Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stadt holt Technologie-Unternehmen
Die Familienholding Triadon wird ihre komplette Firmengruppe in Hackenbroich ansiedeln. Dormagen ist der Wunschstandort des Unternehmens, das dort auf 200 Mitarbeiter wachsen will.
HACKENBROICH Dormagen gelingt eine spektakuläre Neuansiedlung: Die Triadon-Gruppe mit Hauptsitz in Düsseldorf wird die Geschäftstätigkeiten ihrer Beteiligungsfirmen ab nächstem Jahr in Hackenbroich bündeln. Bürgermeister Erik Lierenfeld hat am Donnerstag Abend in der Ratssitzung die Stadtverordneten darüber informiert und großen Zuspruch erhalten. Die Familienholding Triadon kauft an der Bergiusstraße eine fast 15 Hektar große Fläche, zusätzlich erhält sie weitere 8,3 Hektar im Wege des Erbbaurechts. Auf Anhieb erhält die Stadt einen Millionen-Euro-Betrag für den Verkauf, dazu werden jährlich Erbbauzinsen in fünfstelliger Höhe fließen.
Nach Angaben Lierenfelds ist die Geschäftsführung der Triagon-Gruppe auf der Suche nach einem neuen Firmenstandort Anfang des Jahres an ihn herangetreten. Dabei sei ein konkretes Interesse am Kauf der Fläche im Gewerbegebiet Hackenbroich geäußert worden. Zunächst hatte es auf dem Weg zu einer Einigung daran gehakt, dass die Stadt die Flächen nur als Erbbaurecht angeboten hat. Darauf wollte sich Triadon jedoch nicht einlassen und wies darauf hin, dass man von der Stadt Frechen eine geeignete Fläche kaufen könne. Aber man wolle eigentlich nach Dormagen. „Als Kompromiss konnte ein zweigeteiltes Grundstücksgeschäft erzielt werden“, so Lierenfeld.
Was macht Triadon? Unter der als Familienholding angelegten Firmengruppe sind drei mittelständische Industriefirmen gebündelt. Insgesamt beschäftigt die Gruppe etwa 130 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von rund 35 Millionen Euro. Die Firmengruppe ist als Technologieunternehmen in der wachstumsstarken industriellen Automatisierungs- und Steuerungstechnik tätig und beschäftigt, so informierte Lierenfeld die Ratsmitglieder, „überproportional viele Ingenieure und technisch geprägte Fachkräfte“. Das Unternehmen benötigt ausreichend Fertigungsflächen, um ganze Anlagen und Geräte aufzubauen, diese zu testen, ihren Kunden zu präsentieren und dann deutschland- und teilweise europaweit auszuliefern. Um diese Beteiligungsfirmen geht es:
PTS Automation GmbH mit Sitz in Pulheim-Brauweiler: Die Firma baut aus Aluminium-Profilen und Halbfertigteilen ganze Förder-, Montageund Prüfanlagen für Unternehmen wie Miele, Haribo, Vorwerk, Teals oder Ford. Aber auch Pharmaund Health-Care-Märkte mit Testeinrichtungen, Verpackungsanlagen oder Krankenhaus-Equipment gehören zu den Kunden. Aktuell wächst die Firma sehr stark mit dem Fachgebiet Elektromobilität und Serien-Produktionstechnik für Batteriezellen.
Jordan Prozesstechnik GmbH in Köln Marsdorf: Beliefert wird die gesamte Chemie- und Petrochemie an der Rhein-Main-Schiene mit komplexen Analysesteuerungen, die das Unternehmen selbst entwickelt. Diese Gesellschaft hat nach eigenen Angaben noch ein hohes Marktpotenzial,
wächst jährlich zweistellig und sucht ebenfalls stetig neue Mitarbeiter. Bei Jordan werden in Serie elektrisch betriebene Dampferzeuger produziert. Diese Gerätefamilie wird mit einem NRW-Förderprogramm modernisiert und ausgebaut.
P&H Hydraulik GmbH: Standort ist Schalksmühle bei Lüdenscheid, wo der reine Produktionsstandort bleiben soll. Die Zentrale dieser Firma soll aber nach Hackenbroich verlegt werden.
Nach Firmenangaben werde für das neue Gebäudeensemble ein hochwertiges Design mit Campus-Charakter gewählt, da viel Fläche
für Büros und Meeting-Räume benötigt werde. Im Zentrum der Gebäudekomplexe soll es eine mit Bäumen gestaltete Grünfläche mit Teich und Ganztagskantine geben. Aus Sicht von Triadon soll die Zahl der Mitarbeiter in den nächsten zehn Jahren auf 200 wachsen.