Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Deutsche sind laut Studie erneut Spar-Europameister
FRANKFURT (dpa) Die Menschen im Euroraum sind laut einer aktuellen Analyse in Summe derzeit so reich wie nie. Mit Abstand am meisten gespart wird demnach in Deutschland. Grund dafür ist unter anderem das Dauer-Zinstief auf Tages- und Festgeld, das immer mehr Menschen hierzulande zu Aktien und Fonds greifen lässt. In der Pandemie hat sich dieser Trend noch deutlich verstärkt.
So legten Sparer in den 19 Euro-Ländern mit Beginn der Corona-Krise nach Berechnungen von ING Deutschland und Barkow Consulting innerhalb eines Jahres erstmals mehr als eine Billion Euro neu in Finanzanlagen an. Zuzüglich Wertzuwächsen stieg das Finanzvermögen europaweit gegenüber den Vorjahr um 4,7 rozent auf 27,3 Billionen Euro. Spar-Europameister sind der Auswertung zufolge zum achten Mal in Folge die Privathaushalte in Deutschland. Sie legten im vergangenen Jahr 388,5 Milliarden Euro zurück – das sind 45 Prozent mehr als 2019. An zweiter Stelle folgen die Menschen in Frankreich (260,7 Milliarden Euro), vor den Italienern (122,7 Milliarden Euro) und Spaniern (78,2 Milliarden Euro).
Ein Grund für den insgesamt starken Anstieg der Spareinlagen während der Krise ist Corona selbst: Wegen der Einschränkungen in könnten viele Menschen ihr Geld nicht in gewohntem Maße ausgeben. Zudem hielten viele Haushalte aus Sorge vor Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit ihr Geld zusammen.