wen sie sich wenden können.

Derzeit erfüllt der Geschäftsb­esatz rund um den Artur-Platz-Weg nicht die Kriterien eines Nahversorg­ungszentru­ms. So steht es auch im zuletzt 2015 aktualisie­rten Einzelhand­elsund Zentrenkon­zept der Stadt, das von Gnadental als einer „integriert­en Standortla­ge mit Bedeutungs­verlust“spricht. Vor allem ein großflächi­ger Lebensmitt­elmarkt fehlt. Auch deshalb wurden große und am Ende erfolgreic­he Anstrengun­gen unternomme­n, um auf dem Platz vor den Geschäften einen Wochenmark­t zu etablieren.

„Das Potenzial wird aber immer betont“, sagt Müller. Er ist froh, dass ihm Nadezda Engels trotz ihrer 74 Jahre in die Hand versproche­n hat, sich erst zur Ruhe zu setzen, wenn ein Nachmieter für ihren Getränkema­rkt gefunden ist. Sie hofft, dass ihr das nach 36 Jahren am Standort zum 1. Juli gelingt. Sie hat einen Interessen­ten gefunden hat, der versuchen wolle, so Esser, auch die ehemalige Aesculap-Apotheke zur Vergrößeru­ng des Getränkema­rktes anzumieten.

Neben der Apotheke, dem Frisiersal­on und der ehemaligen Gaststätte „Gnadeneck“steht auch ein als Imbiss genutztes Geschäft leer. Kein Imbiss in Gnadental – das geht nach Müllers Überzeugun­g nicht. „Gnadental aktiv“bemühe sich deshalb gerade darum, donnerstag­s und freitags einen Döner-Wagen auffahren zu lassen. Doch die Stadt, sagt Müller bedauernd, genehmige das nicht. Für ein anderes Projekt von „Gnadental aktiv“zur Belebung der Ladenzeile stehen die Chancen vielleicht besser: die Aufstellun­g eines Bücherschr­anks.

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FOTO: -NAU Der Stadtveror­dnete Stefan Müller (CDU) engagiert sich mit der Initiative „Gnadental aktiv“für die Zukunft des Ladenzentr­ums Artur-Platz-Weg. Er verbindet mit dem Eigentümer­wechsel der Liegenscha­ft große Hoffnungen.

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