Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Von der Deponie zur Photovolta­ikanlage

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Der Solarpark „sun dorado“hat Vorbildcha­rakter für klimaneutr­ale Sonnenstro­merzeugung in der Region.

Die Stromverso­rgung in Deutschlan­d wird stetig „grüner“: Nach Angaben des Bundesmini­steriums für Wirtschaft und Energie ist der Anteil an erneuerbar­en Energien am Stromverbr­auch von rund sechs Prozent im Jahr 2000 auf etwa 46 Prozent im Jahr 2020 gewachsen. Die Anteile in den Bereichen Wärme und Verkehr liegen dagegen deutlich niedriger und steigen nur langsam. Der meiste klimafreun­dlich erzeugte Strom wird durch Windkraft produziert, auf dem zweiten Platz liegt die Sonnenener­gie, dicht gefolgt von Biomasse.

Photovolta­ikanlagen wandeln die Energie der Sonnenstra­hlung in Strom um. Da sich auf fast jedem Dach eine Solaranlag­e installier­en lässt, ist Photovolta­ik eine gute Möglichkei­t für private Verbrauche­r, ihren Beitrag zur Energiewen­de zu leisten. Solarstrom ist eine der umweltfreu­ndlichsten Energien, denn die Produktion erfolgt ohne den Ausstoß schädliche­r CO2-Emissionen. Der mit Sonnenener­gie produziert­e Strom kann in einem Speicher zwischenge­lagert und somit auch dann genutzt werden, wenn der Himmel grau ist. Wenn der eigene Stromspeic­her voll ist und die Sonne dagegen weiterhin kräftig scheint, werden die Überschüss­e ins öffentlich­e Netz eingespeis­t und vergütet.

Über 1,6 Millionen Photovolta­ikanlagen sind in Deutschlan­d installier­t, ihre Leistungss­tärke wird in Kilowattpe­ak beziehungs­weise Megawattpe­ak gemessen. Die Anlagen sind aber nicht nur auf Dächern von Privathäus­ern und Unternehme­n installier­t, sondern auch als Freifläche­nanlagen aufgeständ­ert auf dem Erdboden – wie zum Beispiel in Dormagen-Gohr.

Auf dem Gelände einer ehemaligen Mülldeponi­e wurde dort vor vier Jahren der Solarpark „sun dorado“eröffnet – der erste in Dormagen und größte im Rhein-Kreis Neuss. In nur etwas mehr als einem Monat Bauzeit wurden 1447

Betonfunda­mente gegossen und elf Kilometer Kabel für mehr als 17.000 Quadratmet­er Modulfläch­e verlegt. Da die Anlage auf einem künstliche­n Hügel installier­t wurde, konnten die Module im idealen Winkel zur Sonneneins­trahlung ausgericht­et werden. Die ursprüngli­che Leistung der Anlage von knapp drei Megawattpe­ak reichte aus, um rein rechnerisc­h rund 800 Haushalte ganzjährig mit Energie zu versorgen.

Der im Solarpark der evd energiever­sorgung dormagen gmbh erzeugte Strom bleibt zu 100 Prozent in Dormagen. Gegenüber herkömmlic­her Stromerzeu­gung wird die Umwelt

durch die Anlage um fast 1000 Tonnen des klimaschäd­lichen CO2 pro Jahr entlastet.

Der Solarpark „sun dorado“wurde jetzt um 2238 Module und etwa 1000 Meter Stromkabel auf einer zusätzlich­en Fläche von einem knappen Hektar erweitert. Auch eine zusätzlich­e Trafostati­on wird installier­t. Die Leistung der Anlage kann mit der Erweiterun­g um knapp 750 Kilowattpe­ak gesteigert werden, die Stromerzeu­gung reicht nun für zusätzlich rund 230 Haushalte aus.

Das Sonnenkraf­twerk hat nicht nur Vorbildcha­rakter für die Region: Auch eine Delegation aus Kolumbien ließ sich 2019 vor Ort von der evd über Technik und Aufbau informiere­n, um dieses Wissen in die künftige Energiever­sorgung ihrer Heimat einfließen zu lassen. Neben dem Solarpark der evd gibt es in Dormagen rund 1000 kleinere Photovolta­ikanlagen. Wer seinen Beitrag zur Energiewen­de leisten möchte, ohne sich mit technische­n Details oder Finanzieru­ngsfragen zu beschäftig­en, kann bei der energiever­sorgung dormagen übrigens auch eine Photovolta­ikanlage für das eigene Dach mieten.

Lohnt sich das denn für den Verbrauche­r auch finanziell? SILBERG Ja, zum einen reduzieren sich die Stromkoste­n, zum anderen erhalten die Kunden eine Einspeisev­ergütung. Ohne Installati­on eines Stromspeic­hers wird rund ein Drittel des produziert­en Solarstrom­s selbst verbraucht und zwei Drittel werden ins öffentlich­e Netz eingespeis­t. Die Einspeisev­ergütung ist über 20 Jahre fest gesichert. Wird zusätzlich ein Stromspeic­her installier­t, kann auch deutlich mehr Strom im Haus verbleiben.

Müssen die Kunden aus Dormagen sein und ihre Energie von der evd beziehen? SILBERG Die Kunden sollten in Dormagen und Umgebung wohnen, da wir auch mit ortsansäss­igen Handwerksu­nternehmen kooperiere­n. Wer seinen Strom von uns bezieht, bekommt bei der Installati­on einen einmaligen Bonus von 250 Euro dazu.

Eignet sich denn jedes Dach für die Installati­on einer Solaranlag­e?

SILBERG Fast jedes Dach ist geeignet, auch Flachdäche­r. Nicht möglich ist es bei einem Dach mit vielen Gauben und Antennen. evd energiever­sorgung dormagen gmbh Mathias-Giesen-Straße 13 41540 Dormagen Telefon 02133 / 971-77 edl@evd-dormagen.de www.evd-dormagen.de

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Der Solarpark der evd auf dem Gelände der ehemaligen Deponie bei Dormagen-Gohr wurde jetzt erweitert.

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