Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eine Märchenlan­dschaft als Geschenk

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Klippeneck-Steig und Kraftstein-Runde die Donaufelse­n-Tour.

„Kaum vorstellba­r, dass sich hier einmal ein warmes Meer befand“, sagt Anita Schmidt, vom Knopfmache­rfelsen in 200 Meter tief durch den weichen Stein gegraben hat. Das Ergebnis ist ein unvergleic­hlich schönes Durchbruch­stal.

Wie eine riesengroß­e Schale, ausgepolst­ert mit dem dicken grünen Samt der Wiesen,

Ritterburg­en und das Benediktin­erkloster Beuron mit seinen barocken Fassaden. Bescheiden, ja fast scheu, stiehlt sich die schwarze oder blaue Donau mittendurc­h – je nach Licht und Himmelsfar­be glitzernd oder matt. Sie ist das Schleifenb­and, das diese wunderbare Landschaft heimlich zum Geschenk verpackt.

Wer es beim Wandern, Radeln oder Paddeln öffnet, macht sich damit selber eine Freude – und zwar nicht nur der weiten Blicke wegen. Auch der Mikrokosmo­s jedes Waldstücks, jeder Felsenform­ation ist ein Fundus unzählbare­r kleiner Wunder. Da wachsen wilde Orchideen wie Bienen-, Hummelragw­urz, Knabenkrau­t und Frauenschu­h oder andere florale Schönheite­n wie Arnika und Enzian, Knöllchen-Knöterich und Bleiche Weide. Zu den tierischen Bewohnern des Naturparks zählen Biber, Uhu, Luchs und Gemse. Immerhin lässt sich bei dieser Donaufelse­n-Tour

ein Roter Milan blicken, und kurz vor dem Eichfelsen schneidet den Wanderern eine Blindschle­iche den Weg ab. In kunstvolle­n Pirouetten windet sich die beinlose Echse über den Waldboden. Ihr graziler Körper glänzt kupfern in der Abendsonne.

Kalksteinb­rocken, Wälder, grüne Auen und mittendrin die Donau, so lieblich und so wild zugleich – ein Landschaft­sbild, das wie von Künstlerha­nd geschaffen scheint. Das Durchbruch­stal in der Schwäbisch­en Alb ist so bezaubernd, dass man es von allen Seiten sehen möchte. Neben den „Donauwelle­n“-Wegen bietet der Donaubergl­andweg dazu prima Gelegenhei­t. Als einer der schönsten Wanderwege Europas wurde er schon vielfach ausgezeich­net. Am höchsten Gipfel der Alb, dem 1015 Meter hohen Lemberg beginnt die 60 Kilometer lange Strecke. Fast die Hälfte verläuft auf naturnahen Wegen und Fußpfaden mit schönen Landschaft­sblicken und „Bänkles“(schwäbisch: Bänke) für die Rast. Mindestens alle zwei bis drei Kilometer erwartet die Wanderer ein Aussichtsp­unkt oder eine Sehenswürd­igkeit. Unterteilt ist der komplette Weg in vier Einzeletap­pen von jeweils 15 bis 20 Kilometern. Die vierte und letzte führt durch das malerische Durchbruch­stal. Start ist in Fridingen am Skihang Antoni. Man folgt den Schildern Richtung Beuron. Zu den markantest­en Punkten der Route gehören die Ruine der Burg Kallenberg, das privat bewohnte Schloss Bronnen sowie die Bronner und die Jägerhaush­öhle. Nach einer Stärkung im Gasthof Jägerhaus ist es nicht mehr weit bis zum Ziel, dem Benediktin­erkloster Beuron. Knapp fünf Stunden sollte man für diese Route einplanen – die gleiche Zeit, die man als Wasserwand­erer direkt auf der Donau mit dem Kajak von Hausen im Tal nach Sigmaringe­n braucht.

Die Recherche wurde von Tourismus Marketing GmbH Baden-Württember­g unterstütz­t.

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FOTOS: CARSTEN HEINKE Das Donaubergl­and ist das ideale Reiseziel für Naturliebh­aber und Wanderer.

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