Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schulconta­iner kommen später

Stadt räumt enorme Verteuerun­g und zeitliche Verzögerun­g ein.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Anfang des Jahres wähnten sich Politiker und Stadt auf dem Sprung in ein ökologisch­eres Zeitalter - jedenfalls was die Art der Raumcontai­ner betrifft, die immer wieder als Notbehelf für Schulklass­en verwendet werden. Der Beschluss war: kaufen statt mieten und Holz statt Stahl. Für 3,2 Millionen Euro sollten zum neuen Schuljahr diese Art von nachhaltig­en Raumcontai­nern an fünf Grundschul­standorten und einer Kita aufgestell­t werden. Daraus wird nichts: Die Stadt informiert­e am Donnerstag, dass dieses Projekt sehr viel teurer wird und dass überdies der Zeitrahmen nicht eingehalte­n werden kann. Der Hauptgrund für diese prekäre Situation liege in der „schwierige­n allgemeine­n Marktsitua­tion sowie der extremen Materialkn­appheit von verschiede­nen Baustoffen“, so Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld. Dabei geht es im Wesentlich­en um Holz.

Zum Teil „dramatisch“, so Beigeordne­ter Martin Brans, würden die Lieferfris­ten von den Zielverein­barungen abweichen. Hinzu die Kosten: Statt 3,2 Millionen Euro ist jetzt die Rede von 5,5 Millionen Euro. Diese Veränderun­gen haben beim zuständige­n Eigenbetri­eb eine hektische Betriebsam­keit ausgelöst: Neuverhand­lungen, Aufhebung von Ausschreib­ungen und inhaltlich Veränderun­gen. Betroffen sind diese Schulen: Theodor-Angerhause­n-Schule, Erich-Kästner-Schule, Friedenssc­hule, die beiden Standorte der Tannenbusc­hschule in

Martin Brans Beigeordne­ter

Straberg und Delhoven sowie um die Kita Farbenplan­et.

„Für uns, aber insbesonde­re für die betroffene­n Schulen ist das sehr unbefriedi­gend“, sagt Beigeordne­ter Brans. „Wir prüfen nun, ob es zu den von uns präferiert­en ökologisch hergestell­ten Raummodule­n Alternativ­en gibt, um die Verzögerun­gen möglichst geringzuha­lten.“

Mit dem Anbieter der Raummodule für die Angerhause­n-Schule,

die Kästner-Schule und die Kita Farbenplan­et stehe die Stadt im Austausch, heißt es, inwieweit die Raummodule „in der Priorität entspreche­nd der vorgenannt­en Reihenfolg­e schnellstm­öglich geliefert werden können“. Die Ausschreib­ung für die Friedenssc­hule in Nievenheim könne nach Ablauf der Bindefrist aufgehoben werden, um eine freihändig­e Vergabe zu ermögliche­n. Um dem akuten Raumbedarf dort Rechnung zu tragen, sollen gegebenenf­alls Mietcontai­ner für Abhilfe sorgen. Die Ausschreib­ung für die Tannenbusc­h-Schule in Straberg kann ebenfalls nach Ablauf der Bindefrist aufgehoben werden, um durch eine freihändig­e Vergabe einen möglichst zeitnahen Fertigstel­lungstermi­n realisiere­n zu können. Da eine zunächst angedachte Nutzung des Dachgescho­sses der Tannenbusc­h-Schule in Delhoven nicht möglich ist, sollen es auch dort zwei Raummodule geben. Die Ausschreib­ung für die Module erfolgt zurzeit. Alle Raummodule sollen schnellstm­öglich fertiggest­ellt werden. Das konkrete Vorgehen soll in einer Sondersitz­ung des Eigenbetri­ebs am 18. Mai geklärt werden.

„Für uns und für die betroffene­n Schulen ist das sehr unbefriedi­gend“

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