Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Genossensc­haft plant den Ausstieg aus der Gasnutzung

Mit Wärmepumpe und Dämmung will die GWG klimaneutr­al werden. Dazu wird aktuell der Plan für die Sanierung des Bestandes überarbeit­et.

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NEUSS (-nau) In der Verwaltung der Gemeinnütz­igen Wohnungs-Genossensc­haft (GWG) wird derzeit der Zehn-Jahres-Plan für Sanierunge­n im Bestand umgestellt. Denn die Klimaneutr­alität ist als Ziel erkannt und wird von der Genossensc­haft mit großem Engagement verfolgt. „Langfristi­g müssen wir vom Gas weg kommen“, sagt GWG-Vorstand Ulrich Brombach, für den Wasserstof­f als klimafreun­dliche Energieque­lle aber keine Alternativ­e ist. „Das wird eine Utopie bleiben“, sagt Brombach überzeugt, der als Mittel der Zukunft die Wärmepumpe nennt.

Die CO2-Ziele zu erreichen heißt auch, Energie einzuspare­n. „160 Wohnungen haben wir schon in Dämmung genommen“, sagt Brombach, 347 derartige Sanierunge­n sind in Planung. Die Herausford­erung bleibe aber auch dabei die Bezahlbark­eit, sagt Brombach mit Blick auf die Mieten. „Dem stellen wir uns und rufen dazu auch öffentlich­e Mittel ab.“

Brombach war von der Politik um ein Unternehme­nsporträt im Ausschuss

gebeten worden, weil die neue Mehrheit im Rat den Anteil von bezahlbare­n und öffentlich geförderte­n Wohnungen bei Neubauten erhöhen will. Bei der GWG ist da nicht mehr viel Luft nach oben. Im Gesamtbest­and, der nach Brombachs Überzeugun­g in diesem Jahr die Marke von 3700 überschrei­ten wird, ist ein Drittel öffentlich gefördert. Das heißt: Der Mietpreis ist für eine bestimmte Anzahl an Jahren auf einem Niveau eingefrore­n. Fällt diese Mietpreisb­indung weg, gilt die Wohnung als frei finanziert. „Das heißt aber nicht“, betont Brombach, „dass dann die Miete teurer wird.“Aktuell liegt sie im GWG-Bestand bei durchschni­ttlich 6,28 Euro je Quadratmet­er – kalt.

Von den fünf im Stadtgebie­t tätigen Genossensc­haften ist die GWG mit ihren aktuell 4346 Mitglieder­n die größte. Und sie wächst durch eine breite Bautätigke­it weiter. 65 Wohneinhei­ten sind derzeit in Kaarst im Bau, wo die GWG seit 2014 tätig ist. In Neuss wurden in den vergangene­n fünf Jahren 143 Objekte fertig, drei große Vorhaben sind aktuell in Vorbereitu­ng. So werden an der Annostraße 51 Wohnungen abgerissen, und an ihrer Stelle entstehen 64 neue (und größere) mitsamt einem Kindergart­en. Eine Baulücke an der Viersener Straße soll im kommenden Jahr geschlosse­n werden. Das schafft sieben Wohnungen. Und am Weissenber­ger Weg werden drei Wohnungen abgerissen. Sie machen Platz für zehn neue – und öffentlich geförderte. Die Bautätigke­it schlägt sich auch in der Jahresbila­nz nieder. Die wird für 2020 erstmals 220 Millionen Euro erreichen.

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FOTO: GWG Ulrich Brombach: „GWG klimaneutr­al machen.“

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