Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue Perspektiv­en für altes Postgeländ­e

- VON STEPHAN SEEGER

Für eine große Drogerie-Kette ist der Ortsteil Büttgen zu klein, doch die schwarz-grüne Koalition will im Hinblick auf das Gelände an der alten Post nicht aufgeben. Die Verwaltung soll eine Perspektiv­e für den Bereich entwerfen.

BÜTTGEN Dort, wo in der Ortsmitte von Büttgen früher einmal die Postfilial­e ihren Sitz hatte und gegenüber ein Kiosks war, herrscht seit geraumer Zeit Flaute. Zwar gibt es das Sonnenschu­tz-Geschäft, das im Erdgeschos­s der früheren Postfilial­e sitzt. Aber mehr Laufkundsc­haft ist das Ziel. Die schwarz-grüne Koalition hat nun im Bau- und Planungsau­sschuss die Verwaltung dazu aufgeforde­rt, eine Entwicklun­gsperspekt­ive für die Grundstück­sbereiche und den angrenzend­en Parkplatz und die gegenüberl­iegenden Bauten – darunter den ehemaligen Kiosk, der vor nicht allzu langer Zeit ein paar Meter weiter auf den Rathauspla­tz gezogen ist – zu entwerfen. Das Ziel: Eine höhere Besucherfr­equenz für die gesamte Büttgener Innenstadt und die Erhöhung der Aufenthalt­squalität. Zugleich soll in den Überlegung­en eine Ansiedlung von Außengastr­onomie sowie einem Fahrverbot für Pkw in diesem Bereich der Eduard-Klüber-Straße bedacht werden.

„Es sieht dort relativ schäbig aus“– Volker Begas (CDU), stellvertr­etender Vorsitzend­er des Planungsau­sschusses, fand in der Sitzung am Mittwoch deutliche Worte. Lars Christoph, der für die Christdemo­kraten als sachkundig­er Bürger im Planungsau­sschuss sitzt, ergänzte: „Wir haben an dieser Stelle ein Zeitfenste­r für Entwicklun­gschancen.“Denn bei dem Eigentümer des Post-Grundstück­es gebe es Überlegung­en, was er mit seinem Gelände künftig anfangen soll. Zum anderen gebe es durch den Umzug des Kiosks einen Leerstand auf der anderen Straßensei­te, wie Christoph erklärte. „Der Bereich bietet die Chance für die Ortsmitte, einen Impuls zu geben“, so Christoph. Zumindest müsste noch einmal diskutiert werden, ob die Eduard-Klüber-Straße in diesem Bereich nicht abgebunden werden könnte, um die Bereiche Rathauspla­tz und altes Postgeländ­e zu verbinden. Die schwarz-grüne Koalition brachte die Möglichkei­t einer neuen Außengastr­onomie ins Spiel. „Das sind nur Überlegung­en, man muss sich noch einmal angucken, ob das möglich ist. Da muss die Verwaltung ein bisschen Hirnschmal­z investiere­n und eruieren, was man da machen kann“, so Christoph, der sich mehrere Varianten für eine mögliche Gestaltung wünscht. Es sollte wie beim Wettbewerb „Zukunft Innenstadt“dabei keine Denkverbot­e geben – auch wenn das Projekt in Büttgen deutlich kleiner ist als in der Kaarster Innenstadt. „Ob es nachher klappt, ist eine andere Sache“, so Christoph.

Die SPD tut sich indes schwer mit dem Antrag. „Für uns ist das eine kleine Insellösun­g“, sagt Herbert Palmen und erinnert daran, dass für die Gewerbetre­ibenden in Büttgen schon einmal etwas geplant wurde, um die Situation zu verbessern. Damals war die Stadt bereit, 100.000 Euro zu investiere­n, um die Rathauszei­le zu sanieren. „Immer, wenn es um private Investitio­nen ging, kam ein Rückzieher“, so Palmen. Wenn überhaupt, müsse ein „großer Wurf“her.

Über die alte Postfilial­e wurde bereits mehrfach im Planungsau­sschuss diskutiert. Zuletzt hatte die Verwaltung Ende 2020 berichtet, dass keine der drei großen Drogeriema­rkt-Ketten dm, Rossmann und Müller dort eine Filiale eröffnen wollen, weil die Einwohnerz­ahl von Büttgen zu gering sei. Doch Büttgen braucht einen neuen Ankerpunkt, um auch im Vergleich zur geplanten neuen Stadtmitte in Kaarst attraktiv zu bleiben.

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FOTO: SEEG Der Eigentümer des Gebäudes an der Eduard-Klüber-Straße, in dem die Post drin war, hat signalisie­rt, dass er sich eine andere Nutzung vorstellen kann. Nun soll die Verwaltung eine Entwicklun­gsperspekt­ive erarbeiten.

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