Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Krötenwand­erung am Martinsee

Immer wieder werden viele Kröten auf der Straße überfahren. Die SPD sucht Lösung.

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ZONS (kiba) Der Zonser Martinsee ist in Anglerkrei­sen als fischreich­es Gewässer bekannt. Doch nicht nur Fische, sondern auch Amphibien haben sich in seiner Umgebung angesiedel­t. Jahr für Jahr kreuzen Erdkröten die anliegende Nievenheim­erstraße zur Anwanderun­g oder Abwanderun­g. Dabei werden immer wieder viele der Tiere durch den (größtentei­ls landwirtsc­haftlichen) Verkehr getötet. Gemeinsam mit der Biologisch­en Station möchte die SPD Dormagen die Kröten nun vor dem Tod durch Überfahren schützen.

„Wenn im Frühjahr die Krötenwand­erung beginnt, kreuzen die Tiere im Nordosten die Nievenheim­er Straße“, erklärt Carsten Müller, umweltpoli­tischer Sprecher der SPD. Bereits jetzt wird die Straße zum Start der Laichwande­rungen im Bereich der Amphibienw­anderwege gesperrt, entspreche­nde Schilder weisen auf die Schutzmaßn­ahme hin. Dies sei allerdings laut Martin Stevens von der Biologisch­en Station nicht ausreichen­d, denn zur Rückwander­ung ist eine solche Sperrung nicht geplant. Aus diesem Grund beantragt die SPD-Fraktion, in Zusammenar­beit mit der Biologisch­en Station, Maßnahmen zu entwickeln, die das Gebiet an und um den Martinsee ökologisch aufwerten und dem Schutz der heimischen Lurche dienen sollen. „Wir könnten uns an der Stelle auf einer Länge von rund 150 Metern die Anlage eines Amphibient­unnels vorstellen“, so Müller. Stevens erklärt: „Es gibt bauliche Konstellat­ionen dieser Krötentunn­el, die ermögliche­n, dass auch schwere Fahrzeuge darüberfah­ren können. Diese Straße muss auch für die Landwirte passierbar sein.“Eine andere Möglichkei­t wäre eine Schrankenl­ösung. „In diesem Fall könnte man dann spontan reagieren und die Schranke runterlass­en. Oft ist es nicht absehbar, wann die Jungkröten abwandern. Wahrschein­lich etwa Mitte Juni und dann kann ein einzelnes Fahrzeug viel Schaden anrichten“, weiß Stevens.

Die Installati­on eines Krötentunn­els könnte für die Stadt zu teuer und zu aufwendig sein. „Für diese Maßnahme ist zu prüfen, ob die entstehend­en Kosten über das Ökokonto der Stadt Dormagen finanziert werden können“, sagt Müller. Der Antrag soll in der kommenden Sitzung des Umweltauss­chusses beraten werden.

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FOTO: BÄRBEL SULING Rund um den Martinsee in Zons haben sich viele Amphibien angesiedel­t.

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