Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Dormagener trotzen allen Unbilden
Ob personelle Probleme, ungewohnte Heimspielstätte oder unangenehmer Gegner: Die Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen zeigten gegen den TuS Fürstenfeldbruck erneut Steherqualitäten und gewannen verdient 30:27.
DORMAGEN Normalerweise ist Moritz Görgen nur die Drittbesetzung auf Rechtsaußen bei den Zweitliga-Handballern des TSV Bayer Dormagen. Doch in der Schlussphase der in der Leverkusener Ostermann-Arena ausgetragenen Heimpartie gegen den TuS Fürstenfeldbruck brachte TSV-Coach Dusko Bilanovic den gerade mal 1,76 Meter großen Linkshänder wegen der großen Personalnöte im rechten Rückraum und bewies damit das richtige Näschen. Mit zwei wichtigen Aktionen hatte Görgen entscheidenden Anteil daran, dass es gegen den Favoritenschreck aus Bayer letztlich zu einem verdienten 30:27 (16:15)Sieg reichte.
„Ich habe im Training gesehen, dass unsere großen Leute in der Abwehr Probleme mit Moritz haben. Deswegen habe ich mir ihn als Joker für die Endphase des Spiels aufbewahrt, und er hat gestochen“, erklärte Bilanovic nach der Partie. Insgesamt zehn Spieler, darunter auch Leistungsträger wie Torwart Martin Juzbasic, Alexander Senden, Joshua Reuland und André Meuser, standen nicht zur Verfügung, so dass Bilanovic ziemlich kreativ sein musste, um die Lücken zu schließen und während der Partie für Entlastung zu sorgen. Schließlich war schon das Hinspiel, damals noch mit einer deutlich besseren Personaldecke, sehr kräftezehrend gewesen und am Ende sogar verloren gegangen (28:30).
Das hatte freilich auch mit der unangenehmen Spielweise der Bayern zu tun, die mit ihrer aggressiven und offensiven Abwehrvariante gerade in eigener Halle viele Gegner vor große Probleme stellen. Nicht umsonst haben sie sich durch die Siege gegen Dormagen, den HC Elbflorenz, den VfL Gummersbach und den HSV Hamburg den Ruf des Favoritenschrecks erworben, obwohl sie schon lange auf dem letzten Tabellenplatz stehen. Deswegen hatten die Dormagener im Vorfeld des Rückspiels den vollen Fokus darauf gelegt, auch ohne viele wichtige Spieler Lösungen gegen die unorthodoxe Defensivstrategie zu erarbeiten. Mit Erfolg, denn mit hoher Beweglichkeit wurden die Räume in der vorgezogenen Abwehr viel besser genutzt als im Hinspiel, so dass der TSV das Spiel zunächst im Griff hatte. Als der angeschlagen ins Spiel gegangene Benjamin Richter in der 22. Minute per Siebenmeter