Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stadt setzt im Klimaschutz auf Bürger-Hilfe
Die Stadt entwickelte in den vergangenen Jahren viele Projekte und Aktionen im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz, bei denen die Dormagener dazu aufgefordert werden, sich selbstständig einzubringen.
DORMAGEN In den vergangenen Jahren hat sich bei der Stadt Dormagen hinsichtlich der Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit so einiges getan. Zu verdanken ist dies unter anderem dem engagierten Umweltteam. Das Team rund um Birke Lachnicht-Marx erarbeitet neue Projekte und Ideen, die dem Klima und der Umwelt in Dormagen zu Gute kommen. Viele der Projekte setzen auf die Einbindung und Mithilfe der Bürger. „Wir gehen als Stadt gerne als Vorbild voran, aber es ist wichtig, dass jeder mithilft“, erklärt Klimaschutzmanagerin Lena van der Kamp. „Durch Wettbewerbe und Aktionen versuchen wir, die Bürger zu motivieren. Wir sind überzeugt davon, dass viele kleine Schritte ein großer gemeinsamer Schritt der Stadt Dormagen sind.“
Schon jetzt habe das Umweltteam viel geschafft. „Seit dem Koalitionswechsel liegt ein noch stärkerer Fokus auf dem Thema Nachhaltigkeit und auch die Anträge aus dem Rat gehen in eine andere Richtung. Das ist eine Schöne Entwicklung“, so Van der Kamp. Umso wichtiger sei es daher, dass auch die Bürger mitziehen, daher stellt die studierte Nachhaltigkeits-Wissenschaftlerin einige der Projekte mit Bürgerbezug noch einmal vor.
Bürgerwald Die Planung des Bürgerwalds ist eines der neuesten Projekte der Stadt. Nach der Zustimmung des Umweltausschusses soll im Rahmen einer gemeinsamen Pflanzaktion ein Bürgerwald entstehen. Der Bürgerwald soll ein Ort sein, an dem Bürger der Stadt Dormagen, Vereine und Schulen sowie Firmen zu besonderen Anlässen einen oder mehrere Bäume pflanzen können. Das Projekt soll durch Baumpaten finanziert werden, die auf einer Spendentafel erwähnt werden. Voraussichtlich starten soll der Bürgerwald im Herbst 2021.
Vorgarten-Wettbewerb Mit dem Wettbewerb „Vorgarten des Jahres“möchte die Stadt ein Zeichen gegen die fortschreitende Verbreitung von Steinwüsten vor der Haustür setzen. „Wir legen den Fokus bei dem Wettbewerb auf nachhaltig gestaltete und insektenfreundliche Vorgärten“,
erklärt Lena Van der Kamp. Dormagener können sich noch bis zum 1. Juli 2021 am Wettbewerb beteiligen. Als Gewinne wurden Preisgelder in Höhe von 200 Euro, 300 Euro und – für den von der Bewertungskommission ausgewählten Vorgarten des Jahres – von 500 Euro ausgeschrieben.
Nachhaltigkeitspreis Alle zwei Jahre wird der Preis als Auszeichnung für besonderes Engagement in Sachen
Umwelt- und Naturschutz in Dormagen verliehen. Er richtet sich an Schulen, Kindertagesstätten, Jugendgruppen, Vereine, Firmen sowie Einzelpersonen, die im Stadtgebiet ein konkretes Projekt durchgeführt haben. Ausgeschrieben ist ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro. Das Thema in diesem Jahr ist ebenfalls: „Insektenschutz in Dormagen“.
Bienenfutterautomat
Eine ganz neue Idee: Vor der Stadtbibliothek in der Innenstadt soll ein Bienenfutterautomat installiert werden. Die Bienenautomaten sind ein privates Projekt von Sebastian Everding aus Dortmund. Everding baut aus alten Kaugummiautomaten Bienenfutterautomaten, aus denen Samen für bienenfreundliche Wiesen gezogen werden können.
Klimagarten Florastraße Auf einem städtischen Grundstück an der Florastraße gegenüber dem Hotel Flora wurde Ende März Dormagens erster Klimagarten eröffnet. Der Klimagarten ist Teil des Projektes „Dormagen tut etwas für Insekten“und soll einen lokalen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Angelegt wurde eine insektenfreundliche Wiese, auf der zunächst zwölf Obstbäume gepflanzt werden, darunter Äpfel-, Quitten-, Birnen- und Pflaumenbäume.
Kurse der VHS in Kooperation mit dem Umweltteam Die Stadt hat gemeinsam mit der Volkshochschule fünf Kurse rund zum Thema Nachhaltigkeit geplant – unter anderem zu Upcycling und Do-It-Yourself.