Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Lolli-Tests“starten am Montag nicht an allen Grundschulen
DORMAGEN Ab Montag sollen in Nordrhein-Westfalen alle mehr als 730.000 Schülerinnen und Schüler der Grund- und Förderschulen mit dem „Lolli-Test“zwei Mal pro Woche auf das Coronavirus getestet werden. „Ich finde das eigentlich auch positiv“, sagt Marcel Klaas – nur hat der Rektor der Theodor-Angerhausen-Schule und Sprecher der
Dormagener Grundschulen gerade ein grundsätzliches Problem. Am Freitagmittag musste er nämlich irritiert feststellen: „Es ist noch gar kein Material da.“
Dass ausgerechnet seine Schule leer ausgehen könnte, befürchtete er zwar nicht, dennoch bestimmte er, „dass es hier zumindest am kommenden Montag noch keinen Lolli-Test geben wird.“Da fühlt er sich den Eltern in besonderer Weise
verpflichtet: „Das muss ja sicher laufen. Da wird uns so viel Vertrauen entgegengebracht – das will ich auf keinen Fall enttäuschen.“Darum kündigt er an: „Wir behelfen uns zunächst mit den Selbsttests, die wir seit dem 12. April sehr zuverlässig anbieten. Wann der Lolli-Test bei uns startet, ist aktuell noch nicht absehbar. Möglich ist, dass es dann am Dienstag losgeht, eventuell aber auch erst später. Ich denke, dafür dürfte auch im Schulministerium jeder Verständnis haben.“
Nicht nachzuvollziehen vermag er die vom Land NRW verbreitete Auffassung, die mit viel Energie und noch mehr Druck vorangetriebene Einführung der Lolli-Pool-Tests verlaufe reibungslos. „Bislang fehlen uns noch wesentliche Informationen. Teilweise werden wir auch mit widersprüchlichen und teilweise fehlerhaften Informationen versorgt, deren Aufklärung viel Energie und Zeit raubt.“
Dem kann Rudolf Brzesina, kommissarischer Leiter der Christoph-Rensing-Schule in Horrem, nur zustimmen. „Der Test an sich ist ja nicht kompliziert, aber das alles ist ein bisschen sehr kurzfristig. Wir hätten uns schon gewünscht, dass wir das Material etwas früher bekommen – nicht erst am Freitag um 11.30 Uhr.“Immerhin erreichte der Karton seine Schule direkt und musste nicht noch in einem Paketshop abgeholt werden.
Zuletzt hatte die Stadt die Lolli-Tests im Rahmen einer zweiwöchigen Pilotphase in den Kindertagesstätten angeboten und ein positives Fazit gezogen. Laut Stadt stieß die Methode auch beim Großteil der Eltern und Kinder auf eine hohe Akzeptanz.
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