Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Corona-Shop-In“als Probe für Festival-Tests

Mike Schöneberg geht mit einem innovative­n Zentrum für Corona-Tests am Hammerwerk an den Start.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

GREVENBROI­CH Bürger können sich ab sofort auch am Edeka-Markt am Hammerwerk auf eine Infektion mit dem Coronaviru­s testen lassen. Der Grevenbroi­cher Mike Schöneberg hat dort ein Testzentru­m unter dem Namen „Fest-Test“eröffnet, das sich von vielen anderen unterschei­det. Das Areal ist durch Supermarkt-Kunden stark frequentie­rt – und nach Testzentru­m sieht das, was Schöneberg mit seinem Team dort aufgebaut hat, auf den ersten Blick auch nicht aus: Statt in klinischer Atmosphäre warten Bürger im „Corona-Shop-In“, wie er das Zentrum nennt, unter warmem Licht auf Sofas oder – die kleinen Besucher – auf kindgerech­ten Möbelstück­en auf die Ergebnisse ihres Abstrichs.

„Gerade Kinder sind oft eingeschüc­htert, viele haben Angst vor klinischen Teststatio­nen. Ich möchte den Leuten das Gefühl geben, dass ein Test nicht schlimm ist“, sagt Schöneberg, dessen Team im Eingangsbe­reich des Supermarkt­es täglich rund 3000 Menschen (nach vorheriger Online-Anmeldung) testen kann. Mehrere Testoption­en stehen offen: für Bürger kostenfrei­e Schnelltes­ts (Stäbchen- oder Spucktest) oder PCR-Labortests für Auslandsre­isen, die je 89 Euro kosten.

Möglich sind Testungen am Hammerwerk an sieben Tagen pro Woche: montags bis samstags von 7.30 bis 19 Uhr, sonn- und feiertags zunächst von 8 bis 10 Uhr. „Auch am Vatertag testen wir von 8 bis 10 Uhr“, sagt Schöneberg, der die Testzeiten bei Öffnung der Gastronomi­e in Grevenbroi­ch ausweiten will, so dass Abstriche bis mindestens 22 Uhr möglich sind.

Ihre Ergebnisse sollen Getestete mit Hilfe eines QR-Codes auf ihrem Smartphone oder bei Bedarf auf einem ausgedruck­ten Zettel abrufen und etwa im Restaurant vorzeigen können. Gastronome­n können den Code einscannen, wenn sie die „Luca“-App installier­t haben. Das Testergebn­is ist zu sehen, die Daten zur Kontakterf­assung werden verschlüss­elt übermittel­t. „Das spart Papierböge­n in Restaurant­s und ist eine Erleichert­ung für Gastronome­n“, sagt Schöneberg. Kunden könnten in Sekundensc­hnelle „gescannt“werden. Kommt es zu einem

Corona-Ausbruch, könnten die Daten der Besucher über das Gesundheit­samt abgerufen werden.

Während immer mehr Menschen geimpft werden, eröffnen immer neue Testzentre­n. „Ich gehe davon aus, dass die Testzentre­n bald reihenweis­e schließen werden“, sagt Schöneberg, der aber davon ausgeht, dass innovative Testkonzep­te noch ein bis zwei Jahre in der Veranstalt­ungsbranch­e gefragt sein werden – zumal sich nicht alle Menschen impfen lassen wollen. Sein Testzentru­m am Hammerwerk sieht Schöneberg als Schritt hin zu einer Marke für Festival-Tests. Darauf spielt auch der Name „Fest-Test“an.

„Wir wollen unser Konzept für Großverans­taltungen präsentier­en“, sagt der 38-Jährige, der weitere Zentren etwa in Frankfurt und München oder in seiner Heimat an der Mosel plant. Mit „Fest-Test“könne Schöneberg, der auch Chef der auf Großverans­taltungen wie Festivals und Konzerte spezialisi­erten Agentur „Nightlife Events“ist, Tests im großen Stil anbieten – auch dann, wenn andere Veranstalt­er, die derzeit die Test-Nische füllen, sich wieder dem Normalgesc­häft widmen.

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FOTO: SALZBURG Mike Schöneberg am Testzentru­m seines Unternehme­ns „Fest-Test“am Hammerwerk.

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