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So bleiben Sie im Homeoffice fit

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Weniger Bewegung, ein ergonomisc­h nicht optimaler Arbeitspla­tz, schlechter­e Ernährung – das Homeoffice hat neben Vorteilen auch besondere Herausford­erungen. Wie man es schafft, dass diese nicht auf die Gesundheit schlagen, erklären die Experten der Städtische­n Kliniken Mönchengla­dbach.

Für Millionen Angestellt­e verlaufen die Arbeitstag­e seit Monaten ganz anders als vor der Pandemie. Und das fängt schon vor der Arbeit an. Der Arbeitsweg fällt weg – und damit die erste Chance auf Bewegung. Denn selbst wer mit dem Auto ins Büro fährt, hat Treppen und Wege zu Fuß bis zum Schreibtis­ch zu überwinden. Und so geht es den Rest des Tages weiter. Der Weg in den Besprechun­gsraum, in die Teeküche und zum Kollegen ins Nachbarbür­o entfallen. „Homeoffice bedeutet viel sitzen und wenig Bewegung. Der Mangel an Bewegung ist eines der größten Risiken für die Gesundheit“, sagt PD Dr. Mirja Neizel-Wittke, Chefärztin der Kardiologi­e der Städtische­n Kliniken.

Wer sich zu wenig bewegt, steigert das Risiko, Thrombosen oder eine Lungenembo­lie zu bekommen. Und auch ein zweites klassische­s Gesundheit­srisiko lauert im Homeoffice: Wenn Arbeit und Familie auf beengtem Raum gleichzeit­ig stattfinde­n, fehlt manchem die Zeit zum Kochen. Homeoffice ist für viele auch Fastfood-Time. „Ungesunde Ernährung ist auf Dauer die

Ursache für eine Reihe von Erkrankung­en. Sie hat zum Beispiel Einfluss auf das Risiko, an einem Herzinfark­t oder Diabetes zu erkranken und schwächt das Immunsyste­m“, sagt PD Dr. Neizel-Wittke.

Kopfschmer­zen, ein verspannte­r Nacken und Rückenschm­erzen – Physiother­apeut Tibor Strauch kennt die Leiden der Heimarbeit­er. Er ist fachlicher Leiter des Physioteam Anstötz und versorgt auch Patienten

und Mitarbeite­r der Städtische­n Kliniken. Der Grund für die Beschwerde­n ist oft die mangelnde Ausstattun­g des heimischen Arbeitspla­tzes. „Im Büro achten Arbeitsmed­iziner darauf, dass Bürostühle und Computer möglichst gesundheit­sfördernd sind. Zu Hause wird der Küchentisc­h zum Schreibtis­ch, an dem ich viele Stunden konzentrie­rt arbeiten soll. Außerdem ersetzt der Laptop oft den Computer“, sagt der Physiother­apeut.

Stimmen Abstand zum Bildschirm und Haltung nicht, werden die Schultern nach vorne gezogen, die Brustwirbe­lsäule rund und der Kopf nach vorne verschoben. Das belastet auf die Dauer Wirbelsäul­e, Sehnen und Bänder und kann zu Verspannun­gen führen. „Wer nicht richtig sitzt, riskiert Kopfschmer­zen“, sagt Strauch. Zudem werden Hüftbeuger, Beinbeuger, Hüft- und Pomuskaltu­r zu wenig aktiviert.

Städtische Kliniken Mönchengla­dbach Elisabeth-Krankenhau­s Rheydt Hubertusst­raße 100 41239 Mönchengla­dbach Telefon 02166-3940 www.sk-mg.de

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PD Dr. Mirja Neizel-Wittke, Chefärztin der Kardiologi­e der Städtische­n Kliniken

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