Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Glasfaserausbau in Delhoven steht auf der Kippe
Bis jetzt haben zu wenig Delhovener ihr Interesse an einem Glasfaserausbau bekundet, dennoch besteht noch Hoffnung.
DELHOVEN (kiba) Seit Ende Februar hatten die Delhovener und Hackenbroicher Zeit, ihr Interesse an einem Glasfaserausbau in ihren Stadtteilen zu bekunden. Vor knapp zweieinhalb Monaten begannen die Energieversorgung Dormagen (evd) und NetCologne mit ihrer Informationskampagne. Voraussetzung für den Ausbau der Glasfasernetzes, welchen die beiden Unternehmen finanzieren würden, war, dass 40 Prozent der Haushalte zum 15. Mai einen Glasfaser-Vertrag bei NetCologne abschließen. Momentan sieht es für Hackenbroich (unter zehn Prozent) und Delhoven (etwa 20 Prozent) jedoch noch nicht gut aus.
Der Delhovener Torsten Münz hofft noch auf einen Umschwung: „Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wieso wir nicht auf die 40 Prozent kommen. Der Großteil beklagt sich doch immer über schlechtes Internet. Jetzt bekommen wir die Möglichkeit und keiner nutzt sie.“Auch Tobias Hahn versucht seine Mitbürger nun zu motivieren: „Auch wenn Delhoven aktuell schon nicht der schlechteste Ort in Dormagen für schnelles Internet ist, sollten wir die Chance des Glasfaserausbaus nutzen, getreu dem Motto: ‚Heute für die Zukunft sorgen!' Ich bin bereits dabei und aktuell haben wir knapp 20 Prozent.
Somit ist das Ziel von 40 Prozent noch in weiter Ferne. Von daher, liebe Delhovener, wartet nicht mehr lange und macht mit.“
evd-Pressesprecherin Carina Backhaus ist erfreut über die Initiative der Delhovener: „Das große Interesse am Glasfaserausbau in Delhoven freut uns sehr. Hackenbroich und Delhoven werden unabhängig voneinander betrachtet: Sollte in einem der beiden Stadtteile die 40 Prozent-Mitmach-Quote nicht erreicht werden, kann der Ausbau des anderen Stadtteils immer noch realisiert werden.“Die Zurückhaltung der Bürger erklärt sie mit der Corona-Pandemie: „Gerade Hauseigentümer
wünschen erfahrungsgemäß eine persönliche Beratung, wenn es zum Beispiel um Bauarbeiten im oder am Haus geht. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation ist es leider schwierig, den in der Regel gepflegten persönlichen Kontakt zu den Kunden auszubauen.“Durch die Anfrage der Redaktion habe man jedoch erneut das Interesse der Bürger erkannt: „Weil dies für uns ein wichtiges Zeichen dafür ist, dass die Dormagener Bürgerinnen und Bürger den geplanten Glasfaserausbau wollen. Wir werden gerne in diesem Kontext intern über eine mögliche Verlängerung der Vorvermarktungsphase nachdenken.“