Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Zwei Alte Meister werden erstmals ausgestellt
Mit Mitteln der Ernst von Siemens Kunststiftung restauriert die Stiftung Insel Hombroich zwei Tafelbilder aus der Zeit um 1530.
NEUSS (ubg) Geheimnisvoll lässt der Mann seinen Blick in die Ferne schweifen, um den Hals trägt er eine goldene Kette, an seinen Händen blitzt ein Ring auf: „Bildnis eines Mannes in Festschmuck“, so der Titel des Gemäldes, ist 1527 entstanden und stammt aus dem engsten Umfeld von Lucas Cranach dem Älteren. Der anonyme Künstler hinter der Malerei wurde auch als „Meister der Gregorsmessen“bezeichnet und gibt der Forschung bis heute Rätsel auf.
Das Bildnis ist nun eines von zwei Tafelbildern deutscher Malerei um 1530, die die Stiftung Insel Hombroich mit Mitteln der Ernst von Siemens-Kunststiftung anlässlich der Ausstellung „Atelierhaus. Das unbekannte Depot“restaurieren lässt. Bei dem anderen Tafelbild handelt es sich um das Porträt einer jungen Frankfurter Patrizierin, das von dem
Maler Conrad Faber von Creutznach geschaffen wurde.
Nach den Restaurierungsarbeiten sollen beide Werke in der Ausstellung „Das unbekannte Depot“im Atelierhaus, dem ehemaligen Wohnhaus des Malers Gotthard Graubner, zu sehen sein. Kuratiert hat sie der Künstler Martin Streit – er stöberte im Archiv und stellte eine Auswahl aus Sammlungsbeständen zusammen. Dass darunter dann auch zwei restaurierte Alte Meister zu finden sind, freut Johannes Rößler. Als Leiter der Sammlungen und Archive hat er das Projekt veranlasst: „Das Museum Insel Hombroich hat viel zu bieten, vor allem aber Werke aus dem 20. Jahrhundert. Umso mehr freut es uns, bald auch zwei qualitätvolle Gemälde aus älterer Zeit in neuer Strahlkraft zu sehen“, sagt er.
Ermöglicht wurde dies durch Mittel der Ernst von Siemens-Kunsstiftung
(EvSK). „Das Restaurierungsprojekt zweier qualitätvoller, spätmittelalterlicher Gemälde steht exemplarisch für die Corona-Förderlinie der EvSK, die bislang mehr als 150 Projekte mit insgesamt 1,6 Millionen Euro unterstützt hat“, sagt Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens-Kunststiftung. Drei großzügige Privatspenden hätten die Mittel der Kunststiftung kofinanziert.