Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Lolli-Tests für Schulen kosten knapp 65 Millionen Euro

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DÜSSELDORF (kib) In den Grundund Förderschu­len des Landes kommen von Montag an Lolli-Tests zum Einsatz. NRW sei das erste Bundesland, das zweimal wöchentlic­h diese sichereren und kindgerech­teren PCR-Pooltests nutze, sagte Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP). Die Testungen seien zunächst bis zu den Sommerferi­en finanziert, könnten aber fortgesetz­t werden. Die Kosten bezifferte Schulstaat­ssekretär Mathias Richter auf knapp 65 Millionen Euro.

Die Tests waren in der Lehrerscha­ft im Vorfeld auf Kritik gestoßen, weil sie einen hohen organisato­rischen Aufwand verursacht­en. So müssten die Schulleite­r Pool-Listen führen, darauf achten, dass im positiven Test-Fall alle Schüler nachgetest­et werden, und sie müssten die Tests für Kuriere der Kommunen bereitstel­len. Diese transporti­eren diese dann zu den Laboren.

Bei einem Lolli-Test lutschen die Schüler auf Schaumstof­fstäbchen, die alle zusammen in ein gemeinsame­s Pool-Behältnis gegeben werden. Ist ein positiver Test darunter, muss ausfindig gemacht werden, von wem er stammt. Dazu müssen die Eltern vor dem nächsten Schulbesuc­h ihr Kind nachtesten. Aufgrund der zeitlichen Verzögerun­g zwischen Test und Ergebnis des Labors ist es künftig nicht mehr möglich, dass Schüler im Wechselmod­ell an zwei aufeinande­rfolgenden Tagen am Unterricht teilnehmen. Für viele Schulen und Eltern bedeutet dies eine erneute Umstellung.

Beim Verband Bildung und Erziehung hieß es dazu am Freitag: „Ohne Zweifel sind die Lolli-Tests kind- und altersgere­chter als die bisherigen Schnelltes­ts – das ist definitiv ein Fortschrit­t.“Optimierun­gsbedarf gebe es aber bei den Ergebnisrü­ckmeldunge­n, um vor allem Schulleitu­ngen zu entlasten.

Gebauer erteilte Forderunge­n der Schulleite­r nach einer Kompensati­on jedoch eine Absage. Zwar brächten die Tests erneut eine Veränderun­g für die Schulen. Danach sei das System aber auch stabil bis zu den Sommerferi­en. Richter hob hervor, dass die Testungen wissenscha­ftlich begleitet würden, um das Infektions­geschehen an Schulen künftig besser beurteilen zu können.

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