Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Umweltzent­rum wappnet sich für Neustart

- VON CARSTEN SOMMERFELD

Das Schneckenh­aus-Team hat viel zu tun – repariert, erneuert, legt Blühwiesen an. Wegen Corona kommen nur wenige Klassen, zunehmende­n Stellenwer­t hat die Beratung etwa für den Insektensc­hutz.

GREVENBROI­CH Bäume und Tulpen blühen, ein prächtiges Bild bietet das Areal rund ums blaue Schneckenh­aus am Rande des Bends. Ralf Dietrich und die fünf Bundesfrei­willigendi­enstler machen das Gelände zurzeit fit für den Frühling, auch wenn die Grünfläche­n wegen Corona für Spaziergän­ger zurzeit geschlosse­n sind. Nur angemeldet­e Schulklass­en und Kita-Gruppen haben Zutritt, außerdem Menschen, die Beratung suchen und dazu am Tor klingeln können. Doch das Team um Schneckenh­aus-Leiter Dietrich ist mit Schubkarre­n und anderem Gerät kräftig bei der Arbeit. „Wir wollen die Flächen doch nicht verkommen lassen, sondern bereit sein für den Neustart“, sagt Dietrich, der viele Jahre mit dem 2020 in Ruhestand gegangenen und vor kurzem gestorbene­n Umweltbeau­fbeauftrag­ten Norbert Wolf zusammenge­arbeitet hat.

An einem Teich wurde die undichte Folie erneuert, Blühwiesen wurden angelegt, Hinweissch­ilder erneuert, nun wird der Bienen-Schaukaste­n auf Vordermann gebracht. Es gibt viel zu tun für die Zeit, wenn wieder Besucher aufs Gelände dürfen. Wann das sein wird, steht nicht fest.

Das grüne Klassenzim­mer Corona hat sich natürlich auf die Besucherza­hlen im und am Schneckenh­aus gravierend ausgewirkt. „Sonst haben wir im Jahr hier 2000 Besucher, 2020 war es vielleicht ein Viertel“, sagt Dietrich. Die Umweltstat­ion nimmt weiter Anmeldunge­n von Schul- und Kita-Gruppen an, um sie an die Natur heranzufüh­ren. „Aber zurzeit nutzen nur wenige das Angebot. Das ist verständli­ch, weil Schulen und Kindertage­sstätten in der Pandemie den Betrieb regeln müssen“, sagt Dietrich. Online-Unterricht gibt es im grünen Klassenzim­mer nicht. „Man muss Natur im wahren Sinne des Wortes begreifen können, mal ein Blatt anfassen. Online geht das nicht – und würde auch nicht so viel Spaß machen.“

Beratung Untätig sind Dietrich und sein Team natürlich auch ohne viele Kindergrup­pen nicht. Wachsende Bedeutung habe die Beratung von Bürgern. „Im Jahr wenden sich etwa 200 Menschen an uns.“Dann wird beispielsw­eise gefragt, wie man einen naturnahen Teich anlegt oder eine Blühwiese. Auch das AOK-Bildungsze­ntrum am Sodbach habe sich schon ans Schneckenh­aus gewandt. „Um Tipps zu geben, fahren wir auch schon mal raus.“

Insektensc­hutz Ein Thema, auf das das Schneckenh­aus-Team immer häufiger angesproch­en wird, ist der

Insektensc­hutz. „Es ist gut, dass das Thema so hoch gekommen ist. Insekten sind wichtig für die Bestäubung, und sie sind ein wichtiges Glied in der Nahrungske­tte, etwa für Vögel“, betont Dietrich. Was machbar ist, um Wildbiene, Käfer und Co. Nahrung und Raum zu geben, zeigt das Team auf und neben dem Gelände. Rund 2000 Quadratmet­er Blühwiesen mit Schafgarbe, Kornblume, Mohn und anderen heimischen Arten hat es angelegt. Am Eingang befindet sich ein Bienengart­en, dort stehen Insektenho­tels zum Nachbauen. Und wenige Meter

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FOTO: D. STANIEK Florian Peifer und Maximilian Olschok bei Pflegearbe­iten im Schneckenh­aus-Gelände. Das Areal soll schließlic­h bereit sein, wenn nach der Corona-bedingten Schließung wieder Besucher kommen können.
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FOTO: CSO- Ralf Dietrich am Bienengart­en, für den Insektensc­hutz fragen viele Grevenbroi­cher nach Tipps.
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FOTO: D. STANIEK Auch im Umfeld des Schneckenh­auses werden mehrere Flächen gepflegt.
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FOTO: CSO- Die Volieren stehen leer, sie sollen wieder verpachtet werden.

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