Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Insgesamt 148 Impfwillige bei mobiler Aktion am Wochenende
KORSCHENBROICH (barni) Die Resonanz auf die Impfaktion von Stadt, Deutschem Roten Kreuz und dem Rhein-Kreis Neuss im Korschenbroicher Ratssaal am Wochenende hätte größer ausfallen können. Ruhig ging es vor allem am Sonntag zu. Diejenigen, die kamen, waren aber glücklich und zufrieden. Da der Impfstoff von Johnson & Johnson verimpft wurde, reicht eine Impfdosis. In 14 Tagen werden sie mehr Freiheiten haben als Menschen, die sich noch nicht um eine Impfung bemüht haben.
Bürgermeister-Referent Patrick Gorzelanczyk war nicht so ganz zufrieden: „Wir hätten uns mehr gewünscht, hatten aber keine klare Prognose.“Am Samstag hatten sich etwas über 70 Menschen die Spritze abgeholt, gestern waren es leider auch nicht mehr – insgesamt kamen 148 Impfwillige. Woran es nichts auszusetzen gab: Alles war bestens organisiert. Die Impfwilligen bekamen zunächst die Formulare überreicht. Wer damit nicht klar kam, wurde unterstützt. Annika Rosenkiewicz, Auszubildende bei der Stadt, glich die Daten ab – und dann wurde es ernst: Im Ratssaal warteten die Impfteams auf Arbeit. Während sich am Samstag Vormittag
eine Schlange Wartender gebildet hatte, ging es gestern von Anfang an entspannt zu – fast zu entspannt.
Die Medizinische Fachangestellte Barbara Tigges und der Arzt Jürgen Seibert bildeten ein Team. „Die Leute sind froh, dass sie nur einmal zum Impfen kommen müssen“, so Tigges. Auch sie hätte mit mehr Impfwilligen gerechnet. Alle Altersklassen seien vertreten gewesen. Selbert hatte durchaus in Einzelfällen mit Menschen zu tun gehabt, die aus Angst vor der Spritze ganz schön ins Schwitzen gekommen waren. Dazu gehörte Sabine Dautzenberg nicht. Sie kam aus Schelsen, war froh, ohne
Termin an die Reihe zu kommen, und dann auch noch den Impfstoff zu bekommen, bei dem eine einzige Spritze reicht. Vor möglichen Nebenwirkungen hatte sie keine Angst. „Direkt nach der Impfung treten ganz selten Nebenwirkungen auf, aber am nächsten Tag kann es zu Kopfschmerzen kommen, ebenso zu Kopf- und Gliederschmerzen sowie zu einem Schlappheitsgefühl“, erklärte Seibert.
Gleich nebenan wartete die Medizinische Fachangestellte Stefanie – ein Musterbeispiel an guter Laune. „Ich bin die Beste“, gab die Frau, die normalerweise in einer Düsseldorfer
Hausarztpraxis arbeitet, unüberhörbar und mit einem Augenzwinkern zu verstehen. „So, wer möchte gepiekst werden?“, fragte sie und begrüßte die Impfwilligen mit einem fröhlichen „Hallöchen“. Wer könnte da noch Angst haben? Moritz Langen und Lea Ebner vom DRK-Sanitätsdienst standen für den Fall der Fälle bereit. Am Samstag galt es, sich um zwei Personen mit labilem Kreislauf zu kümmern – nichts Ernstes, nach wenigen Minuten ging es ihnen schon besser. Nach der Impfung mussten die Menschen noch im Ratssaal warten, wie es nach solchen Impfungen üblich ist.