Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Schulcontainer kommen später
Stadt räumt enorme Verteuerung und zeitliche Verzögerung ein.
DORMAGEN Anfang des Jahres wähnten sich Politiker und Stadt auf dem Sprung in ein ökologischeres Zeitalter - jedenfalls was die Art der Raumcontainer betrifft, die immer wieder als Notbehelf für Schulklassen verwendet werden. Der Beschluss war: kaufen statt mieten und Holz statt Stahl. Für 3,2 Millionen Euro sollten zum neuen Schuljahr diese Art von nachhaltigen Raumcontainern an fünf Grundschulstandorten und einer Kita aufgestellt werden. Daraus wird nichts: Die Stadt informierte am Donnerstag, dass dieses Projekt sehr viel teurer wird und dass überdies der Zeitrahmen nicht eingehalten werden kann. Der Hauptgrund für diese prekäre Situation liege in der „schwierigen allgemeinen Marktsituation sowie der extremen Materialknappheit von verschiedenen Baustoffen“, so Bürgermeister Erik Lierenfeld. Dabei geht es im Wesentlichen um Holz.
Zum Teil „dramatisch“, so Beigeordneter Martin Brans, würden die Lieferfristen von den Zielvereinbarungen abweichen. Hinzu die Kosten: Statt 3,2 Millionen Euro ist jetzt die Rede von 5,5 Millionen Euro. Diese Veränderungen haben beim zuständigen Eigenbetrieb eine hektische Betriebsamkeit ausgelöst: Neuverhandlungen, Aufhebung von Ausschreibungen und inhaltlich Veränderungen. Betroffen sind diese Schulen: Theodor-Angerhausen-Schule, Erich-Kästner-Schule, Friedensschule, die beiden Standorte der Tannenbuschschule in
Martin Brans Beigeordneter
Straberg und Delhoven sowie um die Kita Farbenplanet.
„Für uns, aber insbesondere für die betroffenen Schulen ist das sehr unbefriedigend“, sagt Beigeordneter Brans. „Wir prüfen nun, ob es zu den von uns präferierten ökologisch hergestellten Raummodulen Alternativen gibt, um die Verzögerungen möglichst geringzuhalten.“
Mit dem Anbieter der Raummodule für die Angerhausen-Schule,
die Kästner-Schule und die Kita Farbenplanet stehe die Stadt im Austausch, heißt es, inwieweit die Raummodule „in der Priorität entsprechend der vorgenannten Reihenfolge schnellstmöglich geliefert werden können“. Die Ausschreibung für die Friedensschule in Nievenheim könne nach Ablauf der Bindefrist aufgehoben werden, um eine freihändige Vergabe zu ermöglichen. Um dem akuten Raumbedarf dort Rechnung zu tragen, sollen gegebenenfalls Mietcontainer für Abhilfe sorgen. Die Ausschreibung für die Tannenbusch-Schule in Straberg kann ebenfalls nach Ablauf der Bindefrist aufgehoben werden, um durch eine freihändige Vergabe einen möglichst zeitnahen Fertigstellungstermin realisieren zu können. Da eine zunächst angedachte Nutzung des Dachgeschosses der Tannenbusch-Schule in Delhoven nicht möglich ist, sollen es auch dort zwei Raummodule geben. Die Ausschreibung für die Module erfolgt zurzeit. Alle Raummodule sollen schnellstmöglich fertiggestellt werden. Das konkrete Vorgehen soll in einer Sondersitzung des Eigenbetriebs am 18. Mai geklärt werden.
„Für uns und für die betroffenen Schulen ist das sehr unbefriedigend“