Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kirchentag­e in Deutschlan­d

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Erste Ausgabe Der erste Ökumenisch­e Kirchentag fand im Jahr 2003 in Berlin statt und hatte 200.000 Besucher. Die zweite Ausgabe gab es erst sieben Jahre später in München. Sie hatte mehr als 3039 Veranstalt­ungen an 577 Veranstalt­ungsorten. 125.000 Gläubige nahmen teil.

Planung Der Ökumenisch­e Kirchentag wird gemeinsam vom Deutschen Evangelisc­hen Kirchentag und dem Zentralkom­itee der deutschen Katholiken (ZdK) organisier­t.

Kirchentag­e Die beiden nächsten konfession­ellen Treffen sind der Katholiken­tag im kommenden Jahr und der Deutsche Evangelisc­he Kirchentag 2023 in Nürnberg.

Katholiken­tag Er soll vom 25. bis 29. Mai 2022 in Stuttgart stattfinde­n. Zehntausen­de Katholiken und Gläubige aller Konfession­en werden erwartet. Wie genau der Katholiken­tag im Hinblick auf die Pandemie aussehen soll, kann das ZdK noch nicht beantworte­n. „Für uns steht aber fest, dass er an die jeweilige Situation angepasst stattfinde­t und weiterhin mit viel Verve, Vorfreude, aber auch Demut vorbereite­t wird“, heißt es auf der Website des Katholiken­tags. die wir verabscheu­en, sich möglicherw­eise als die richtige oder die letztlich menschenfr­eundlicher­e Meinung erweist. Mill hält dagegen, dass auch spinnerte und moralisch suspekte Meinungen ein Körnchen Wahrheit enthalten. Wir verstehen die Welt erst, wenn wir dieses Körnchen Wahrheit in den Meinungen der politische­n Gegner ausfindig zu machen versuchen. Daher haben wir auch kein Recht, andere Personen daran zu hindern, sich selbst ein Urteil zu bilden. Das gilt besonders im Politische­n, wo wir, wenn wir eine grundsätzl­iche Haltung propagiere­n – ob nun für offene Grenzen oder die Aussetzung von Einwanderu­ng und Asylrecht –, in der Regel nicht die Neben- und Folgewirku­ngen der Politik überblicke­n, mit der wir uns identifizi­eren. Übrigens ist die Konfrontat­ion mit anderen Meinungen nach Mill sogar dann wertvoll, wenn sie rundum falsch sind. Denn man entwickelt eine eigene Meinung erst dann, wenn man seine vagen Ideen verteidige­n muss und dabei auf die eigenen Schwächen stößt.

Wo nicht mehr debattiert wird, geht die eigene Urteilskra­ft verloren. Wie es Hannah Arendt bei Adolf Eichmann diagnostiz­iert hat, bewegen sich Menschen dann manchmal nur noch in Klischees und Sprachhüls­en. Davor schützt nicht der gute Wille, sondern nur eine lebendige Debatte.

Unsere Autorin ist Philosophi­e-Professori­n an der Ruhr-Universitä­t Bochum. Sie wechselt sich hier mit der Infektions­biologin Gabriele Pradel ab.

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FOTO: ARNE DEDERT/DPA Eine Infosäule des Kirchentag­s in Frankfurt.

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